Vlaminck, Maurice de (Paris 1876–1958 Rueil-la-GadeliSchätzpreis:	20.000 - 30.000 CHF Vlaminck, Maurice de (Paris 1876–1958 Rueil-la-GadeliSchätzpreis: 20.000 - 30.000 CHF - Mit freundlicher Genehmigung von: SchulerAuktionen

Was: Auktion

Wann: 12.12.2018

Zusammen mit André Derain gilt Maurice de Vlaminck (1876–1958) als Begründer des Fauvismus, der sich durch eine dynamische Linienführung und eine starkfarbige Palette auszeichnet. Später beeinflusst ihn das Werk von Cézanne weit stärker und es entstehen Landschaften in reduzierten Farben, die sich eher dem Post-Impressionismus zuschreiben lassen. Nach dem 1. Weltkrieg…
Zusammen mit André Derain gilt Maurice de Vlaminck (1876–1958) als Begründer des Fauvismus, der sich durch eine dynamische Linienführung und eine starkfarbige Palette auszeichnet. Später beeinflusst ihn das Werk von Cézanne weit stärker und es entstehen Landschaften in reduzierten Farben, die sich eher dem Post-Impressionismus zuschreiben lassen. Nach dem 1. Weltkrieg werden die Hell-Dunkel-Kontraste immer wichtiger für seine Malerei. Dieses Stilmittel zeigt sich besonders deutlich auf Vlamincks "Nature morte" (Kat. Nr. 3239, 20.000/30.000.-), die um 1922–24 entsteht. Die Früchte auf dem Stillleben kommen dank dem raffinierten Spiel zwischen Licht und Schatten noch besser zur Geltung. Das Ölgemälde wird im Oktober 1925 zusammen mit dem Landschaftsbild "Bords de l’Avre" (Kat. Nr. 3240, ohne Abb., 20.000/25.000.-) im Kunstsalon Wolfsberg in Zürich erworben und befindet sich seitdem im gleichen Familienbesitz. Eine wahre Odyssee hat hingegen das Porträt einer jungen russischen Dame (Kat. Nr. 3231, 20.000/30.000.-) hinter sich, das um 1882 von einem nicht identifizierbaren Künstler gemalt wird. Es stammt aus der Moskauer Familie Mouromtsev. Vater Sergej ist Jurist und Professor, die Mutter Maria eine berühmte Opernsängerin. Sohn Vladimir heiratet 1927 Katharina Sakkit, die 1934 mit ihrer Mutter nach Berlin flüchten kann. Bei diesem Umzug gelangt das Porträt im diplomatischen Gepäck nach Europa.

Email und LüsterDas Kernstück der Jugendstil-Auktion bildet eine grosse Sammlung schöner und interessanter Vasen des französischen und böhmischen Jugendstils. Mit Gallé und Daum Frères, D’Argenthal und Vallerysthal, Décorchement, Amédée de Caranza, Muller Frères, Legras und Schneider sind viele der namhaften französischen Hersteller präsent. Besonders erwähnenswert sind frühe, mit Email bemalte Stücke von Emile Gallé, wie zum Beispiel eine Vase mit blühenden Disteln und der vergoldeten Aufschrift "Lien d’Amour". (Kat. Nr. 21, 1.000/1.500.-). Der böhmische Jugendstil ist dagegen vor allem mit auserlesenen Stücken der Firma Lötz Witwe vertreten. Hervorzuheben ist eine Vase aus farblosem Glas mit Kröseleinschmelzung in Blau, Orange und Silbergelb, irisiert und lüstriert. Die vergoldete Metallmontur ist mit Frauenschuh reliefiert und durchbrochen gearbeitet (Kat. Nr. 10, 3.000/4.000.-). Die Glasmanufakturen haben in politisch unruhigen Zeiten den Mut, Schönes und Modernes zu schaffen und gleichzeitig um den Erhalt der Arbeitsplätze und das Fortbestehen ihrer Firmen zu kämpfen. Mit ihrer zeitlosen Anmut bleiben die qualitätsvollsten Produkte bis heute begehrt.

