Aus dem breit gefächerten Möbelangebot, das attraktiv geschätzte Kommoden, Schränke und Vitrinen beinhaltet, sticht ein Louis XVI-Sekretär (Kat Nr. 3555, 2.000/3.000.–) besonders hervor. Das von M. Ohneberg signierte Möbelstück ist reich mit geometrischen Kontrastbändern, Blumen sowie Vasenbildern aus Rosenholz, Palisander und Ahorn intarsiert. Die wiederum gut bestückte Orientteppich-Offerte spannt den Bogen von gestickten Suzani-Decken über feinste persische Seidenknüpfungen bis zu kaukasischen Teppichen. Aus der letzteren Provenienz ist ein Chaili (Kat. Nr. 836) mit zwei eindrucksvollen, nachtblauen Oktogonen erwähnenswert, die mit Chaili-Zeichen besetzt sind (1.200/2.400.–). Nicht nur auf die aufwändige Arbeit, sondern auch auf die durchdachte Mechanik kommt es hingegen bei Uhren mit Komplikationen an. So gibt die von Josephus Norris aus Amsterdam gefertigte Laternenuhr (Kat. Nr. 3610, 18. Jh.) nicht nur die Zeit an, sie verfügt auch über eine Weckerfunktion (10.000/15.000.–). Mit einem Uhrwerk sind auch die Blechspielzeuge ausgestattet, die ab dem frühen 20. Jahrhundert – vor allem in Nürnberg – in grossen Mengen und Variationen hergestellt werden. Spielfreudige Kinder, zwei Weltkriege und der Zahn der Zeit haben jedoch dazu geführt, dass sich nur wenige dieser mechanischen Meisterwerke in tadellosem Zustand bis in unsere Tage gerettet haben. Die Auswahl von über 40 Positionen reicht vom Lehmann-Motorrad bis zur Märklin-Eisenbahn und vom Bub-Taxi bis zum Distler-Flugzeug. Beachtung verdient zudem ein Tippco-Sportcoupé "T.C. 22730" (Kat. Nr. 573), das von einer Fahrerin gelenkt wird (2.200/2.800.–).
In der Asiatica-Abteilung ist eine kleine Gruppe von Schnitzereien aus Koralle zu entdecken. Ausnehmend kunstvoll ist etwa die Göttin Xi-wang-mu gestaltet (Kat. Nr. 1081), die von ihrer Begleiterin sowie Hasen und Vögeln umgeben ist (6.000/8.000.–). Eine grosse chinesische Porzellan-Schale (Kat. Nr. 1105) aus der Yongzhen- oder Qianlong-Periode (ca. 1730–50) ziert hingegen eine Blumen-/Vogeldekor in den Farben der Famille rose. Für das gut erhaltene, imposante Stück ist die Schätzung auf 3.000.– bis 4.000.– Franken angesetzt. Aus einer Schweizer Sammlung mehrheitlich etruskischer Bronzefibeln (Gewandschliessen) stammt eine grosse Navicella-Fibel (Kat. Nr. 1244) in rhombischer Form. Die bemerkenswerte Riesenfibel ist auf 2.000/2.500.– Franken taxiert. Ebenfalls aus Bronze gegossen ist ein kniender König (Kat. Nr. 1203) aus der ägyptischen Spätzeit (26. Dynastie). Die intakte Figur des Herrschers mit Nemes-Kopftuch und Uräus-Bekrönung kommt für 6.000/8.000.– Franken unter den Hammer.
