München, 20. November 2015, (kk) – Für einen gelungenen Auftakt des Auktionsherbstes in München sorgte die Auktion Alte Meister & Kunst des 19. Jahrhunderts. “Besonders erfreulich”, so Firmenchef Robert Ketterer, “ist die Tatsache, dass neben zahlreichen langjährigen Kunden auch 40% der Bieter Erstkäufer waren und damit diese Sparte ganz neu beleben.” Der Gesamterlös von rund € 900.000* liegt auf Augenhöhe mit dem Ergebnis des gleichen Zeitraums des Vorjahres.Top 5€ 118.750* Aufruf: € 45.000Nr. 181: Franz von Stuck – Neckerei
€ 68.750* Aufruf: € 24.000176: Josef von Brandt – Standartenreiter ...
€ 62.500* Aufruf: € 22.000131: Karl Friedrich Schinkel (Kopie nach) – Landschaft mit Pilger
€ 55.000* Aufruf: € 24.000162: Josef von Brandt – Dahinjagende Fuhrwerke
€ 37.500* Aufruf: € 35.000Nr. 58: Joseph Heintz d.J. – Der Maskenball
Platz 2 und 4 in der Spitzengruppe fiel dem polnischen Künstler Josef von Brandt zu. Wie schon beim grandiosen Erfolg eines Ölgemäldes des Künstlers vor zwei Jahren, das mehr als das Fünffache seines Aufrufpreises erlöste, waren auch die beiden dieses Mal in der Offerte vertretenen Werke von Brandts vor allem bei seinen Landsleuten sehr beliebt. So war es nicht verwunderlich, dass sowohl seine “Dahinjagenden Fuhrwerke” (Los 162) also auch sein “Standartenreiter auf dem Schlachtfeld” (Los 176), die beide mit einem Aufruf von € 24.000 an den Start gegangen waren, in die Heimat des Künstlers wanderten. Eine ausdauernde Dame bewies den längsten Atem und verwies die äußerst rege Konkurrenz in beiden Fällen mit Erlösen von € 68.750* respektive € 55.000* auf die Plätze.
Sehr erfolgreich war auch von Brandts Landsmann Alfred Wierusz-Kowalski mit seinem Ölgemälde “Fröhliche Schlittenfahrt” (Los 235), um das letztlich ebenfalls zwei polnische Privatsammler am Telefon wetteiferten. Bei einem Aufruf von € 6.400 trieben sie das um 1910 entstandene Werk bis auf den Erlös von € 12.500* und erlaubten damit fast eine Verdoppelung des Ausganspreises. Fast eine Verdreifachung gelang der Kopie der idyllischen “Landschaft mit Pilger” (Los 131) nach Karl Friedrich Schinkel, die der Berliner Handel von aufgerufenen € 22.000 bis auf den Erlös von € 62.500* klettern ließ.
Alexanders Koesters pittoresk in Szene gesetztes Federvieh hatte bereits im Frühling für ein bemerkenswertes Resultat gesorgt, als ein Liebhaber den Aufrufpreis für eine Entengroßfamilie mehr als versechsfachte. Auch dieses Mal fanden die Arbeiten des rheinländischen Künstlers (Lose 198, 210, 217 und 240) großen Anklang. Am meisten Geduld bewiesen hier durchweg leidenschaftliche Sammler aus dem süddeutschen Raum, die die im Spiel von Licht und Schatten ganz wunderbar inszenierten gefiederten Gefährten mit Preisen von bis zu € 32.500* honorierten.
An der Spitze der Abteilung Alte Meister steht ein Ölgemälde des Augsburger Künstlers Joseph Heintz d. J. Ein Interessent aus Hessen gewährte für das Mitte des 17. Jahrhunderts entstandene Werk “Der Maskenball” (Los 58) € 37.500*.Gleich zu Beginn der Auktion begeisterte Albrecht Dürer mit drei Werken (Lose 1,3 und 4), die mit guten Steigerungen abgesetzt wurden. Besonders beeindrucken konnte sein Kupferstich „Die Heilige Familie mit der Libelle“ (Los 3), der es vor allem dem amerikanischen Handel angetan hatte. Er hob die t von aufgerufenen € 4.000 bis auf den Erlös von € 8.750*. Damit ließ er nicht nur den Saal und das gut gefüllte Auftragsbuch hinter sich zurück, sondern auch den ebenfalls telefonisch zugeschalteten Kollegen aus Hessen.
Besonders begehrt waren zudem die Arbeiten von Giovanni Battista Piranesi (Lose 14-24), die fast ausnahmslos mit sehr guten Steigerungen abgesetzt wurden, wie beispielsweise seine Radierung „Veduta della Piazza di Monte Cavallo“. Sie wurde von aufgerufenen € 1.200 bis auf den Erlös von € 2.750* gehoben.