Insbesondere das Gemälde "Olevano" von Friedrich Preller d. J. aus dem Jahr 1896 beflügelt das Fernweh. Preller führte die Liebe zu Italien dreimal in das südliche Land, ganz…
Insbesondere das Gemälde "Olevano" von Friedrich Preller d. J. aus dem Jahr 1896 beflügelt das Fernweh. Preller führte die Liebe zu Italien dreimal in das südliche Land, ganz…
Insbesondere das Gemälde "Olevano" von Friedrich Preller d. J. aus dem Jahr 1896 beflügelt das Fernweh. Preller führte die Liebe zu Italien dreimal in das südliche Land, ganz besonders mochte er die Stadt Olevano und deren Umgebung, zu welcher er notierte: "Beschreiben kann man die Macht und Schönheit dieser Landschaften nicht, die sich in unaufhörlichem Wechsel auftun,..., noch weniger das Farbenspiel der Tageszeiten von dem Morgennebel an, die die Spitzen der Berge wie Inseln erscheinen lässt, bis zum Abend, wenn der Abglanz der sinkenden Sonne sich in bunten Fanalen am kahlen Scheitel der Serrone spiegelt,...". Das stimmungsvolle Gemälde, welches den möglicherweise folgenden Italienurlaub schon einmal vorweg nimmt, hat eine Schätzung von 2.400 Euro.
Aus dem Bereich der Arbeiten auf Papier der Moderne ist zuvorderst das Aquarell "Das Vagabundenmahl" Otto Griebels, entstanden 1931, hervorzuheben. Griebel, einer der maßgeblichen Protagonisten der Dresdner Neuen Sachlichkeit, zeigt hier eine Gruppe von Hilfsarbeitern der Dresdner Vogelwiese, dem ältesten, bereits 1546 erwähnten Dresdner Volksfest, bei einer Mahlzeit beieinander sitzend. Das Blatt, geschätzt mit 6.000 Euro, wurde auf der 1. Ausstellung der Dresdner Sezession im Sächsischen Kunstverein 1932 gezeigt. Eric Johansson, welchen eine Künstlerfreundschaft mit Otto Griebel verband, ist ebenfalls mit einem eindrücklichen Aquarell vertreten. 1920 entstand das Blatt "Helden (die Kirche segnet den 1. Weltkrieg)", in welchem er präzise die gesellschaftlich-politische Realität schildert und wertet. Das mit 7.000 Euro geschätzte Werk stammt aus der Sammlung Janet und Marvin Fishman, Milwaukee, und wurde auf zahlreichen, insbesondere US-amerikanischen Ausstellungen gezeigt. Werner Tübkes "Selbstbildnis", eine Kohlestiftzeichnung aus dem Jahr 1971, zeigt die Intention des Künstlers, die "höchste Lust am Abzeichnen" mit "Drehungen, Wendungen, mit Weggleiten in potentiell autonome zeichnerische Strukturen" zu kombinieren. Charakteristisch für Tübkes Porträts sind ist die unbedingte Modelltreue, welche seine Achtung vor dem Individuum bezeugt, dennoch kann die psychologische Erfassung in Selbstporträts dabei bis zur Deformierung zugespitzt sein. Die Zeichnung hat eine Schätzung von 14.000 Euro.
Lust auf Natur, wenngleich in heimischen Gefilden, machen auch die Gemälde von Otto Altenkirch "Heideland (Der Trompeterwald auf dem Heller)", 1921, und Max Uhlig "Mecklenburgische Landschaft", 1976-81. Während Altenkirchs Anliegen das Einfangen besonderer Tages- und Jahreszeitenstimmungen in breitem Pinsel- und Spachtelduktus waren, zeichnet sich Uhligs malerisches Werk durch ein Lösen vom Gegenstand und Reduzieren der Landschaftsmotive auf ihre strukturelle und formale Essenz aus, wobei der stetige Wandel im Fokus steht. Mit charakteristischer Dynamik bringt Max Uhlig seine Beobachtungen auf die Leinwand, bestimmt von prachtvollem Kolorit und filigraner Komposition. Die beiden Werke haben eine Schätzung von 9.500 Euro und 7.000 Euro.
