Bei den Porzellanen sticht auf Grund ihrer imposanten Größe von ca. 150 cm eine Prunkvase auf Postament der Manufaktur Pirkenhammer hervor (Katalognummer 94, Limit 1500 EUR), auf der Wandung finden sich in reichem Dekor auf Purpurfond zwei Kartuschen mit mythologischen Liebespaaren und Putten.

Zahlreiche Silberobjekte des Barock und Klassizismus kommen zum Aufruf. Ein bedeutender, silbermontierter Elfenbeinhumpen (Katalognummer 281, Limit 14000 EUR) mit umlaufendem Bacchanal mit Faunus, Nymphen, Putten und Wölfen aus dem 19. Jahrhundert oder zwei mailändische Prunkkannen auf Présentoirs (Katalognummer 419, Limit 6000 EUR) mit Malachiteinlagen auf Henkel und Untersetzern aus dem 20. Jahrhundert runden das Angebot ab.

Bei der Vielzahl qualitätvoller Gemälde Alter Meister sowie des 19. Jahrhunderts in- und ausländischer Provenienz sei besonders auf ein Werk des zeitweise am Düsseldorfer Hof des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz arbeitenden und für seine Malerei europaweit geschätzten italienischen Rokoko-Künstlers Antonio Bellucci (Pieve di Soglio 1654-1726/27 ebd.) hingewiesen: die Darstellung mit der Katalognummer 669 für ein Limit von 18000 EUR zeigt das eindringliche Hilfegesuch des Dogen Nicolò Contarini und weiterer Senatsmitglieder vor dem als Heiligen verehrten Bischof und ersten Patriachen Venedigs, Lorenzo Giustiniani, da die Stadt von einer Pestwelle heimgesucht wurde, der bis 1630 ein Drittel der Bevölkerung Venedigs zum Opfer fallen sollten. Gustiniani wird begleitet von Allegorien der Hoffnung, des Glaubens und der Barmherzigkeit mit ihren Kindern, die Pest hingegen wird verkörpert durch eine Frau mit Geißel. Die beiliegende Expertise von Prof. Fabrizio Magani bestätigt die Autorschaft Antonio Belluccis, besonders im Hinblick auf das leuchtende Inkarnat der Figuren, die Gestaltung der Draperien und die Verwendung warmer, chromatisch abgestufter Farbtöne, wie sie auch für seine vorbereitenden Bozzetti charakteristisch ist.

Eine geschnitzte und farbig gefasste Schmerzensmutter von Michael Zürn d. J. (Katalognummer 1089) mit leidvoll zum Himmel gerichtetem Blick, ein Vergleichsstück befindet sich im Barockmuseum in Wien, ist eines der Highlights bei den sakralen Skulpturen und kunsthandwerklichen Objekten, der Aufrufpreis für die Madonna liegt bei 6500 EUR.

Unter den Einrichtungsgegenständen stechen zwei sehr unterschiedliche aber dennoch jeweils höchst bedeutsame Möbel hervor: ein höfischer, äußerst prunkvoller und unberührter Rokoko-Schrank, wohl aus Mainfranken, mit reich geschnitzter Blattwerkdekoration wird für 48000 EUR aufgerufen (Katalognummer 1196) und unter der Katalognummer 1185 kommt eine aufwendig intarsierte lombardische Louis-XVI-Kommode aus der Werkstatt oder der Schule des Giuseppe Maggiolini für 17000 EUR zum Aufruf. Der dreischubige Korpus zeigt an Front, Seiten und Platte mythologische Darstellungen in arabesk verschlungenen Blattwerkornamenten und befindet sich im besten, musealen Erhaltungszustand.

Ein umfangreiches und vielseitiges Angebot an außereuropäischen, vornehmlich asiatischen Kunstwerken sowie eine Auswahl italienischer und französischer Weine namhafter Winzer runden das Auktionsangebot ab.