LONDON. Einer der gesuchtesten Namiki Rotlack-Füller ist das Highlight der Spezialauktion Feine Schreibgeräte, die am 14. Dezember 2015 bei Bonhams in der New Bond Street stattfindet. Der Füller ist seit über zwanzig Jahren der erste seiner Art, der auf dem Auktionsmarkt auftaucht. Alte Namiki-Füller sind sehr selten und rote im Vergleich zu den schwarzen noch viel mehr (Schätzpreis 42.000/ 60.000 £)."Bei diesem Füller handelt es sich um einen der feinsten Füller, der je auf den Markt gelangt ist", erklärte Ivan Briggs, Direktor der Abteilung Schreibgeräte bei Bonhams. "Die aufwändige Takamaki-e-Technik in Verbindung mit den Perlmutt-Einlagen auf rotem Urushi-Grund gibt diesem Schreibgerät eine unübertroffene Ausstrahlung."
Namiki ist eine japanische Schreibgeräte-Marke, die seit 1925 exklusive Füller in aufwändigen Lacktechniken herstellt und damit der japanischen Schreibkultur verpflichtet ist. Der hier angebotene Füller wurde 1930 von Meister Shogo gearbeitet und in die höchste von insgeamt vier Qualitätsstufen eingeordnet (A-grade). Ein Namiki-Künstler brauchte damals zwischen vier und sechs Monaten, um einen einzigen Füller zu gestalten. Das erforderte ein ausgezeichnetes handwerkliches Können. Nur die Besten durften bei Namiki in rotem Lack arbeiten.
Das hier angebotene Exemplar gehört zu einer europäischen Namiki-Sammlung. Sie wurde vom Vater des heutigen Besitzers in den 1950-er Jahren angelegt und dann von Generation zu Generation ausgebaut. Sie umfasst alte und moderne Stücke.
Unter dem Titel Fine Writing Instruments: The European Namiki Collection and Other Pens kommen auch Füller anderer Einlieferer zum Aufruf, darunter ein Exemplar aus der Emperor Collection mit Drachenmotiv, welcher der einzig bekannte seiner Art ist. Auch er ist in die oberste von insgesamt vier Qualitätsstufen eingeordnet: A-grade.
"Bei der Gestaltung dieses Füllers kamen verschiedenste Lack-Techniken zum Einsatz", sagt Briggs. Das Dekor ist unter Verwendung von Goldfolien und in der Technik des Abpolierens (hyomon), des Auftragens und Polierens von Lackschichten (togidashi Maki-e), der Goldeinstreuung (hiramaki-e) und mit Perlmutt-Einlagen herausgearbeitet worden (Schätzung 30.000/50.000 £).
Andere Füllfederhalter stammen aus der Sammlung von Jens Rösler, ein Nachfahre des Montblanc-Gründers. Sie umfassen einen Montblanc Meisterstück Nr. 134, der zu den Musterstücken einer neuen Reihe gehörte, die wegen der Materialknappheit im Zweiten Weltkrieg nicht produziert werden konnte. Es handelt sich also um einen von nur sechs bekannten Prototypen, die zwischen 1942 und 1944 hergestellt wurden, und das einzige Exemplar in dieser Farbkombination (Schätzpreis 6.500/7.500 £).