Bei der Dezember-Auktion haben Sie wieder die Möglichkeit auf „Weltreise“ im Auktionshaus Zeller zu gehen. Bestaunen Sie 1000 Jahre alte Buddhas aus Indochina, feines Kunsthandwerk aus Japan, Dolche aus Saudi-Arabien und Silberarbeiten aus europäischen Meisterwerkstätten.Portraits des „Kleinen Paares“ RomanowaDie beiden jüngeren Töchter des letzten russischen Zaren Nikolaus II., Marija und Anastasia, wurden gerne als das „Kleine Paar“ bezeichnet – im Vergleich zu den älteren Schwestern, das „Große Paar“. Lucie von Miram-Saenger (Geb. 1862 in Riga; Sterbejahr unbekannt) porträtierte die Schwestern um 1912 in Davos (Lose 864 und 865; Limitpreis: je 5.000€). Aufgrund der sich bald verändernden politischen Lage kann man von einem kulturhistorischen Glücksfall sprechen, dass die Zarenfamilie früher als geplant abreisen musste, und die Gemälde deshalb in Davos verblieben und nicht in die Hände der Bolschewiki fielen.
AsiaticaSchon vor über 1000 Jahren stand die kambodschanische Torsofigur einer Uma oder Durga stabil und imponierend da und lächelte dem Entgegenkommenden sanftmütig zu (Lot 556; Limitpreis 11.200€). Ebenfalls aus Kambodscha stammt der Buddha auf dem Schlangenthron, „Buddha Mucalinda“ (Lot 557; Limitpreis: 7.200€). Der erleuchtete Gautama Buddha saß in tiefer Meditation als ein sieben Tage andauerndes Unwetter hereinbrach. Da kam Mucalinda, der König der Schlangen, wickelte seinen wärmenden Körper sieben Mal um Buddha und breitete seinen Kopf schützend wie einen Schirm über ihn, bis die Sonne wieder schien.
Kostbarkeiten aus SilberIn der Silber-Offerte besticht eine barocke Deckelterrine, die 1771 in Wien gefertigt wurde (Lot 152; Limitpreis 2.000€). Der godronierte Korpus, sowie die Griffe und der Deckel mit Nodus sind meisterlich verarbeitet. Aus Augsburg stammt ein wertvoller Deckelpokal (Lot 150; Limitpreis: 980€). Über einem gebuckelten Fuß erhebt sich ein figuraler Schaft in Form eines Ritters. Die birnenförmige Cuppa ist innen vergoldet. Bemerkenswert ist auch eine feine Hochzeitsschale mit Lorbeerreliefkante, die mit dem Allianzwappen des bayerischen Königshauses verziert ist (Lot 171; Limitpreis 400€).
Hundertwasser-TapisserieFriedensreich Hundertwasser (1928-2000), der seine Malerei als „vegetative Malerei“ bezeichnet hat, als eine Malerei die wächst und mit der Zeit entsteht, hatte wohl auch diesen Gedanken im Kopf, als er sich 1952 der Webarbeit von Tapisserien zugewandt hat. Seine erste Tapisserie hat er noch selbst gewebt, nachdem er gewettet hatte, dass man einen Teppich auch ohne Karton weben könne. Das Motiv, das einen „Pissenden Knaben mit Wolkenkratzer“ zeigt, sei ganz natürlich während der etwa sechs Monate dauernden Arbeit entstanden. Danach überließ er das Weben u.a. den „Gobelinos Mexicanos“ unter der Leitung von Fritz Riedl in Guadalajara, Mexiko. Sämtliche nachfolgende Tapisserien wurden auf der Grundlage von Originalgemälden von Hundertwasser in geändertem Maßstab angefertigt; so auch die Tapisserie „Tier auf Füßen“ (Lot 989; Limitpreis: 20.000€). Der Teppich hat mit der Werknummer 423A dieselbe Nummer wie das Gemälde, doch wird er durch das hintangestellte „A“ davon unterschieden. Somit ist jede Tapisserie ein Einzelstück und als solches im Werkverzeichnis des Künstlers aufgenommen.
Bildende KunstDer Bereich der Bildenden Kunst bietet Einblicke in unterschiedliche Epochen von der Gotik bis zur zeitgenössischen Kunst. Ein Gemälde von Julia Koppers (1855-1944) erinnert an die barocken Genrebilder bedeutender niederländischer Künstler wie Jan Vermeer oder Pieter de Hooch. Der Betrachter blickt an einem zur Seite geschobenen, schweren Vorhang vorbei auf eine Szene, die einen Maler zeigt, der an einem Kinderportrait arbeitet (Lot 838; Limitpreis: 2.000€). Die Sitzung scheint schon etwas länger zu gehen, denn die kleine Portraitierte ist auf ihrem Stuhl bereits eingeschlafen. Wie bei den niederländischen Vorbildern legt dieses Werk Koppers eine Geschichte nahe, die durch die Attribute wie die Krüge, den Dolch am Kleid der Dame und die Hunde die Vorstellung der Handlung beeinflussen.
Der amerikanische Maler Edward Cucuel (1875-1954) orientierte sich dagegen mehr an der Malerei der französischen Impressionisten. Die flüchtige Szene, die eine junge Frau am Seeufer zeigt, wirkt durch den lockeren Farbauftrag so lebendig, dass man die kleinen Wellen am Ufer oder das Rauschen der Blätter im Baum zu hören scheint (Lot 879; Limitpreis: 12.500€).
Von den Franzosen, den „Fauves“, kam auch die Inspiration für die Künstler-Gruppe „Neue Wilde“, die in den frühen 1980er-Jahren in Berlin aktiv waren. Die Künstler standen für eine subjektive, unbekümmerte und lebensbejahende Malerei und damit gegen den Minimalismus und die Konzeptkunst. So malt auch Bernd Zimmer (*1948) sehr expressiv mit breitem und spontanem Pinselduktus und in kräftigen Farben (Lot 999; Limitpreis: 1.200€).