Tee und SalzDie Silberarbeiten nach den Entwürfen des Silberschmieds Georg Jensen überzeugen das Kennerauge auch im 21. Jahrhundert – wie das dreiteilige Kaffee-/Teeservice (Kat. Nr. 379, 3.000.- bis 4.000.-) nach seinem Design "Blossom" von 1905 beweist. Die Deckel der Kannen sind mit reizvollen Magnolienknospen verziert. Salz ist seit dem Altertum ein wertvolles und gesuchtes Gut. So erstaunt es nicht, dass die Gefässe zur Aufbewahrung des Salzes aus kostbaren Materialien gefertigt sind. Zu den prunkvollsten Behältnissen zählen zweifelsohne die russischen "Salzthrone". Nicht weniger als fünf Exemplare werden an der kommenden Auktion versteigert werden, abgebildet ist ein grosser Salzthron (Kat. Nr. 333, 2.000.- bis 3.000.-) aus Moskau (1908–17). Aus vergoldetem Silber gearbeitet, ist er reich mit floralem und ornamentalem Email cloisonné-Dekor auf gefelderten Emailfonds verziert.

Festtage und GötzendienstVon der herausragenden Qualität russischer Silberschmiedekunst zeugt ausserdem ein vergoldeter Silberoklad, der eigens für eine grosse Festtagsikone (Kat. Nr. 720) gefertigt wird. Der aufwändige Reliefdekor zeigt Akanthusranken in einer detailreichen Ausführung. Passend dazu weist die auf das Jahr 1809 datierte Ikone eine für die Schule von Palech typische Feinmalerei auf. Das aussergewöhnliche Ensemble sucht mit einer Schätzung von 6.000.- bis 9.000.- Franken einen neuen Besitzer. Die westliche sakrale Kunst ist mit zwei hochstehenden Bildern in Hinterglasmalerei (um 1780) vertreten, die dem Zuger Franz Thaddäus Menteler d.J. zugeschrieben werden können. Das eine zeigt das seltene Sujet "Der Götzendienst König Salomons" (Kat. Nr. 616, 1.400/2.800.-), während das andere dem Thema "Ester vor Ahasver" (Kat. Nr. 617, ohne Abb., 1.600/3.200.-) gewidmet ist. Als Vorlagen dienen dem Künstler Stiche zweier Gemälde von Jacopo Amigoni (1682–1752).

Bemalt und goldtauschiertEine kleine aber feine Kollektion von Eisenuhren des 16. bis 18. Jahrhunderts beinhaltet neben einer gotischen Konsolenuhr (Kat. Nr. 3907, ohne Abb.) auch eine Renaissance-Wanduhr (Kat. Nr. 3913) des Peter Melchior aus Zug. Die 1687 datierte Uhr mit Eisenwerk in Pfeilerbauweise mit bemaltem Zifferblatt wird für 3.000.- bis 4.000.- Franken ausgerufen. Aus der vielseitigen Waffen-Offerte hebt sich eine von "Allary à St. Etienne" signierte Steinschloss-Doppelflinte (Kat. Nr. 3828, 2.000/4.000.-), deren Laufansatz und Mittelschiene mit feinstem Dekor goldtauschiert ist. Eines der ältesten Stücke ist hingegen ein italienisches Rapier (Kat. Nr. 3803, ohne Abb., 1.600/3.000.-) aus der Zeit um 1600.

