Mit kaum einem Namen ist der Begriff Gesamtkunstwerk und Wiener Werkstätte so verbunden wie mit Josef Hoffmann, einem der wohl prominentesten Aushängeschilder österreichischer Kunst. Prächtige Beispiele seiner außergewöhnlichen Schaffenskraft und natürlich vieles mehr bietet die Jugendstil-Auktion des Dorotheum am 1. Dezember 2016.Würde er heute leben wäre Hoffmann wohl einer der gefragtesten Architekten und Interior Designer. Das für seine Künstlerfeste berühmte Landhaus der Familie Primavesi in Winkelsdorf (Niederösterreich) entwarf er 1913/14. Hoffman selbst, Gustav Klimt, Anton Hanak, Kolo Moser und Dagobert Peche, um nur einige zu nennen, waren dort gern gesehene Gäste - wie zahlreiche Familienfotos belegen. Von Hoffmanns Innenausstattung kommt der knapp 4 mal 3 Meter lange, von der Firma Johann Backhausen & Söhne, Wien ausgeführte Teppich aus dem Wohnsalon zur Dorotheum-Auktion (Schätzwert € 40.000 – 80.000).
Geometrisch bis floralDie Bandbreite von Hoffmanns Palette zeigt sich in zwei weiteren Offerten, beide produziert von der Wiener Werkstätte. Die silberne Teekanne ist streng geometrisch und modern, die ovale Jardiniere von 1910 mit stilisierten floralen Reliefs, glockenförmigen Füßen und Lapislazuli-Schmuck betont ornamental (€ 15.000 – 20.000, € 25.000 – 30.000). Die Hoffmann-Offerte bietet so Unterschiedliches wie mehrteilige Teeservice, einen sechsarmigen silbernen Kerzenleuchter, eine gläserne Aufsatzschale, eine Sitzmaschine, einen goldenen Uhrbandanhänger oder einen puristischen Tortenheber.
Von Peter Behrens, einem Pionier des deutschen Jugendstils, stammt das silberne Set von 12 Cremelöffeln und Vorlegelöffel in Originalkassette, Entwurf 1901/02, Ausführung M. J. Rückert, Mainz (€ 12.000 – 15.000).
Ein weiterer Schwerpunkt der Auktion liegt bei Keramik und französischem Glas.