Fernöstliche Dynastien erzielen herrschaftliche PreiseAuch dieses Frühjahr sind die Sammler Asiatischer Kunst bei Van Ham ganz auf ihre Kosten gekommen. Das erstklassige Angebot aus Fernost lockte internationales Publikum in den Saal und an die Telefone. Eine ausgezeichnete Sammlung an Netsuke aus deutschem Privatbesitz verdoppelte ihre Limitsumme und erzielte so ein beachtliches Gesamtergebnis von 262.092,80 Euro. Mit einem Umsatz von gut 1,12 Millionen Euro bestätigt Van Ham & Kunsthandel Klefisch seine führende Position auf dem deutschen Kunstmarkt.Aus einer deutschen Sammlung, die mit viel Sachverstand nach dem Zweiten Weltkrieg zusammengetragen wurde, stammen einzigartige Netsuke vorwiegend aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Die japanischen Gürtelknebel wurden von den Samurai als Gegengewicht zu den Inrôs am Gürtel getragen. Die aus Buchsbaum fein geschnitzte und gravierte Figur des Shôki mit Oni auf dem Rücken - dem Taufelsjäger an dem das kleine Teufelchen klammert - steigerte sich auf ein stolzes Ergebnis von 11.500 Euro (Lot 2344), der große Karpfen, der mit höchster Präzision aus Buchsbaum und Elfenbein geschnitzt wurde und den kraftvoll aus dem Wasser springenden Fisch darstellt, erzielte sogar 16.640 Euro (Lot 2438).
Erfreuliche Zuschläge konnten bei den Cloissoné Arbeiten aus China verzeichnet werden. Insbesondere eine Mondflasche mit vergoldeten Drachenhenkeln, deren Seiten ein großer Phönix und farbenfrohe Blüten zieren, stieß auf großes Interesse. Mit mehr als dem Zehnfachen der Schätzung erzielte die Flasche aus der Qing-Dynastie ein Ergebnis von 16.640 Euro (Lot 2063).
Auf dem Seidentuch, das Ying Qiu zugeschrieben wird, sind 60 eleganten Damen aus der Sui oder Tang Dynastie in feinster Seidenmalerei dargestellt. Anhand der Beschriftung und ihrer Attribute kann man jede einzelne der Berühmtheiten, wie Pinzessin Le Chang mit ihrem zerbrochenen Spiegel, identifizieren. Die gut erhaltene chinesische Handrolle wechselte für 49.920 Euro - dem Dreifachen ihrer Schätzung - zu einem Privatsammler aus China (Lot 2105).
Unter den Inrô stach eine Arbeit von Shibata Zeshin hervor, die mit einem Tsuba mit Schwalben verziert ist und deren Oberfläche durch dicht gestreuten Kinji wie vergoldet wirkt. Gegen die internationalen Bieter setzte sich schließlich ein deutscher Privatmann durch, der die feine Tasche für beachtliche 42.240 Euro nun sein Eigen nennen darf (Lot 42.240).
Der sinotibetische Vaishravana auf dem Löwen aus dem 18. Jahrhundert ist aus feuervergoldeter Bronze hergestellt und weist Reste von kultischer Bemalung auf. Zudem ist er mit Einlagen von Halbedelsteinen geschmückt und in gutem Zustand. Diese seltene Kombination führte dazu, dass sich die Darstellung des Oberhauptes der königlichen Weltenhüter des Buddhismus mit 21.760 Euro um ein Vielfaches steigerte und schließlich an einen Liebhaber aus Fernost verkauft wurde (Lot 2128). Der große Manjushri auf dem Lotosthron mit Löwensockel ist feuervergoldet und mit prächtigen Schmucksteinen in Grün und Rot besetzt. Mit ihrer lebendigen Körperhaltung vermittelt die Bronze Handlungsbereitschaft und Agilität. Der Buddha wird als Gott der Weisheit verehrt und soll helfen Unwissenheit zu überwinden. Dies war seinem neuen Besitzer 38.400 Euro wert.