Eine Preissteigerung wie nur wenige andere Katalogbeigaben zu Ausstellungen überhaupt hat auf dem Kunstmarkt ein Schwamm von Yves Klein erfahren. 1961 wurden bei der Eröffnung der Ausstellung "Yves Klein. Monochrome und Feuer" im Museum Haus Lange/Krefeld kleine Schwämme zu den Katalogen für weit unter 100 DM verkauft. Der jetzt auf der 127. Auktion angebotene Schwamm ist bei einer Schätzung von 10.000/15.000 € bei der zu erwartenden Nachfrage immer noch günstig angesetzt. Robert Rauschenberg wird zurzeit mit einer großen Retrospektive in der Tate Modern als einer der herausragenden amerikanischen Künstler der zweiten Hälfte des 20. Jh. geehrt. Eine bedeutende Material-Assemblage aus dem Zyklus "Kabal American Zephyr" von 1982 mit Provenienz Flow Ace Gallery, Venice, Californien ist das Objekt "Crown Level", bestehend aus einer Metall-Holzkiste und einer Stuhllehne (Schätzpreis 120.000/140.000 €). Der sicherlich berühmteste vom Grafitti beeinflusste Künstler ist Keith Haring. Eines seiner letzten grafischen Werke ist der Zyklus "The story of red + blue" (1989/90). 18 Blätter aus der Mappe mit der Estate-Bestätigung und einer Auflage von nur 90 Exemplaren können bei einer Schätzung von 4.000/6.000 € für das gesamte Lot ersteigert werden. Wolf Vostell zählt zweifellos zu den Hauptvertretern der Fluxus-Bewegung. Legendär ist das ihm verwehrte Projekt, einen Starfighter zur documenta 6 auf das Fridericianum in Kassel zu stellen. Zu den zugehörigen Projektentwürfen zählt das 130 x 100 cm großes Objekt "Das Ei/documenta-Project für Kassel) mit collagierter Kunststoffigur, Ei, Kordel, Fotografie und Karton (5.000/7.000 €). Die ausdrucksstarke Formensprache der 50er Jahre wusste Eduard Bargheer mit der Leichtigkeit und den sonnigen Farben des Mittelmeeres zu verbinden. Seine in Ölfarben gemalte "Mediterrane Dorflandschaft" besitzt verso zusätzlich eines seiner überaus seltenen expressiven Bildnisse (4.000/5.000 €).Die seit jeher gesuchtesten Motive Julius Seylers sind die Darstellungen seiner Nordamerika-Reisen, speziell der Blackfeet-Indianer, mit denen der Künstler ab 1924 Freundschaft schloss. Eine 70 x 100 cm messende Szene mit zwei berittenen Indianern in Seylers unverwechselbar expressiv-pointillistischem Stil gelangt für 5.000/7.000 € zum Aufruf.
Outsider-Art und Naive Malerei erleben jüngst eine Renaissance, nicht zuletzt seit der Ausstellung "Der Schatten der Avantgarde" im Folkwang Museum Essen. Ein großes Konvolut naiver Malerei aus Haiti kann aus der Sammlung des Düsseldorfer Architekten Helmut Hentrich zu verlockenden Preisen von je 200 bis 400 € angeboten werden.
In die klassische Moderne führt ein in energetischem Pinselstrich gehaltenes Gemälde von Heinrich Nauen. Der Mitbegründer der Gruppe "Das junge Rheinland" und Weggefährte von Malern wie Dix und Campendonk malte die "Blühenden Obstbäume" in frischen Farben 1904–1905 (10.000/15.000 €).
Selten prächtig und voller Atmosphäre ist das panoramahaft wirkende Gemälde "Flaneure am Rhein" von Hugo Mühlig. Den Sammlern dieses prominenten Mitgliedes der späten Düsseldorfer Malerschule wird das Los für 20.000/30.000 € offeriert. Peter Karbstein – Kunst- und Auktionshaus