Die breite Gemälde-Palette spannt sich der Gotik bis zur Kunst der Gegenwart. Unter den Alten Meistern ragt ein von Johann Heinrich Tischbein d. Ä. gemaltes, großformatiges Portrait heraus, das den historisch…
Die breite Gemälde-Palette spannt sich der Gotik bis zur Kunst der Gegenwart. Unter den Alten Meistern ragt ein von Johann Heinrich Tischbein d. Ä. gemaltes, großformatiges Portrait heraus, das den historisch…
Die breite Gemälde-Palette spannt sich der Gotik bis zur Kunst der Gegenwart. Unter den Alten Meistern ragt ein von Johann Heinrich Tischbein d. Ä. gemaltes, großformatiges Portrait heraus, das den historisch bedeutenden Fürsten, Feldherrn und Staatsmann Ludwig Ernst Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel (1713–1788) darstellt (Taxe 28.000 €). Nachdem er 1741 zum Herzog von Kurland gewählt worden war, erlangte er in kaiserlichen Diensten den Rang eines Generalfeldzeugmeister und Feldmarschalls; 1751 wurde er Generalkapitän der Vereinigten Provinzen der Niederlande und wirkte 1759–66 als Vormund Wilhelm V. zugleich als Regent in den Niederlanden.
Dass Carl Spitzweg nicht nur ein Maler des Biedermeier war, sondern auch ein bedeutender Vorreiter des Impressionismus in Deutschland, zeigt seine "Waldlandschaft mit jungem Paar". 1851 war er nach Paris gereist, wo er von der Pleinairmalerei der Schule von Barbizon inspirierte. In diesem Kabinettbild fing er virtuos die Stimmung und das Licht- und Schattenspiels eines sonnigen Herbstwaldes ein (17.000 €).
Unmittelbar den Impressionisten zugerechnet werden kann Auguste Boudin, von dem eine "Strandszene in der Normandie" angeboten wird (28.000 €). Als "Maler des Lichts" und sog. "König der Himmel" hielt er in meist kleinformatigen Gemälden seine Eindrücke von den Stränden und eleganten Badeorten fest. Von unmittelbar prägendem Einfluss war Boudin auf den jungen Claude Monet. 1874 beteiligte sich Boudin an der ersten Ausstellung der Impressionisten.
Toplos in der Klassischen Moderne ist ein marktfrisches Werk des "Brücke"-Malers Max Hermann Pechstein – die 1930 geschaffene "Strandansicht mit Fischerbooten in Leba", die 1931 direkt vom Künstler erworben wurde und mit aktueller Expertise von Alexander Pechstein angeboten wird (34.000,- Euro). Der Expressionist war 1921 erstmals in das beschauliche Ostseebad und Fischerdorf Leba gekommen; während regelmäßiger Sommeraufenthalte schilderte er bis 1945 die Dünenund Küstenlandschaft sowie das Leben der Fischer.
Auf das große Interesse von Sammlern und Galeristen stoßen dürfte eine umfangreiche Kollektion Pop Art-Grafiken mit signierten Blättern Roy Lichtensteins und Andy Warhols. Zu den Ikonen der Kunst der Gegenwart gehören Lichtensteins Arbeiten aus den 1960er Jahren wie "Crak!" von 1963 (8.500 €), sein "Shipboard Girl" von 1965 (13.000 €) und sein Diptychon "Whaam" von 1967 (8.500 €), in denen er seine charakteristischen Rasterpunkte und Comic-Sprechblasen zum zeitgemäßen Ausdrucksmittel in der Kunst erhob. Warhol bzw. sein Galerist Leo Castelli in New York verstanden es schon seit 1964 durch künstlerisch gestaltete Ausstellungs-Einladungen und Vorankündigungen von Portfolios Neugier und Nachfrage zu steigern. Hierzu zählen die beiden "Marilyn"-Serigraphien von 1981 (je 5.500 €) ebenso wie komplette Sätze mit jeweils signierten Ankündigungskarten von 1975 bis 1981 für die berühmten Portfolios "Mick Jagger", "Myths" und "Ten Portraits of Jews of the Twentieth Century"(je 4.500 €).
Teuerstes Los in der Offerte an Skulpturen und Plastiken ist Arno Brekers lebensgroße Bronze "Die Flehende" aus dem Jahr 1929, eins von sechs Exemplaren. Das expressive, frühe Werk stammt aus Brekers Pariser Schaffensphase, in ihm spiegelt sich noch der prägende Einfluss Auguste Rodins und Camille Claudels wider (95.000 €). Max Klingers symbolistische Bronze "Die neue Salomé", die 1903 von der Gießerei Gladenbeck in Berlin ausgeführt wurde, zählt zu den bedeutendsten bildhauerischen Werken des Künstlers und zu den Seltenheiten auf dem internationalen Kunstmarkt, insbesondere in der angebotenen großen Version (5.800 €).
