Zu den Highlights der Auktion für Gemälde Alter Meister vom 23. März zählt Bernar- do Strozzis grossformatiges Porträt von Paolo Gregorio Raggi, welcher 1547 Gou- verneur von Korsika war. Das Gemälde entstand posthum vor 1638 im Auftrag der Raggis, einer bedeutenden Genueser Familie, für die Gemäldesammlung ihres Stadtpalastes mit Darstellungen der herausragenden Familienmitglieder, darunter Senatoren und Kardinäle. Strozzi, der in Genua und später in Venedig tätig war, ist einer der Hauptvertreter des italienischen Barocks und erlangte besonders durch seinen charakteristischen Malstil mit exzentrischem Pinselduktus, Farbintensität und Expressivität in den Darstellungen, der auch bei dem hier angebotenen Gemäl- de exemplarisch zum Ausdruck kommt, grosses Ansehen. Von Clara Peeters, der ersten bekannten Stillleben-Malerin, wird für CHF 100 000 bis 150 000 zudem ein detailreiches, von musealer Qualität gemaltes Stillleben mit Katze, Fischen, Austern und Krustentieren angeboten. Es ist das letzte auf dem freien Markt erhältliche Stillleben der Künstlerin mit dieser Darstellung, zwei weitere finden sich in Museen (National Museum of Women in the Arts, Washington D. C. und Musée des Beaux- Arts, Antwerpen). Es wird in die 1620er Jahre datiert.Zu den weiteren herausragenden Werken der Altmeisterauktion gehört das Memento Mori Stillleben des flämischen Malers Carstian Luyckx. Der als Skelett dargestellte Tod löscht mit seiner linken Hand die Kerze als Symbol des Lebens und hält in seiner Rechten ein Blatt mit der Inschrift «Statutum est omnibus hominibus semel mori» (Es ist beschlossen, dass jeder einmal sterben muss). Dieses kürzlich in einer Schweizer Privatsammlung entdeckte und anschliessend durch den führen- den Experten für flämische Kunst, Dr. Fred G. Meijer, als Hauptwerk des Malers iden- tifizierte Gemälde, nimmt einen besonderen Stellenwert in dessen Oeuvre ein. Das Bild vermittelt einen neuen Einblick in Luyckx’s künstlerische Tätigkeit und ist ein Dokument der persönlichen Betroffenheit eines von den Kriegswirren um 1667/68 tangierten Malers. Die Schätzung liegt bei CHF 30 000 bis 40 000. Von Meindert Hobbema, wird für von CHF 100 000 bis 150 000 schliesslich eine 62,5 x 86,5 cm grosse charakteristische Flusslandschaft aus Schweizer Privatbesitz ausgerufen, bei der die Natur durch eine stimmungsvolle Lichtdramaturgie und einem ausdruck- starken Pinselduktus besonders lebendig erscheint.
Die Auktion für Gemälde des 19. Jh. steht im Zeichen der russischen Kunst. Von Kuzma Petrov-Vodkin, einem der bedeutensten russischen Avantgardisten am Ende des 19. Jh. wird für CHF 500 000 bis 700 000 die sphärische Darstellung eines Dämons versteigert. Für CHF 50 000 bis 70 000 bietet Koller Auktionen Ivan Fe- dorovich Choultsés «Waldlandschaft im Abendrot» von 1915 an, die kürzlich in einer deutschen Privatsammlung entdeckt wurde und zu Lebzeiten des Künstlers eines der gefragten Motive aufgreift.
Die Möbelauktion vom 22. März bietet erlesene französische Arbeiten des 18. Und 19. Jh. So etwa ein Empire Ameublement bestehend aus sechs Fauteuils «en gon- dole», zwei Stühlen «en gondole», einem grossen und einem Paar kleinen Canapés, sog. «tête à tête». Die mit Signatur D.R. Meslee versehene, 1805/10 geschaffene Möbelgruppe ist mit Etikette «Monsieur Maréchal Soult, Salon/ Boudoir» versehen, was vom Erstbesitz des berühmten Generals und Duc d’Almadie, Jean-de-Dieu Soult zeugt (CHF 30 000 bis 60 000). Ein hochbedeutender Tischleuchter von Jo- hann Gottlieb Kirchner mit Bemalungen von Johann Gregorius Höroldt, dessen Pendent sich im Rijksmuseum in Amsterdam befindet, bildet einen weiteren Höhe- punkt der Auktion für Möbel Porzellan & Silber.