Brod, Max (Schriftsteller; Prag 1884 - 1968 Tel Aviv). Eigenhändiger Brief  Mindestpreis:	3.000 EUR Aufrufpreis:	 Schätzpreis:	4.000 EUR Brod, Max (Schriftsteller; Prag 1884 - 1968 Tel Aviv). Eigenhändiger Brief Mindestpreis: 3.000 EUR Aufrufpreis: Schätzpreis: 4.000 EUR - Mit freundlicher Genehmigung von: AntiquariatSchramm

Was: Auktion

Wann: 25.05.2019

Zur 85. Auktion kommen im Kieler Auktionshaus Schramm allerhand wegweisende Handschriften, Handbücher und von kundiger Hand Gemaltes über die Kunst eines geglückten Lebens zum Aufruf.

"Aus der zusammenhängenden Lektüre der Briefe Kafkas ist mir vieles klar geworden". Mit diesem Satz beginnt Max Brod ein umfangreiches Schreiben an den Bibliothekar Felix Weltsch. Die beiden…

Zur 85. Auktion kommen im Kieler Auktionshaus Schramm allerhand wegweisende Handschriften, Handbücher und von kundiger Hand Gemaltes über die Kunst eines geglückten Lebens zum Aufruf.

"Aus der zusammenhängenden Lektüre der Briefe Kafkas ist mir vieles klar geworden". Mit diesem Satz beginnt Max Brod ein umfangreiches Schreiben an den Bibliothekar Felix Weltsch. Die beiden waren engste Freunde Franz Kafkas. Ein Privatsammler erwarb in den 1970er Jahren von der Tochter Weltsch’ diesen und weitere von Brod eigenhändig verfasste Briefe. Sie blieben seither unter Verschluss. Nun kommen zehn davon erstmals über das Kieler Buch- und Kunstauktionshaus Schramm wieder in den Handel. Sie umspannen die Jahre 1947 bis 1955, entstanden also rund 25 Jahre nach Kafkas Tod. Im Testament hatte dieser verfügt, alles Handschriftliche zu vernichten. Max Brod hielt sich nicht daran. Er publizierte Kafkas Nachlass, darunter auch die 1.500 Briefe, deren Inhalt er später Weltsch gegenüber psychologisch ausleuchtet. Was die Welt über den herausragenden Schriftsteller aus Prag weiß, erfuhr sie primär durch Brod. Als literaturhistorisch erstrangige Quellen bilden deshalb seine Briefe zusammen mit der Erstausgabe von Kafkas 1913 bei Rowohlt erschienenen "Betrachtungen" einen Höhepunkt der Frühjahrsauktion bei Schramm. Sie kommen gegen Mittag zum Aufruf.

Eröffnen wird Schramm die 85. Auktion mit einem Werk des italienischen Rechtsgelehrten Johannes Andreae über der Kirchenvater Hieronymus. Dieses Exemplar der ersten und einzigen Ausgabe aus dem 15. Jahrhundert wird auf 1.000 € geschätzt. Etwas mehr Wert könnte ein Vollfaksimile des um 1342 von Jacques Bruyant verfassten Buches vom erfüllten Leben haben. Es erzählt vom Weg eines Mannes zu Eheglück und beruflichem Erfolg – alles das, was Kafka verwehrt blieb. Für John Ross führte dieser Weg zum Nordpol. Mehrfach ging der Schotte dorthin auf Entdeckungsreise. Von seiner zweiten Tour 1829–1833 berichtet er in drei Halblederbänden mit der Losnummer 231. Sie enthalten seine Karten, Tafeln und Tabellen. Johann Andersons Buch über die Polargebiete dagegen speist sich aus Berichten von Schiffern und Kaufleuten. Er war ab 1723 Bürgermeister Hamburgs. 800 € sind uns seine Nachrichten von Island, Grönland und der Straße Davis vermutlich heute Wert.

Anders als den Seemann lockt einen Landschaftsmaler nicht das Abenteuer. Er sucht die schönsten Flecken der Erde auf. Oft liegen die in der Heimat. Fritz von Wille gilt als der Eifelmaler. Er besaß eine eigene Burg oberhalb der Mosel. Seine um 1900 in Öl gemalte Landschaft (Los 548) zeigt das nahegelegene Dorf Beilstein. Bis ins kleinste Detail naturgetreu stellt Hubert Kaplan seine Heimat dar. Mit der Losnummer 529 kommt am frühen Nachmittag eine schön gerahmte bayerische Hofszene im Stil der Münchner Schule zum Aufruf. Für 2.000 € oder mehr könnte das 1980 entstandene Gemälde den Besitzer wechseln.Traditionell bietet das Auktionshaus eine reiche Auswahl Gemälde und moderner Kunst aus Norddeutschland an. Jetzt im Frühjahr sind allein zehn Werke des in Kiel geborenen Malers Heinrich Blunck darunter. Auch der Flensburger Alexander Eckener, Carl Christian Feddersen und Ingwer Paulsen aus Nordfriesland sowie der Glücksburger Otto Heinrich Engel sind mit Werken in der Auktion vertreten.Unter den Zeitgenossen finden wir Klaus Fussmann mit sechs Arbeiten und allein 18 Losnummern verzeichnet Horst Janssen. Letzterer hatte für die Ehe kein glückliches Händchen, dafür war er aber als Grafiker und Zeichner sehr erfolgreich. Und er machte zahlreiche Liebeseroberungen, wovon seine Porträts und erotischen Darstellungen erzählen. Seine Werkübersicht gleicht einem "Who is Who" beeindruckender Hanseatinnen.

Auktion 85:Am 25. Mai 2019 von 10.00 Uhr bis ca. 14.30 Uhr

Besichtigung: 22. bis 24. MaiVon 9:30 Uhr bis 18:00 UhrOder nach vorheriger Absprache

Schramm Buch und Kunstantiquariat

Tags: Antiquaratische Bücher, Brief, Franz Kafka, Malerei, Moderne Kunst

AuktionsdatenTitel Wertvolle Bücher • Kunst • GraphikDatum 25.05.2019, 10:00 Uhr