Gleich mehrere wichtige Werke der Leipziger Schule sind in der kommenden Auktion vertreten: In politisch hoch brisanter Zeit entstand Bernhard Heisigs "Misthaufen". Der zunächst idyllisch wirkende Ausblick aus dem Atelierfenster des Künstlers im Jahr 1987 birgt zahlreiche Requisiten, die sich nur im biografisch und künstlerisch-intentionalen Kontext entschlüsseln lassen: eine kaputte Puppe, ein Totenschädel, dazu eine Trompete als preußisch-militaristisches Lärminstrument und eine blutrot gefärbte Nachtwächterlampe. Zugleich kann der Blick auf die gackernden Hühner und Misthaufen wohl auch als ironisch-sarkastische Reminiszenz an die sozialpolitische Situation in der DDR gedeutet werden. Das Gemälde hat eine Schätzung von 19.000 Euro. Michael Triegel, der Folgegeneration Heisigs angehörend, ist mit dem berührenden Porträt eines der Hauptvertreter des Florentiner Manierismus, Jacopo da Pontormo, vertreten, von welchem Triegel sagte "(…) Pontormo ist mir übrigens einer der allerliebsten – wie er Körper überzeichnet, um seelische Qual auszudrücken, die eben immer seine eigene war, seine überwirklichen Farben". In Rückbesinnung auf Bildformen der Renaissance und des Manierismus versucht der Leipziger, an die Ideenwelt des Neuplatonismus anzuknüpfen und somit den ideellen Rahmen für eine Wiederbelebung der christlichen Mythologie in Schönheit und Bedeutung zur eigenen Identitätsstiftung für die Gegenwart zu schaffen. Das kleinformatige Werk ist mit 16.000 Euro geschätzt. Von Heinz Zander sind drei malerische Werke aus der Zeit von 1985 bis 1987 im Angebot: die "Liederliche Gesellschaft", geschätzt mit 12.000 Euro, zeigt eine Versammlung skurriler Gestalten, Tiere und Fabelwesen in einer Landschaft, im Mittelpunkt ein lasziv thronender Mann, in dem sich der Künstler selbst porträtiert hat und welches wohl das Presto I aus "Battaglia" des Barockkomponisten Heinrich Ignaz Franz von Biber "Die liederliche Gesellschaft von allerley Humor" referiert. "Vorm Vorhang auf"' zeigt eindrucksvoll, was zu Zanders signifikantesten bildkünstlerischen Mitteln zählt: überspitzte Theatralik, ein kulissenhafter Bildraum, kunstvoll arrangierte Requisiten und gesteigerte Lichtinszenierung. Es hat eine Schätzung von 6.500 Euro, während das ein Jahr zuvor entstandene Gemälde "Landvermesser mit Muse und einem Gehilfen" mit 7.500 Euro geschätzt wurde.
Besonders beachtenswert ist ein früher Bergmann mit Waldhorn aus Meissner Porzellan, datiert um 1725 und Georg Fritzsche zugeschrieben, aus der Sammlung des renommierten Porzellanrestaurators Richard Seyffarth, Dresden. Bereits im März 2019 konnte in unserem Haus eine vergleichbare Figurine aus derselben Provenienz mit einem Zuschlag von 23.000 Euro sehr erfolgreich verkauft werden. Der zu einer Gruppe von vier Bergmännern gehörende Waldhornist, welche vermutlich als Tischdekoration bei Bergwerksfesten Verwendung fanden, ist mit 18.000 Euro taxiert.
Zur Vorbesichtigung lädt das Haus vom 08. März bis 19. März 2021 Mo. - Fr. in der Zeit von 10 bis 20 Uhr, Sa. von 10 bis 16 Uhr nach telefonischer Voranmeldung unter Beachtung der behördlichen Auflagen sehr herzlich ein.
Samstag, 20. März 2021, ab 10.00 Uhr
Gemälde, Arbeiten auf Papier &Druckgrafik des 16.-21. Jh.Antiquitäten & Kunsthandwerk
Vorbesichtigung ab 08. März 2021Mo-Fr 10-20 Uhr, Sa 10-16 UhrBitte kontaktieren Sie uns für eine Terminvereinbarung.
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