Der Bereich der Alten Meister besticht mit Gegensätzen der christlichen…
Der Bereich der Alten Meister besticht mit Gegensätzen der christlichen…
Der Bereich der Alten Meister besticht mit Gegensätzen der christlichen Passion und galanten Szenen. So wird von Frans Francken dem Jüngeren (1581-1642) ein Gemälde mit dem Passionsweg Christi angeboten. Neben den überwiegend kleinformatigen Kabinettstücken mit religiösen, mythologischen oder allegorischen Themen fertigte der bekannteste Vertreter der flämischen Malerfamilie Francken ebenso einige große Altargemälde. Das hier präsentierte Bild zeigt in einem Aufbau von neun Feldern ausgewählte Szenen aus dem Passionsweg. Optisch wird dabei die polychrome zentrale Hauptszene mit Christi am Kreuz hervorgehoben, indem die umlaufenden Felder zurückhaltend monochrom gehalten sind (Limit 2.800,- €).
Einen frivolen Kontrast zu Franckens Gemälde bildet die Darstellung einer galanten Szene von Louis-Michel van Loo (1707-1771). Nachdem der Maler des Rokokos als Hofmaler in Spanien tätig war, arbeitete er neben dem Hofmaler François Boucher, welchen er bereits in den 1720er Jahren kennengelernt hatte, für den französischen Hof. Die erotische Szene des angebotenen Gemäldes erinnert dabei stark an die lasziv-mythologischen Gemälde Bouchers. In dem angebotenen Gemälde macht ein galanter kniender Herr einer Dame den Hof, während ein kleiner Amor der Dame drängend die Korsage öffnet. Die Szenerie wird im Hintergrund von einem Mann in einem Baum versteckt beobachtet (Limit 18.000,- €).
Zudem kommt ein opulentes Blumenstillleben von Pieter Faes (1750-1814). Der Mitbegründer der Künstlervereinigung ‚Konstmaatschappij‘ zur Förderung und Anerkennung der Mitglieder, ist bekannt für seine prachtvollen Stillleben mit einer harmonischen und weichen Farbpalette. Maria Christina von Österreich gab selbst eine Reihe von Gemälden in Auftrag (Limit 15.000,- €).
Unter den Gemälden des 19. Jahrhunderts sticht ein Gemälde Heinrich Hermanns (1862-1942) hervor. Der Künstler der Düsseldorfer Schule hatte eine Vorliebe für Landschaften der Niederlande, wohin er Studienreisen unternommen hatte. Das Gemälde einer rheinischen Privatsammlung zeigt eine stimmungsvolle Darstellung des Fischmarktes in Dordrecht. Nicht nur das bunte Treiben der Menschen vor dem Marktstand hat Hermanns feinsinnig dargestellt. Auch die spezielle Atmosphäre des reflektierenden Wassers mit der sich spiegelnden Umgebung wurde gekonnt und ausdruckvoll eingefangen (Limit 5.000,- €).
Das Kunsthandwerk beeindruckt mit maritimen Themen. Ein seltener Becher mit Unterschale aus dem Brühlschen Schwanenservice zeigt das namengebende reliefierte Schwanenpaar rhythmisch umspielt von Wellen, Muscheln, Schilf und zwei Reihern. Eingerahmt wird die zart weiße Reliefdarstellung von feiner indischer Blumenmalerei, dem Allianzwappen des Grafen Heinrich von Brühl sowie einer üppigen Goldkante. Johann Joachim Kaendler, Johann Friedrich Eberlein und Johann Gottlieb Ehder schufen nach mehrjährigen Probearbeiten zwischen 1737 und 1742 mit dem Service das größte Meisterwerk barocker Porzellankunst für den Grafen von Brühl. Von den ursprünglich über 2000 Einzelteilen, welche neben maritimen Themen auch mythologische Bildwelten zeigen, kann die Becherform durchaus als Rarität bezeichnet werden (Limit 25.000- €).
Neben den in aller Ruhe treibenden Schwanenpaar zeigt sich ein prunkvoller Silberpokal in Form eines Schiffes eher wie auf wilder See segelnd. Das in Ulm um 1570 gefertigte Prunkstück hat einen eleganten Schaft mit einem Delfin zwischen stilisierten Wellen. Der Korpus des Schiffes, gleichzeitig die Trinkschale, ist dekoriert mit Wellen und fantasievollen Seemonstern. Die Schiffsbesatzung besteht aus fünf vergoldeten Matrosen, wovon einer über dem aufgeblasenen Segel im Krähennest nach drohendem Unheil Ausschau hält. Gefäße in Schiffsform, Nefs, waren bis ins 19. Jh. beliebte Trinkgefäße und wurden bereits im Mittelalter in Frankreich und Deutschland als Geschenke oder Statussymbole verwendet (Limit 35.000,- €).
Hoch in die Lüfte steigt wiederum die Ikarus-Skulptur von Peter Breuer (1856-1930). Die Darstellung zeigt den Jüngling der griechischen Sage mit ausgebreiteten Armen und den aufgesetzten Flügeln, welche sein Vater zur Erlösung aus dem Labyrinth des Minotaurus gebaut hatte. Die Ikarus-Skulptur wurde 1914 für das Otto-Lilienthal-Denkmal am Teltowkanal entworfen. Der deutsche Luftfahrtpionier absolvierte die ersten erfolgreichen Gleitflüge und war Vorreiter von Tragflächen und angetriebenen Flugzeugen (Limit 6.000,- €).
Highlight im Bereich der Asiatischen Kunst ist unter anderem ein Bodhisattva Maitreya der Qing-Dynastie. Der Buddha der Zukunft wurde aus vergoldeter Bronze gefertigt und trägt im Boden eine Marke in Form eines Vishva-Vajra. Die Figur sitzt mit leicht geneigtem Kopf im Lotossitz auf einem doppelten Lotosthron. Das Gesicht ziert ein friedliches Lächeln. Die schmalen Hände zeigen Dharmacakra-Mudra vor der Brust. Die reiche und fein gearbeitete Dekoration zeigt zwei geschlossene Lotosblumen an den Schultern. Kopf, Ohren und Brust sind ebenso reichlich verziert (Limit 20.000,- €).
Weitaus einfacher zeigt sich die Grundform einer seltenen Teeschale Jianzha aus der Song-Dynastie. Die Schale überzeugt jedoch mit schwarz-brauner Glasur, welche eine typische Betonung mit raffinierten Effekten zeigt. Während der Song-Dynastie erfuhren diese Keramiken ein hohes Prestige. So ist diese Schale mit einer 'Gongyu' Marke versehen, welche somit dem kaiserlichen Hof angeboten wurde (Limit 8.000,- €).
Hinzu kommt ein tibetisches Gebetsbuch aus dem 16./17. Jahrhundert mit Seiten aus Indigopapier und eleganten Schriftzeichen in Gold und Silber. Die Schrift hebt sich auf äußerst feine Art von dem eleganten Blau der Seiten ab. Zusammengehalten werden die Seiten von Buchdeckeln aus Hartholz, welche mit feinen bestickten Bändern zusammengebunden werden (Limit 18.000,- €).
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