Zum 27. Mal veranstaltet das Auktionshaus Dr. Fischer eine Auktion in der Glashochburg im Bayrischem Wald. Die Auktion widmet sich allen Formen der Glaskunst von Ausgrabungen bis hin zu modernem Studioglas. Den Besuchern wird neben der Auktion auch ein Rahmenprogramm – wie der Besuch verschiedener Glasausstellungen – geboten. Sie haben somit die Möglichkeit in die faszinierende Welt des Glases einzutauchen.Die Sparte des Formglases birgt einen seltenen Römer aus dem 17. Jh. (Taxe 500–700 €) und verschiedene Schnapshunde und Scherzobjekte. Ein seltener Jagdbecher (Maigelein) aus dem 17. Jh. aus in einem Rippenmodel geblasenem Glas ist auf 2.500–2.800 € geschätzt. Im Bereich des Schnittglases gibt es einige nennenswerte Gläser: ein 30 cm hoher Deckelpokal mit dem Wappen der Grafen von Erdödy aus dem Hirschberger Tal um 1720 (3.000–5.000 €), einen Brandenburger Hochzeitspokal um 1703 (1.500–1.800 €) und einen Lauensteiner Pokal mit Inschrift "A LA MAISON ROYALE" um 1770 (800–1.200 €).
Im Rahmen der Auktion kommt auch eine Sammlung von Flakons aus dem 18. bis zum 20. Jh. zur Versteigerung. Hier ist ein Kronstädter Flakon mit Stöpsel von Ignaz Preissler hervorzuheben (2.000–3.000 €). Ein Walzenkrug mit Watteau-Szenen aus Nordböhmen um 1780 geht für 1.200–1.400 € in die Auktion ein. Auch Zwischengoldgläser sind in der Auktion vertreten, so z.B. ein Pokal mit galantem Paar aus dem 2. Viertel des 18. Jh. (2000–3.000 €) und ein Becher mit Hirschjagd um 1730 (1.500–2.000 €). Im Bereich des Farbglases des 19. Jh. sticht ein Lithyalinbecher von Friedrich Egermann um 1835 mit siegellackrotem, opakem Überfang hervor (2.200–2.800 €). Ein Pokal mit Hirschjagd mit Schnitt von August Böhm ist auf 2.000–3.000 € geschätzt. Schön anzusehen ist auch eine truhenförmige, bernsteinfarbene Deckeldose mit Blumendekor von Ludwig Moser (450–700 €). Im Bereich des Historismus sticht ein großer Römer von Fritz Heckert, der in der Art von Jodhpur-Gläsern verziert ist, hervor (500–700 €). Außerdem kommen eine Sammlung von Briefbeschwerern aus Frankreich und den USA und eine Sammlung von Studentika zur Versteigerung.
Im Bereich des Jugendstilglases sind vor allem zwei Gläser von Daum Frères hervorzuheben: eine seltene Schale mit Mohn (3.000–3.500 €) und eine seltene Vase mit Trichterwinde (6.000–7.000 €). Eine sehr schöne Arbeit von Loetz Wwe. ist eine Vase mit lachsfarbenen umsponnen Bändern und Kröseleinschmelzungen in Silbergelb. Sie ist auf 3.000–3.500 € geschätzt.
Das tschechische Glaskünstlerpaar Stanislav Libenský und Jaroslava Brychtová haben während ihrer knapp 50 jährigen Schaffensphase viele bedeutende Glasskulpturen und Architekturinstallationen kreiert. In der Auktion wird das formgeschmolzene Objekt "der Kuss" aus honiggelben Glas von ihnen versteigert (5.000–7.000 €). Kristian Klepsch ist durch seine surrealen Schnittdekore bekannt. Eine 32 cm hohe Flasche ist mit 1.100–1.300 € sehr attraktiv geschätzt. Hervorzuheben ist auch eine dunkelviolette Vase mit eingeschmolzenen, sich überlagernden mehrfarbigen Glasplättchen. Das Glas des amerikanischen Künstlers Joel Philip Myers von 1979/1980 ist mit 1.100–1.300 € günstig angesetzt. Im Rahmen der Auktion wird auch eine bedeutende Sammlung von Stängelgläsern versteigert. Darunter befinden sich Objekte der Manufakturen Meyr’s Neffe, Moser, Fritz Hecker, Josephinenhütte und Theresienthal.
Dr. Jürgen Fischer Heilbronner Auktionshaus GmbH & Co. KG