Bereits auf seiner ersten Reise durch Marokko im Jahr 1858 kommt Frank Buchser (1828–1890) in Berührung mit dem Islam und seiner Paradiesvorstellung. Dazu gehören die "Huri", die ewig schönen Jungfrauen, die der Koran dem Gläubigen nach dem Tod verspricht. Aber erst knapp drei Jahrzehnte später entstehen zu diesem Thema drei Versionen (1884/1886). Alle zeigen eine "Huri" vor einer üppigen Waldlandschaft mit Fluss, aber nur auf einem Bild füttert die leicht bekleidete Jungfrau zwei Schwäne. Eine interessante Teilstudie zu diesem Werk, die einen der beiden Schwäne zeigt (Kat. Nr. 3010), kann Auktionator Michael Abegg für 2.000/3.000.– Franken ausrufen. In grosser Detailgenauigkeit hat der Mailänder Künstler Luigi Bisi (1814–1886) den Chorumgang des Doms seiner Heimatstadt auf die Leinwand gebannt (Kat. Nr. 3128, 12.000/18.000.–). Die Fussboden-Fliesen, die Skulpturen oder die bunten Glasfenster – der in warmes Licht getauchte Innenraum gibt den Blick auf die vielfältige Kirchenausstattung frei, ohne dabei die Gläubigen in ihrer Andacht zu stören.
Neben christlicher Kunst kommt auch eine kleine aber feine Sammlung Judaica zum Ausruf. Persönliche Schutzamulette wie zwei Hamsa-Amulette (Kat. Nr. 218) mit feinen Gravuren und Inschriften (Kat. Nr. 218, ohne Abb., 100/200.–) sind ebenso vertreten wie ein Besomimtürmchen aus Silberfiligran (Kat. Nr. 229, ohne Abb., 300/400.–). Aus dem synagogalen Bereich stammt hingegen ein Thoraschild (Kat. Nr. 254) mit Wiener Silbermarke (1872–1922), das mit reicher figürlicher und floraler Treibarbeit geschmückt ist (1.600/2.400.–). In dieser Zeitepoche scheint auch der Phantasie der Dekorativen Kunst keine Grenzen gesetzt zu sein. Ein reizvolles Beispiel dafür ist ein grosser Londoner Tafelaufsatz (Kat. Nr. 328) aus Silber mit der Meistermarke des Alexander Macrae. Der als Rebstock gestaltete Schaft mit drei Leuchterarmen ist von Weinlaub mit Trauben umrankt, für die aufgesetzten Schalen wurde geschliffenes Kristallglas verwendet (1.800/2.400.–). Mythologische Szenen sind auf einem Wiener Trinkhorn (Kat. Nr. 212 A, ohne Abb.) in feinster Emailmalerei dargestellt (800/1.200.–). Schliesslich verewigt Albert Anker auf einem Wandteller von Théodore Deck eine stolze "Arlésienne" (Kat. Nr. 2). Der äusserst ansprechende Fayence-Teller ist auf 5.000/7.000.– Franken geschätzt.
Seit den späten 1940er Jahren arbeitet Pablo Picasso (1881–1973) immer wieder mit der Keramikwerkstatt Madoura zusammen. Fasziniert von der Formbarkeit und Vielseitigkeit des Materials Ton entsteht ein Oeuvre, das sowohl herausragende Unikate als auch eine Vielzahl von Keramiken in Editionen umfasst. Aus einer solchen Edition stammt eine Folge von acht Tellern (Kat. Nr. 3234, Auflage 20/50) aus dem Jahr 1959, die dem Thema "Stierkampf" gewidmet sind. Kontrastreich hebt sich dabei die schwarze Engoben-Malerei vom Rotton des gebrannten Tons ab. Die Teller in sehr gutem Zustand sind auf 40.000/50.000.– Franken angesetzt. Mit Kontrasten spielt auch der Schweizer Künstler Nag Arnoldi (1928–2017). So sind einzelne Partien seiner Figuren – wie auch auf der angebotenen Pferdeplastik (Kat. Nr. 3303) – dunkel patiniert oder goldglänzend poliert. Der Effekt ist verblüffend und verleiht den Figuren eine unerreichte Lebendigkeit und Spannung. Die Bronzefigur sucht für 1.800/2.500.– Franken einen neuen Besitzer.
Schuler Auktionen
AuktionsdatenTitel Auktion 148: Kunst & AntiquitätenDatum 21.03.2018, 09:00 Uhr – 23.03.2018Besichtigung 10.-16.03.: 11-18 Uhr
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