Rund 700 Lose aus den Bereichen Jugendstil und Art Déco kommen bei Quittenbaum am 10. und 11. Mai zur Versteigerung. Den Schwerpunkt bildet französisches Glas. Aus der Offerte ragen jedoch drei weitere bedeutende Sammlergebiete heraus, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen möchten. Lötz – eine Privatsammlung An die glanzvollen Privatsammlungen französischer Gläser, die wir im Herbst 2015 erfolgreich anbieten konnten, schließt sich in diesem Frühjahr eine herausragende Sammlung von 43 Vasen der böhmischen Manufaktur Lötz an, die wir mit einem eigenen Katalog würdigen möchten. Die auf einen Erlös von € 150.000–180.000 geschätzte Kollektion wurde über einen Zeitraum von mehreren Jahrzehnten zusammengetragen und beinhaltet einige Gläser, die auf dem Kunstmarkt höchst selten erscheinen. Vier der Modelle wurden 1900 auf der Pariser Weltausstellung präsentiert, wie zum Beispiel das Highlight der Sammlung, eine auf € 15.000–18.000 taxierte Phänomen-Vase mit Sonnenuntergang. Von ebenso großer Seltenheit ist eine auf € 8.000–10.000 geschätzte Vase in Spindelform, die in Blautönen changiert. Erwähnenswert ist außerdem eine 1899 kreierte Vase mit expressivem Wellenband, die auf der Sommerausstellung des Bayerischen Kunstgewerbevereins 1899 gezeigt wurde.Henry van de Velde-ServiceEin 54-teiliges Porzellanservice mit Peitschenhieb-Dekor von Henry van de Velde für Meißen ist in dieser Vielfalt wohl noch nie auf dem Auktionsmarkt aufgetaucht. Die königliche Porzellanmanufaktur Meißen orderte 1903 dieses Service bei dem Designer und Architekten. Nachdem der Dekor dann im August 1904 zum Patent angemeldet worden war, blieb der Verkaufserfolg allerdings aus. Hauptsächlich Familien aus dem Freundeskreis des Entwerfers kauften das Service, das von Meißen als Nachfolger des klassischen Zwiebelmusters gedacht war. Van de Velde war mit dem schlichten, aber schwungvollen Dekor seiner Zeit voraus. Am schönsten ist van de Veldes Schöpfungskraft bei den beiden Saucieren zu sehen, die neben dem blauen Unterglasurdekor auch in ihrer Form typisch für den Architekten sind.
Chryselephantine-FigurenEinen weiteren Schwerpunkt setzen in dieser Auktion die Skulpturen. Mehr als 100 Figuren aus Bronze und Elfenbein, entworfen vor allem in den 1920er Jahren, werden viele Sammlerherzen höher schlagen lassen. Die drei Highlights der Offerte stammen von Ferdinand Preiss, Berlin. Die Turnerin und der Diskuswerfer datieren beide in die Blütezeit seines Schaffens, in die 1920er Jahre, und sind aus Bronze mit einer silbrig matt schimmernder Patinierung gefertigt. Beide Figuren entsprechen dem Geist ihrer Epoche. Angelehnt an antike Vorbilder zelebrieren sie den Körperkult und die menschliche Stärke. Die Turnerin wird mit € 8.000–10.000 und der Diskuswerfer mit € 6.000–7.000 taxiert. Aus der Preiss-Werkstatt stammt zudem eine wunderbare Portaluhr aus Onyx (Schätzpreis € 9.000–10.000) mit zwei unbekleideten Damen, die das Uhrgehäuse auf ihren Schultern tragen. Otto Poertzel ist bei Quittenbaum mit seiner berühmten Schlangentänzerin vertreten (€ 5.000–6.000). Erweitert wird das große Skulpturenangebot mit Werken von unter anderen Bruno Zach, Paul Philippe, Roland Paris.
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