Der angesehene Bonner Arzt Dr. Horst Muno (1943–2017) hat in einem Zeitraum von nahezu fünfzig Jahren eine außergewöhnliche und hochkarätige Sammlung von Tabatièren, exquisiten Etuis, Vitrinenobjekten und Silberschmiedearbeiten zusammengetragen, die nun in der vorliegenden Sonderauktion im Hause Von Zengen am 1. Februar zur Versteigerung kommt. Einen besonderen Schwerpunkt bildet das russische Kunsthandwerk. Neben russischen Gemälden werden prachtvolle Gold- und Silberobjekte, Cloisonné und Email-Arbeiten, Silberobjekte mit Lack- und Nielloeinlagen sowie erlesene Porzellane aus der Zarenzeit angeboten.Unter den Gemälden sind folgende Highlights vorhanden: Franz Roubaud (Verwundeter Tscherkesse, 8.000 €), Leon Bakst mit einem Kostümentwurf von 1921 (8.000 €), Julius Sergius von Klever (russisch-orthodoxes Friedhofportal, 6.000 €). Mikhail Konstantinovich Klodt von Jürgensburg (Russische Landschaft 8.000 €), ein sehr fein gemaltes Portrait einer jungen Frau von Alexei Alexeievich Harlamoff (6.000 €).
Beim Silber sind prominente Namen vertreten: eine Trompe l&qrsquo;Oeil-Schale von Iwan Petrowitsch Chlebnikow (900 €) und ein vergoldeter Messkelch von Pawel Owtschinnikow (3.500 €), ebenfalls einige Objekte des berühmten Hofjuweliers Karl Fabergé. Besonders ist das Etui von Fabergé mit farbigem Email interessant – der Deckel zeigt eine feine Darstellung nach dem Gemälde "Der Recke am Scheideweg" von Wictor Michailowitsch Wasnezow (5.000 ). Aus sowjetischer Zeit hervorzuheben ist die Zigarettendose mit einem Portrait Lenins (1.000 €).
Mehrere Bronzen stammen von Evgeny Alexandrovich Lanceray und Wassily Jakowlewitsch Gratschew. In der Porzellanrubrik sind einige seltene Serviceteile aus der Zarenzeit sowie sowjetisches Propagandaporzellan vorhanden, z.B. mehrere Teile aus dem sogenannten Gotischen Service. Das Service entstand ursprünglich 1832–34 für das Winterpalais in St. Petersburg und erinnert mit seiner leuchtenden Dekoration an gotische Kirchenfenster (hier Periode Nikolaus I und Alexander II). In der Vollständigkeit ist das Meißener Prunkservice für zwölf Personen besonders selten; es entstand um 1820, also die früheste Empireproduktion der Meißner Manufaktur im Wedgwood-Stil (7.000 €). Aus dem militärischen Bereich hatte der Sammler mehrere russische Medaillen und Orden sowie einige Goldrubel-Münzen zusammengetragen. Russischer Schmuck und Taschenuhren gehörten ebenso zum Sammelgebiet wie Bücher und Ikonen.
Von Zengen Kunstauktionen GmbH & Co. KG