Der erste Katalog des Auktionshauses Historia im Jahr 2017 umfasst mehr als 3000 Positionen Kunst, Kunsthandwerk, und Antiquitäten unterschiedlichster Bereiche und Epochen.Mit seinen Braun- und Blautönen, die mit sattem Grün kontrastieren, haucht Otto Modersohn seiner Landschaft an der Wümme etwas vom Licht der Südsee ein. Die mittelgroße, marktfrische Leinwand geht mit 18.000 € an den Start. Otto Dill steuert für 4.800 € eine Landschaft mit drei Reitern bei, die durch seinen dynamischen, breiten Duktus charakterisiert sind. Aus dem Nachlass des Dresdner Kunsthistorikers Werner Schmidt stammt ein außergewöhnliches Stillleben von Paul Kuhfuss, in dem alles von einem lebendigen Wabern durchzogen scheint. Für 3.000 € kommt das Stück in Berlin unter den Hammer. Der Kreuzberger Milieumaler Kurt Mühlenhaupt wartet gleich mit einer kleinen Sammlung von fünf Gemälden auf. Darunter zwei Großformate, die mit 3.000 € moderat taxiert sind, sowie eine seltene New Yorker Ansicht, die mit lediglich 1.000 € limitiert ist.
Untern den Blättern moderner Grafik ist die Farbserigraphie "Komposition in Grün" von Willi Baumeister hervorzuheben, von der mindestens 3.000 € erwartet werden, während an der Spitze der Altmeistergrafik eine äußerst seltene, vollständige Folge der zwölf Monate von Peter van der Borcht steht, die mit lediglich 1.800 € aufgerufen wird.
Teuerstes Stück unter den Skulpturen ist die nur in zwei Abgüssen existierende Halbfigur der Sitzenden I, von der Hand des österreichischen Bildhauers Ludwig Kasper. 9.000 € werden für die nahezu lebensgroße Bronze erwartet. Gleich drei Chryselephantinefiguren von Ferdinand Preiss und Louis Sosson kommen für um die 2.200 € zum Aufruf, während man etwas mehr für das Reiterstandbild des Großen Kurfürsten einkalkulieren muss, welches die Gießerei Gladenbeck nach dem Entwurf von Andreas Schlüter produzierte.
Die Schmuckabteilung ist mit mehr als 500 Losen wieder außerordentlich stark besetzt. Unter den Colliers besticht die Nummer 163 mit 490 kleinen Brillanten, welche mit 6.000 € in die Auktion startet. Die Bandbreite reicht wieder von Perl- und Brillantschmuck über Armbanduhren bishin zu einem größeren Sortiment an Taschenuhren, wie z.B. Los 518 (1.100 €).
Die ca. 360 Silberobjekte werden angeführt von einem prunkvollen Tafelaufsatz in Form eines phantasievoll ausgestalteten Dreimasters der Hanauer Silberwarenmanufaktur Neresheimer. Eine russische Wodka-Garnitur aus emailliertem und vergoldetem Silber kommt in originaler Box daher und startet bei 1.500 €. Der Augsburger Meister Johann Jakob Bauer steuert zwei barocke Leuchter unter der Losnummer 775 bei, die mit 2.300 € ins Rennen gehen.
Eines der Highlights unter den mehr als 600 € offerierten Porzellanteilen stellt ein großer Wappenteller dar, der als Teil eines von Friedrich II. in Kanton in Auftrag gegebenen Services 1755 auf der "Prinz von Preussen" nach Europa kam. Mindestens 8.000 € werden hierfür anvisiert. Zwei große Wiener Bildteller mit feinster Malerei kommen mit 3.000 € bzw. 2.500 € zum Aufruf.
Das mit nahezu 700 Losnummern wie gewohnt umfangreiche Variasortiment mit seinem spannenden Potpourri aus Sammlerobjekten verschiedenster Couleur bietet unter anderem ein museales Zweihandschwert aus dem 16./17. Jahrhundert (6.500 €). Als Kuriosum kommt ein Holzmadener Fossil eines Knochenfisches, "Pachycormus bollensis", zum Aufruf (5.500 €). Ein großer und früher Tonkrug von Arno Lehmann, der nebst einer Tonkette aus dem Nachlass der von ihm beschenkten Künstlerin Elisabeth Holz-Averdung stammt, wird für moderate 1.800 € angeboten. Abgerundet wird das Angebot von frühen russischen Ikonen und zahlreichen Asiatika.
Den Abschluss bilden die Rubriken Möbel und Teppiche, die mit einigen frühen Stücken aufwarten können, so z.B. mit einem süddeutschen Dielenschrank um 1700 mit gedrehten Vollsäulen, der bei 6.500 € startet.
Historia Auktionshaus