Gutachten: Alfons Walde „Häuser im Gebirge“, 1932 Das mir am 27. Februar 2014 im Original vorgelegte Gemälde „Häuser im Gebirge“ ist meines Erachtens ein originales Werk des Kitzbüheler Malers Alfons Walde (1891-1958) aus dem Jahre 1932. Das Gemälde ist in Öl auf Karton, 32,7 x 52 cm, gemalt. Das Gemälde ist rechts unten mit: A. Walde signiert (Signaturschriftzug vgl. Gert Ammann, Alfons Walde 1891-1958, 6. Auflage, Innsbruck-Wien 2012, Seite 179, rechte Spalte unten).Auf der dunkelbraun gestrichenen Rückseite ist in der Mitte das in Schwarz gedruckte Etikett Alfons / Walde (vgl. Gert Ammann, a. a. O., Seite 180, linke Spalte oben) mit der in grauer Tinte handschriftlich von Alfons Walde geschriebenen Bezeichnung oben: „Häuser im Gebirg“ und unten: Kitzbühel, Tirol, 1932 aufgeklebt.Das Motiv zeigt links einen stattlichen Bauernhof mit gemauertem Erdgeschoß und in Holz gezimmertem Obergeschoß, rechts ein Stallgebäude. Am Weg dazwischen gehen im Vordergrund zwei Bäuerinnen in Tracht ins Tal, ein Bauer folgt ihnen im Hintergrund. Eine mächtige Bergkulisse des Wilden Kaisers erhebt sich kulissenhaft am Horizont. Alfons Walde versteht es immer hervorragend, die räumliche Dimension einer Landschaft von schattigem Bereich im Vordergrund über das in der Sonne glänzende Schneefeld im Mittelgrund bis hin zum Gebirgszug eindrucksvoll zu modellieren. Die beiden Bäuerinnen treten aus dem Schattenfeld heraus und betonen durch ihre Position noch die räumliche Tiefe. Die Felskulisse mit den tonigweißen Schneefeldern und tiefblauen Schattenpartien tritt vor dem blauen Himmel plastisch ins Bildfeld.Alfons Walde vermittelt in dem Gemälde eine Harmonie von Natur, Architektur und Mensch und somit eine Idylle im Winter. In den Dreißigerjahren entstehen in diesem Sinne Motive wie „Bauernhof bei Kitzbühel“, „Einsamer Berghof“, „Bauernhof mit Wildem Kaiser“ oder „Wilder Kaiser und Hof“ (Abbildungen bei Gert Ammann, a. a. O., Seiten 304, 305, 308, 309).

Alfons Walde hat mit pastosem Pinselduktus eine faszinierende Winteridylle modelliert. Beeindruckend ist die pointierte Farbsetzung an den von der Sonne beleuchteten Positionen wie den schneebedeckten Dächern oder dem roten Tuch auf dem Balkon. Die Schattenpartien sind nuanciert in hellem bis dunklem Blau markiert. An den Konturlinien scheint in wenigen Bereichen das Hellbraun des Bildträgers Karton durch: diese Malweise ist für Alfons Walde bezeichnend. Der pastose Farbauftrag ist charakteristisch für die beginnenden Dreißigerjahre Das Motiv entspricht mit wenigen formalen Abweichungen dem Gemälde „Häuser im Gebirge“, um 1930/34 (siehe Gert Ammann, Alfons Walde 1891- 1958, 1. Auflage, Innsbruck-Wien-München 1981, Seite 227) und ist unter dem gleichen Titel auch als Variante ohne Staffagefiguren und im Sommer im Œuvre von Alfons Walde bekannt. Das Gemälde wird in das von Michael Berger-Walde, dem Enkel des Künstlers, erarbeitete Werkverzeichnis aufgenommen.

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