Rund 240 Objekte umfasst die Offerte "Italienisches Design", die Quittenbaum in der ersten Auktion des Jahres am 21. Februar versteigern wird. Frühe Ausführungen von Klassikern der italienischen Designgeschichte werden immer seltener, daher freuen wir uns, Ihnen einige besonders schöne Stücke präsentieren zu dürfen. Ungewöhnlich vielfältig ist das Angebot an Leuchten: Allen voran ist Gino Sarfattis bedeutende Stehleuchte "1063", entworfen 1953/54, für Arteluce erwähnenswert, die wir in einer frühen Ausführung für einen Schätzpreis von € 14.000–18.000 anbieten. Der minimalistische Entwurf aus den 1950er Jahren war bahnbrechend für die Verwendung von Leuchtstoffröhren im Lampendesign, aber auch Sarfattis Deckenleuchte "2097/30" von 1958 (Schätzpreis € 700–900, in einer sehr frühen Ausführung) und "2042/9", 1963 (Schätzpreis € 3.500–4.500) gehören zu den Klassikern, die der studierte Luftfahrttechniker für seine Leuchtenfirma entwickelte.Weitere prägnante Lampenentwürfe stammen von Bruno Munari, Vico Magistretti und Ettore Sottsass, der unter anderem mit der Tischleuchten "Bay" (€ 1.900–2.100), zwei Deckenleuchten "Hikary" (€ 1.500–1.800) sowie mit dem wunderbaren Leuchten-Spiegelobjekt "Ultrafragola" (€ 3.500–3.800) die Offerte bereichert. Lampen unterschiedlichster Art sind von der Mailänder Firma Stilnovo im Angebot. Besonders sticht eine ungewöhnliche Tischleuchte mit grauem Glasschirm, um 1954 ins Auge. Sie wird mit € 900–1.200 bewertet. Nicht zu vergessen ist auch die immer wieder beeindruckende "Golden Gate"-Stehleuchte von Nanda Vigo, 1970, die zwischen € 7.500 und 8.000 aufgerufen wird.
Joe Colombo ist ebenfalls mit bedeutenden Entwürfen vertreten. Quittenbaum bietet seinen "Tube Chair" in Dunkelbraun für geschätzte € 3.500–3.800 an sowie sein Living Center Dinner-Element, ein Multifunktionsmöbel mit Kochplatte auf Rollen (1970, Schätzpreis € 1.500–2.000), das, wie viele Entwürfe des Radical Design, nur für eine kurze Zeit produziert wurde. Für Eleganz und handwerkliche Finesse stehen die Möbel von Ico Parisi, wie das schmale Sideboard mit Nussholz und Palisander zeigt, das für € 1.500–2.000 aufgerufen wird.
Die guten Verkaufsquoten, die Fornasetti-Objekte und Möbel in den vergangen Auktionen erzielten, haben Quittenbaum erneut sehr schöne Einlieferungen beschert, darunter Teller, Becher, Tassen, eine Wandgarderobe sowie einen besonders schönen Schirmständer.
DesignDie Highlights aus der 350 Lose umfassenden Offerte kommen dieses Mal aus Deutschland. 1968 entwickelte Günter Beltzig ganz im Sinne der utopischen Experimentierfreude der Sixties die Kunststoffmöbelserie "Floris", die seine 1966 gegründete Firma auf einen Schlag bekannt machte. Quittenbaum offeriert ein ganzes Ensemble dieser selten auf dem Markt erscheinenden Möbel, die als Klassiker der deutschen Designgeschichte auch einen Platz im Museum of Modern Art gefunden haben. Die drei Stühle und ein Tisch werden zu einem Schätzpreis von € 30.000–40.000 angeboten. Insgesamt wurden nur rund 30 Exemplare des "Floris"–Stuhles produziert.
Zu den Raritäten gehören auch zwei von Marcel Breuer um 1935 entworfene Gartensessel (€ 2.000–3.000). Diese Gartenstühle wurden in den 1980er Jahren von der Firma ICF in Mailand nur für kurze Zeit produziert. Aufgrund der aufwendigen Produktion waren die Möbel für viele Kunden damals zu teuer. Dieter Rams ist mit zwei Prototyp–Betten, zwei seltenen Tagesbetten "63" (um 1962, € 1.500–2.000) sowie einem Ensemble mit dem Sideboard und seltenen Wandregal "RZ571" (Schätzpreis € 1.800–2.500) vertreten.
Zu den schönen Sitzgelegenheiten aus Skandinavien gehört das futuristisch anmutende Sofa "Capri" des dänischen Designers Johannes Anderson (1958, € 3.500–4.000) sowie Ilmari Tapiovaaras "Kongo" Chair, 1954, der bei € 1.000 aufgerufen wird. Ein Highlight der Auktion ist Bodil Kjaers Schreibtisch, entworfen 1959 (Schätzpreis € 12.000–15.000), der gleich in zwei James–Bond–Filmen einen großen Auftritt hatte. Zu den Klassikern der internationalen Designs gehören auch Shiro Kuramatas Metallsessel "How high the Moon (1986, € 4.000–5.000), Oscar Niemeyers rasant geschwungene "Rio"–Liege (Schätzpreis € 3.000–4.000) sowie Franz Wests lange Deckenleuchte "Haus Lange", 1991 für € 1.500–1.800.
Quittenbaum Kunstauktionen GmbH