Ein Cabriolet ist eines der Highlights der Dorotheum-Auktion Klassische Fahrzeuge am 13. Juni 2015 in Wien Vösendorf. Erst im Jahre 2005 wurde der Alfa Romeo 2600 Spider, Baujahr 1963, aus seinem jahrzehntelangen Dornröschenschlaf geweckt. Deshalb fasziniert dieser Touring Spider nicht nur mit seiner atemberaubenden Schönheit, sondern auch mit seinem unvergleichlichen Zustand: Österreichische Auslieferung in 2. Hand mit original nur 29.000 km auf der Uhr. Bis Ende 1965 fertigte Touring für Alfa Romeo nur 2.255 dieser bildhübschen Cabriolets. Der Listenpreis betrug damals fast unfassbare 150.000 Schilling, der Schätzwert bei der Auktion liegt zwischen 85.000 und 125.000 Euro.Ein Auto, ein Oldtimer mit historischer Zulassung, mit Geschichte, zum Fahren: Der BMW 328 gilt als Sportwagen-Ikone der Vorkriegszeit. Sein Debüt gab er beim Eifelrennen 1936 mit einem triumphalen Sieg. Es folgten zahllose weitere Rennerfolge, die seine Vormachtstellung in der 2 Liter-Klasse manifestierten. 464 Wagen wurden gebaut, alle mit dem sagenumwobenen 2 Liter-Motor, der selbst nach dem Krieg in den Veritas-Wagen noch für Furore sorgte.
Ende der 1960er Jahre erwarb Herbert W. Hesselmann den BMW, seines Zeichens Fotograf von zweibeinigen sowie vierrädrigen Schönheiten. Er war zwischenzeitlich offizieller Pressefotograf von BMW und wurde letztlich auch als Herausgeber des Bildbandes „Sleeping Beauties“ in der Autowelt bekannt. Bis zu seinem Tod 2011 blieb das Auto in Hesselmanns Besitz (€ 280.000 – 480.000).
Ein schneller Reise-Sportwagen ist der 1971 in dritter Serie entstandene 1974 Jaguar E-Type V12 Roadster, der bis Februar 1975 in nur 6.119 Exemplaren hergestellt wurde – ein solide flüsternder Bolide in Rot mit schwarzem Leder, der aus den USA nach Österreich eingeführt wurde (Schätzwert € 58.000 – 72.000). Eine weitere Katze in Rot ist der 1952 Jaguar XK 120 OTS. Der wunderschön restaurierte Roadster, der nach dem Krieg den Ruf Jaguars als Sportwagenmarke begründete, wird zwischen 85.000 und 115.000 Euro geschätzt.
Zwei der angebotenen Wagen stellten, als sie neu waren, alles andere, was über die Straßen rollte, in den Schatten. Der Cord 812 S/C Beverly Sedan von 1937 muss mit seinem Stromliniendesign zwischen all den kleinen Fords und Chevrolets auf Amerikas arHighways gewirkt haben wie von einem anderen Stern. Mit seinem kompressorgetriebenen V8 war das Raumschiff für fast 180 km/h gut, damals fast Lichtgeschwindigkeit (€ 70.000 – 90.000). Knapp 40 Jahre später zeigte Porsche mit seiner Interpretation von Zwangsbeatmung Ferrari & Co, wo der Auspuff hängt. Der Porsche 911 (930) Turbo 3.0 Liter ist nicht umsonst zur Ikone avanciert, legendär ob seiner brutalen Fahrleistungen, und speziell in seiner frühen Ausführung, wie das angebotene Exemplar aus 1976, heute heiß begehrt (€ 68.000 – 86.000).
In der Dorotheum-Auktion finden sich u.a. noch zahlreiche historische Modelle von Mercedes Benz, etwa den 1953 Mercedes-Benz 300 „Adenauer“, der ursprünglich nach Portugal ausgeliefert wurde und sich heute noch im sehr originalen Zustand befindet, oder der mit Heckflosse versehene 1962 Mercedes-Benz 220 Sb, von 1962 bis 1965 Staatskarosse der Republik Österreich, für niemand geringeren als den Nationalratspräsidenten. Ein 1979 Mercedes-Benz 450 SEL 6.9, seinerzeit eine der schnellsten Limousinen der Welt, gehörte ursprünglich dem Architekten des Donauturms, Hannes Lintl.
Zwei Gustostückerl für VW-Fans hält die Auktion bereit. Einen 2003 VW Käfer Ultima Edición (€ 22.000 – 34.000) sowie einen 1959 Volkswagen T1 Sondermodell "Samba". Der zweifarbige 8-Sitzer mit seinen insgesamt 23 Fenstern hat bis heute erst zwei Besitzer und gilt als gefragter Klassiker, der nach einer Vollrestaurierung mit einem Schätzwert von 95.000 bis 125.000 Euro ins Auktionsrennen geht.