Blüten und GebeteElegante Seidenteppiche finden sich unter dem attraktiven Angebot an Teppichen, Flachgeweben und Textilien. Zu nennen ist ein Hereke-Seide (Kat. Nr. 900, ohne Abb., 1.400/1.800.-) mit brauner Gebetsnische, deren Grund mit Blüten, Ranken und Arabesken verziert ist. Filigrane Blütenkompositionen mit Vögeln und Schmetterlingen zeigt dagegen ein Isfahan-Seirafian (Kat. Nr. 894), dessen Taxe auf 3.000.- bis 4.000.- Franken angesetzt ist. Einen ähnlich reichen floralen Dekor weisen zudem die acht Kapiteleingänge der arabischen Handschrift "Dala’il al Khayrat" (Kat. Nr. 1003, 2.000/3.000.-) aus dem 19. Jahrhundert auf. Die Gebetssammlung ist ausserdem mit zwei ganzseitigen Illustrationen der Heiligen Stätten Mekka und Medina geschmückt.

Tibet und ÄgyptenErst auf den zweiten Blick wird man all der Figuren und Szenen gewahr, die ein chinesischer Meister in seiner Korallenskulptur (Kat. Nr. 1052, ohne Abb., 9.000/14.000.-) verewigt hat. Schönheiten in langen Gewändern und ihre Begleitung erwecken die lachsfarbenen Korallenäste zum Leben. Ganz seiner kontemplativen Natur wird indes ein Thangka des Buddha Amitabha im westlichen Paradies (Kat. Nr. 1028) gerecht. Das bemerkenswerte Stück aus einer Basler Privatsammlung wird auf 1.500.- bis 2.000.- Franken geschätzt. Eines der interessantesten Objekte der Antiken-Offerte ist sicherlich die Bronzefigur eines Falken (Kat. Nr. 1108, 3.000/4.000.-) aus der ägyptischen Spätzeit (um 600 B.C.). Die Halbfigur weist nämlich einen Hohlraum auf, der zur Aufnahme einer Falkenmumie vorgesehen ist.

Landschaft und BlumenbouquetDer in Basel geborene Johann Jakob Frey (1813–1865) – Sohn des Radieres Samuel Frey (1785–1836) – geht zunächst bei seinem Vater, später beim Zeichner Hieronymus Hess in die Lehre. Bald zieht es ihn aber nach Paris und München. Dank seiner Mäzenin Emilie Linder kann sich Frey in Rom dauerhaft niederlassen. Dort lernt er berühmte Landschaftsmaler wie J. Ch. Reinhart, C. Ph. Fohr oder J. A. Koch kennen. An letzterem orientiert sich auch Freys Malstil. Der detailreiche Vordergrund mit Figurenstaffage wird von einem Fussweg oder Fluss geprägt, der den Fokus des Betrachters in die Ferne lenkt. Diesem charakteristischen Bildaufbau begegnet man auch auf seinem imposanten und atmosphärischen Gemälde von 1862, das den Blick auf eine befestigte Stadt im nördlichen Latium freigibt (Kat. Nr. 3103, 25.000/30.000.-). Einen Namen in einem ganz anderen Gebiet hat sich Anne Rosat (geb. 1935) gemacht. Ihre Scherenschnitte und Collagen faszinieren sowohl durch ihre technische Perfektion als auch durch ihre Liebe zum Detail. Mit einer Taxe von 2.800.- bis 3.500.- Franken wartet ihr "Grosses Blumenbouquet" von 1977 (Kat. Nr. 3022) auf eine neue Bewunderin.

Schminktisch und ObjektstuhlUm Räume wohnlich zu gestalten braucht es nicht nur Gemälde und Sammelstücke, sondern auch Mobiliar unterschiedlichster Prägung. Das breitgefächerte Angebot der Dezember-Auktion reicht von intarsierten Barockmöbeln über Empire-Kommoden bis zum Louis XVI-Schminktisch (Kat. Nr. 3717, 700/1.400.-). Die Preise für diese nachhaltigen, von Hand gefertigten Einzelstücke bleiben dabei äusserst attraktiv. Vertreten sind ausserdem Klassiker von berühmten Designern wie Alvar Aalto, Marcel Breuer oder Frank O. Gehry. Dessen Objektstuhl "High Sticking" aus Ahorn-Furnierband (Kat. Nr. 3532) ist auf 2.000.- bis 4.000.- Franken geschätzt.

