T. Lux Feininger - Masken (Bauhaus Dessau) | T. Lux Feininger Estimate: 10.000 € - 15.000 € T. Lux Feininger - Masken (Bauhaus Dessau) | T. Lux Feininger Estimate: 10.000 € - 15.000 € - Mit freundlicher Genehmigung von: lempertz

Was: Auktion

Wann: 17.06.2021 - 18.06.2021

Einen thematischen Schwerpunkt mit gleich mehreren Toplosen setzt eine Gruppe an Photographien aus dem Kontext des Bauhauses und seiner Nachfolge aus einer Schweizer Privatsammlung. Dreizehn Vintage-Abzüge aus dem Nachlass von Xanti Schawinsky, dem Bauhausschüler und späteren Dozenten am Black Mountain College in den USA – teils von ihm selbst, teils von anderen…
Einen thematischen Schwerpunkt mit gleich mehreren Toplosen setzt eine Gruppe an Photographien aus dem Kontext des Bauhauses und seiner Nachfolge aus einer Schweizer Privatsammlung. Dreizehn Vintage-Abzüge aus dem Nachlass von Xanti Schawinsky, dem Bauhausschüler und späteren Dozenten am Black Mountain College in den USA – teils von ihm selbst, teils von anderen Bauhausphotographen stammend – zeigen das facettenreiche Leben am Bauhaus mit seinen Festen und den Aktivitäten der Bühnenwerkstatt. Hervorzuheben ist die außergewöhnlich auratische Photographie von T. Lux Feininger, die zwei von ihm selbst hergestellte Theatermasken in einer düster-geheimnisvollen Lichtinszenierung zeigt (Lot 631, € 10/15.000). Einzigartig ist auch die Aufnahme in Doppelbelichtung einer humorvollen Stepptanzeinlage im Rahmen des Theaterstücks „Feminine Repetition“ von Lucia Moholy. Weitere sehr seltene Vintage-Prints von Umbo, dessen gesamter Print- und Negativbestand im Zweiten Weltkrieg verloren ging (Lot 633/634, € 6-10.000), ein Gropius-Portrait von Josef Albers sowie drei experimentelle Photographien von Xanti Schawinsky aus den vierziger Jahren (Lot 641-643, je € 4/5.000) gehören ebenfalls zu der Gruppe und dokumentieren die vielfältigen Aspekte dieses Themenkomplexes.

Eine schöne Ergänzung hierzu bildet eine von Herbert Bayer gestaltete, heute sehr seltene Broschüre zur „Section Allemande“ auf der Pariser Ausstellung der „Société des Artistes Décorateurs“ aus dem Jahr 1930, die Siegfried Giedion als „kleines typografisches Meisterwerk“ bezeichnete (Lot 649, € 2.500). Daneben gibt es mit der „Tonwertstudie III“ von Heinrich Kühn wieder eine Perle der Kunstphotographie (Lot 612, € 10/12.000) und mit dem „Bauernmädchen“ aus dem Jahr 1925 von August Sander, veröffentlicht von diesem 1929 in seinem Buch „Antlitz der Zeit“ und hier in einem Abzug von Gunther Sander aus den 1960er Jahren vorliegend, eine weitere Ikone der klassischen Photographie der Weimarer Republik (Lot 618, € 5/6.000).

Die amerikanische Photographie der fünfziger Jahre ist mit „Chicago“, einem Meisterwerk der subtilen Lichtführung von Ray K. Metzker, künstlerisch hervorragend repräsentiert (Lot 690, €4/5.000). Italien als Sehnsuchtsort des 19. und 20. Jahrhunderts ist in dieser Auktion gleich mehrfach prominent vertreten: Wie zuletzt häufig beginnt die Auktion mit einer Gruppe anmutiger Jünglingsportraits von Wilhelm von Gloeden, Guglielmo Plüschow und Vincenzo Galdi aus der Zeit des Fin de Siècle (Lot 600-610, € 900/1.200). Aber auch die flirrende, hochsommerliche Atmosphäre in der Aufnahme einer Strandbar in „Spaggia die Senigallia“ an der Adriaküste aus dem Jahre 1958 von Piergiorgio Branzi lässt Urlaubsgefühle aufkommen (Lot 700, € 3000), ebenso wie die Aufnahmen von Henri Cartier-Bresson aus Scanno in den Abbruzzen (Lot 701/702, € 2/3.000) und Luigi Ghirri aus San Domino und Venedig (Lot 741/742, je € 5/6.000), die die verschiedenen Destinationen der italienischen Halbinsel pittoresk in Szene setzen.

Mit den beiden lebensgroßen, unbetitelten Ganzkörperphotogrammen von Floris M. Neusüss, die hier eine tänzelnde Frau mit Blumengebinde (Lot 712, € 9/12.000), dort ein Paar in extatischer Tanzumdrehung zeigen (Lot 713, € 8/10.000), kommen zwei wichtige Werke der experimentellen Photographie aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts zum Aufruf. Gerade in der zweiten Arbeit, bei der Neusüss unter Verwendung von Entwickler- und Fixiererflüssigkeit malerische Eingriffe unternahm, erkennt man die künstlerische Nähe dieser Photographie zur Malerei des Informel. Die Arbeit stammt aus der Sammlung des Gründers der Galerie nächst St. Stephan, die in den sechziger Jahren ein Zentrum der informellen Kunst in Österreich war.

Mit den Photographien „Elephant reaching for the last Branch on a Tree, Kenya“ von Peter Beard (Lot 711, € 9/12.000) und „Afghan Girl, Pakistan“ von Steve McCurry (Lot 733, € 15/20.000) sind zwei hochkarätige – formal denkbar unterschiedliche, jedoch von ihrer Botschaft gleichermaßen eindringliche – Positionen der politisch engagierten, zeitgenössischen Photographie zu nennen.

Auktionen 1177 und 1178| Evening Sale und Day SaleHighlight der Offerte für Zeitgenössische Photographie in unserem Evening Sale am 17. Juni ist das sechsteilige Tableau „Fördertürme“ von Bernd und Hilla Becher (Lot 36, € 40/60.000). Es stammt, ebenso wie vier weitere Ansichten von Fördertürmen der Bechers in unserem Day Sale am 18. Juni aus dem Nachlass des Lichtkünstlers Horst H. Baumann (Lot 406–409, € 4/5.000 bzw. 5/7.000). Weitere Besonderheiten der Auktion stammen aus dem Bereich der kunstdokumentarischen Photographie: Zu nennen sind hier das Portfolio „Azione Sentimentale“ der italienischen Body Art-Künstlerin Gina Pane (Lot 473, € 10/15.000) und das Portfolio „Aktion mit seinem eigenen Körper“ des Wiener Aktionisten Rudolf Schwarzkogler (Lot 383, € 7.500) aber auch eine seltene frühe Vintage-Photographie der Performance „Relation in Time“ von Marina Abramovic & Ulay aus dem Jahr 1977 (Lot 472, € 6/8.000). Mehrere photographische Werke von Siegmar Polke, Andy Warhol und Gerhard Richter runden das Angebot der Auktion ab.

Tags: T. Lux Feininger

Auktion PhotographieAuktion 1177 Evening Sale Auktionen 1178 Day SaleEdgar AbsPresse – und Öffentlichkeitsarbeit Köln, im Juni 2021Do., 17. Juni 2021, 14 Uhr Do., 17. Juni, 18 UhrFr., 18. Juni, 14 Uhrhttp://www.lempertz.com/kataloge.html
 

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