Einen starken Kontrast zu Gorbatoffs harmonischer Hafenansicht bildet die Buntstift-Zeichnung "Der Monokultur Gütertransport" des Künstlers Friedrich Schröder-Sonnenstern, ein Vertreter der Art Brut. Seine Kunst öffnet Türen in surreale Welten und ist gespickt mit fantastischen, bizarren, symbolischen und erotischen Kreaturen. Diese finden sich auch in der zum Aufruf kommenden Zeichnung wieder. Dargestellt ist ein Karren mit der Aufschrift "Kulturgütertransport GmbH", der von einem skelettierten Pferd gezogen und von einem Kutscher in akademischer Robe mit Doktorhut und Peitsche gelenkt wird. In dem Fuhrwerk sitzt eine Gruppe hybrider, teils teilnahmsloser Gestalten. Einzig der Affe sticht heraus, der bemüht ist, ‚dem peitscheschwingenden Akademiker’ Hut und Fliege festzuhalten. Das Werk ist rechts unten signiert und stammt aus einer Koblenzer Privatsammlung (€ 2500).

Insgesamt liegt der Schwerpunkt der kommenden Auktion in den Bereichen Gemälde, Zeichnungen und Grafik. So soll auch eine kleine Sammlung von acht Aquarellen Albert Hennigs nicht unerwähnt bleiben, darunter abstrakt-konstruktive, aber auch gegenständliche Papierarbeiten (€ 90–160). Weiterhin sind die Dresdner Künstler Hans Jüchser und Wilhelm Lachnit hervorzuheben. Jüchser ist vertreten durch eine Monotypie, die eine Frau mit Gemüsekorb zeigt (€ 600). Aus Wilhelm Lachnits Nachlass stammt eine Gouache, die zwei abstrakte Figuren in Bewegung darstellt (€ 300).

In der Grafikofferte sticht ein interessantes Mappenwerk heraus: "Wer hat Angst vor Rot, Grün und Blau?" von 1969–71. Enthalten sind drei Farblithografien und eine Farbserigrafie der Künstler Otmar Alt (Wettlauf zwischen Hase und Igel), Horst Antes (Schwarz-weiß-gefleckte Figur), Fritz Winter (Komposition) und Paul Wunderlich (Olympia-Plakat) (€ 370).

Zuletzt soll noch auf eine Afrikasammlung aus deutschem Privatbesitz hingewiesen werden, die aus über 100 Objekten besteht. Aufgrund des Umfangs werden die Objekte auf mehrere nachfolgende Auktionen aufgeteilt.

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