LONDON. Bonhams versteigert eine weltweit größten Uhrensammlungen. Die 2.000 außergewöhnlichen Zeitmesser wurden von Baron Jan Willem Frederik van Wassenaer (1933-2014) zusammengetragen. Der Stammbaum seiner Famile ist bemerkenswert und reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Ein erster Teil kommt am 16. Dezember 2015 im Rahmen der Uhrenauktion in der New Bond Street zum Aufruf. Der Rest wird auf mehrere Auktionen im Jahr 2016 verteilt.Das ist eine der größten privaten Uhrensammlungen, die die Welt je gesehen hat", sagte Jonathan Darracott, Leiter der Abteilung (Klein-)Uhren bei Bonhams. “Sie waren über das ganze Haus des Sammlers verteilt: einige unberührt in originalen Verpackungen, ältere in Schubladen, andere im Safe oder aufgestellt in Schränken beziehungsweise auf seinem Schreibtisch. Was diese Sammlung so besonders macht, ist weniger ihre Größe, als vielmehr die außergewöhnliche Vielfalt. Sie umfasst Zeitmesser der angesehensten und exklusivsten Uhrmacher der Welt, aber auch Exemplare von unabhängigen Manufakturen, die nur wenige Stücke im Jahr herstellen."
Das Zugpferd des ersten Teils ist eine außergewöhnliche 18k roségoldene Audemars Piguet Grande und Petite Sonnerie (Schätzpreis 40.000/60.000 £). Weitere Highlights sind ein feiner und seltener roségoldener Tourbillon von Glashütte (Schätzpreis 20.000/30.000 £) sowie ein roségoldener IWC Spitfire Chonograph (Schätzpreis 12.000/18.000 £).
Ein europäischer Adliger Jan Willem Frederik Baron van Wassenaer wurde 1933 in Den Haag geboren. Seine Familie gehörte zu den ältesten adligen Familien Hollands. In den 1920-er Jahren hatte Van Wassenaer damit begonnen, Wertgegenstände wie Uhren, Münzen, Briefmarken und alte Bücher zu sammeln. Er kannte sich gut aus und wußte, wie und wo alte Bücher, Zeitschriften, Landkarten und andere wertvolle Drucksachen zu kaufen sind. Bei den Uhren galt seine Vorliebe den traditionellen und komplizierten mechanischen Stücken mit Handaufzug. Beim Kaufen verfolgte er verschiedene Strategien. Eine davon war, nur Uhren mit Seriennummern von emotionaler Bedeutung zu kaufen - die 3, 13 und 33 gehörten zu den bevorzugten. Er sammelte auch Uhren aus seltenen Serien, darunter eine Missions Case von Omega (Nummer 3/5) und die Oris Limited Edition Explorers of the World. Longines-Uhren sind besonders breit vertreten. Als die Firma ein Nachschlagewerk erstellte, bezog sich die Marke auf Van Wassenaer, weil sie wussten, dass diese Sammlung von Longines-Uhren bei weitem die größte war. Van Wassenaer besaß auch eine Reihe von Alpina-Uhren. Der Vater des Sammlers soll eine Alpina besessen haben, die später verloren ging. Der Sammler verband mit dieser Marke besondere Erinnerungen, vor allem auch weil sein Vater starb als er erst 21 Jahre alt war. Er selbst hatte die Hoffnung nicht aufgegeben irgendwann einmal die Uhr zu finden, die einst seinem Vater gehört hatte. Pressekontakt in Deutschland: Beate Kocher-Benzing