Das Highlight unter den Silber-Objekten von der Renaissance bis zur Moderne ist eine seltene, 41 cm hohe Augsburger Barock-Prunk-Kanne mit Bildnissen diverser römischer Kaiser und vollplastischem, figuralem Schaft in Gestalt der Kriegsgöttin Bellona. Derartig kostbare und aufwändig gearbeitete Prunk-Kannen wie dieses des Meister Johann Erhard Steiger aus der Zeit um 1670 fanden als repräsentative Weinkannen auf den Tafeln bei vornehmen Gesellschaften reicher Kaufleute und Adeliger Verwendung (36.000 €).
Im Bereich des Jugendstils, Design und Kunsthandwerks der Moderne gehört Ludwig Vierthalers große Keramik-Figur eines Flötenspielers vom Bahlsen-" Keks-Pavillon" auf der Werkbundausstellung in Köln 1914 zu den herausragenden Objekten, zumal durch seine Provenienz aus dem Nachlass Hermann Bahlsens (8.500 €). Als Unikat für den Zarenhof wurde eine bedeutende, 1900 datierte Ziervase mit geschnittenem Mohndekor in der Kaiserlichen Glasmanufaktur in St. Petersburg hergestellt (7.500 €). Um 1908 entstand in Wien ein seltenes, in Mahagoni gearbeitetes Jugendstil-Stehpult mit Messing- und Perlmutter-Einlagen nach einem Entwurf der Architekten und Designer Joseph Urban und Bertold Löffler. Das Möbel repräsentiert die Wiener Moderne und das Werk zweier bedeutender Gestalter, die zum Kreis der Wiener Werkstätte bzw. dem Österreichischem Werkbund gehören.
Highlight unter den alten Möbeln ist ein großer, um 1730 gefertigter Braunschweiger Hochzeitschrank aus dem Besitz der Freiherren von Draxdorf (Drachsdorf) mit charakteristischer Marketerie und Einlage-Arbeit aus Elfenbein und Zinn, die das Allianzwappen der Adelsfamilie zeigt (35.000 €). Zu den Besonderheiten des Schrankes zählen zwei Geheimtüren mit dahinter liegenden Fächern an beiden Seiten. Hauptmotive der Marketerie sind neben Vögeln und Insekten insbesondere die zwei Obelisken auf den Türen der Schauseite, die als Symbole u.a. für Ewigkeit, Standfestigkeit und tugendhafte Reinheit stehen.
Mit exzeptionellen, hochkarätigen Juwelierarbeiten ist die erlesene Schmuckofferte bestückt. Für einen hochbedeutenden Juwelenring mit einem natürlichen kornblumenblauen, "Sri Lanka"-Saphir von ca. 36,35 ct. werden 120.000 € erwartet. Die einzigartige, tief leuchtende Farbe Klarheit der blauen sog. "Ceylon-Saphire" faszinierte bereits Zar Alexander II. Von Russland, der 1862 auf der Weltausstellung in London einen der schönsten Ceylon-Saphire von über 260 ct., für die Zarin Maria Alexandrowna erwarb. Ebenso prachtvoll ist ein Juwelencollier mit einem spektakulär großen kolumbianischen Smaragd von ca. 140 ct. und Diamanten (95.000 €). Zu den berühmtesten Juwelieren der Welt zählt seit 150 Jahren das Haus Boucheron in Paris, von dem ein elegantes Rosenquarz-Multicolor-Demi Parure mit Perlen, Diamanten und Rubinen angeboten wird (32.000 €). Ein vergleichbares Parure trug Elisabeth Taylor, das 2011 bei Christie’s New York für 158.000,- $ versteigert wurde. Oldtimer-Enthusiasten dürften drei fachmännisch und liebevoll restaurierte Automobile aus den Jahren 1928–1930 faszinieren, darunter ein sportlicher Ford "A Roadster" und eine elegante Mercedes-Limousine Typ "Stuttgart 200".
Kunstauktionshaus Schloss Ahlden GmbH
KUNSTAUKTION NR.166 am 3./ 4./ 10. September 2016
Vorbesichtigung: 21.08. - 01.09., tgl. 14.00 – 18.00 Uhr
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