Hund und KatzeDer Luzerner Bildhauer Rolf Brem (1926–2014) besucht nach dem Gymnasium von 1945 bis 1948 die Bildhauerklasse an der Kunstgewerbeschule seiner Heimatstadt. Anschliessend arbeitet er während fast 10 Jahren mit Unterbrüchen im Atelier des Zürcher Plastikers Karl Geiser (1898–1957), dessen Oeuvre ihn stark beeinflusst. In der Hauptsache widmet sich Brem der figürlichen Darstellung von Menschen und Tieren. Mit einer Schätzung von 4.000.- bis 6.000.- Franken kommt eine Figurengruppe des Künstlers aus Bronze (Kat. Nr. 3403) zur Versteigerung, die eine Mutter mit Kind und Hund zeigt. Bekannt für seine Figuren mit üppigen Körpern, ist auch die Katze (Kat. Nr. 3301) auf dem Pastell von Fernando Botero (geb. 1932) wohl genährt. Das originelle Werk wird für 20.000.- bis 30.000.- Franken ausgerufen.

Glanz und GloriaNeben zahlreichen, mit feinen Edelsteinen besetzten Colliers, Bracelets und Ringen wartet die Schmuck-Abteilung gleichermassen mit feinsten Geschmeiden bekannter Juweliere auf. Nennenswert sind etwa ein elegantes Diamant-Bracelet von Gübelin (Kat. Nr. 2115, ohne Abb., 8.000/12.000.-) oder eine Hermès-Brosche (Kat. Nr. 2049) aus den 1950er Jahren. Sie ist in Form eines Eichhörnchens gestaltet, das auf einem Ast sitzt und eine Nuss in den Vorderpfoten hält. Das aparte Stück ist auf 4.000.- bis 6.000.- Franken geschätzt. Vom gleichen französischen Traditionshaus sind auch mehrere Handtaschen aus unterschiedlichstem Leder im Angebot. Als eine treue Begleiterin wird sich eine "Birkin Contour" (Kat. Nr. 2315) aus indigoblauem Epsom-Leder aus dem Jahr 2016 entpuppen. Die Tasche im fast neuwertigen Zustand kommt mit einer Schätzung von 12.000.- bis 14.000.- Franken zur Auktion.

Auktionshaus Schuler

Grosse Festtagsikone mit vergoldetem Silberoklad Russisch, 19. Jh. (1) Ikone. Schule von Palech, datiert 1809. Schätzpreis:	6.000 - 9.000 CHF Grosse Festtagsikone mit vergoldetem Silberoklad Russisch, 19. Jh. (1) Ikone. Schule von Palech, datiert 1809. Schätzpreis: 6.000 - 9.000 CHF - Mit freundlicher Genehmigung von: SchulerAuktionen / Schuler Auktionen Thangka des Buddha Amitabha im westlichen Paradies Tibet, 18. Jh. Darstellung des Buddha Amitabha. Schätzpreis:	1.500 - 2.000 CHF Thangka des Buddha Amitabha im westlichen Paradies Tibet, 18. Jh. Darstellung des Buddha Amitabha. Schätzpreis: 1.500 - 2.000 CHF - Mit freundlicher Genehmigung von: SchulerAuktionen / Schuler Auktionen Schminktisch Louis XVI um 1800. Ahorn, Palisander, Rosenholz. Schätzpreis:	700 - 1.400 CHF Schminktisch Louis XVI um 1800. Ahorn, Palisander, Rosenholz. Schätzpreis: 700 - 1.400 CHF - Mit freundlicher Genehmigung von: SchulerAuktionen / Schuler Auktionen
Tags: Design, Kunstgewerbe, Lötz, Malerei, Maurice de Vlaminck, Miniaturen, Möbel, Porzellan, Russische Kunst, Schmuck, Silber

AuktionsdatenTitel Auktion 149: Kunst, Antiquitäten, VariaDatum 20.06.2018, 09:00 Uhr – 22.06.2018

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