Die Frühjahrsauktion im Hause von Reibnitz steht diesmal besonders unter dem Thema Asiatische Kunst. Die zum größten Teil aus der sorgsam über viele Jahre hinweg auf zahlreichen Asienreisen zusammengetragenen Sammlung Dr. Seitz stammenden Objekte sind von herausragender Qualität. So der kunstvoll aus Silber gefertigte Yamatanka. Der Überwinder des Todes, in der tantrischen Form des Avalokiteshvara ist als vielbeinige und -armige Figur mit seiner Gefährtin Shakti dargestellt. Seine Füße ruhen auf liegenden menschlichen Gestalten und verschiedenen Tierwesen. In höchstem Maße sammelwürdig sind auch einige Kultfiguren des 17. Jh. aus vergoldeter Bronze und ein chinesischer Ming-Teller mit der Darstellung eines geflügelten Drachen aus dem 15. Jh.Herausragend ist das Schachspiel aus dem frühen 19. Jahrhundert, in dem das britische Königspaar mit seinem Gefolge gegen den Kaiser von China antritt, eine überaus feine chinesische Elfenbeinschnitzerei, die für den europäischen Markt geschaffen wurde. Andere figürliche Schnitzereien aus Bein sind einige sehr qualitätvolle Netsuke, darunter ein Takarabune aus der Zeit um 1850.
Unter den zahlreichen im Katalog aufgeführten Grafiken finden sich bedeutende Namen, wie Günther Uecker, Andy Warhol, Otmar Alt, und Marc Chagall. Aber auch die Sammler antiken Porzellans werden in der Auktion fündig werden. Hervorstechend ist hier ein vollständig erhaltendes Alt Wiener Kaffe- und Teeservice aus der Mitte des 18. Jh. mit unterglasur blauem Dekor, polychromer Blumenmalerei und Goldstaffierung. Ein zartes Nymphenburger Teeservice nach einem Entwurf von Wolfgang von Wersin aus den 30er Jahren setzt den zeitlichen Kontrapunkt.
In den Bann zieht den Betrachter das anrührende Porträt eines blonden Mädchens mit Zopfkranz von Matthäus Schiestl. Das Ölgemälde, das bisher noch unentdeckt geblieben ist, ist ein sehr charakteristisches Beispiel für das Oevre des Künstlers. Wohl aus höfischem Umkreis stammt das silberne Reisebesteck im Originalkasten aus der 1. Hälfte des 18. Jh. Es enthält Messer, Gabeln und Löffel für zwölf Personen, zwei Löffel wurden um 1773/75 von einem Augsburger Meister nachgearbeitet.
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