Mit knapp 3.000 Positionen bietet der Katalog der Mai-Auktion ein umfassendes und sehr vielfältiges Angebot. Diese Vielfältigkeit zieht sich durch alle Abteilungen und hält sowohl für Sammler als auch für Kunst- und Antiquitätenliebhaber interessante Stücke bereit.Der deutsche Schlachten- und Marinemaler Michael Zeno Diemer schuf ein eindrucksvolles großformatiges Seestück, welches einen Dreimaster im Abendlicht auf bewegter See zeigt. Diemer studierte in München bei Gabriel Hackl und Alexander von Liezen-Mayer (Lot 1204, Limit 2.500 €).
Der Wildheit der tosenden Wellen steht eine hügelige Landschaft mit baumumstandenen Haus gegenüber. Die in Kreide auf Papier von Max Liebermann festgehaltene Landschaftsdarstellung strahlt eine beruhigende Gelassenheit aus (Lot 1480, Limit 500 €). Nach einem Entwurf von August Gaul aus dem Jahr 1911 ist die patinierte massive Bronzefigur eines schreitenden Esels. Die rechteckige Plinthe trägt das Monogramm 'AG'. Die Figur ist mit einem Mindestpreis von 600 € angesetzt (Lot 3736).
Der bedeutende Berliner Bildhauer des Jugendstils Ferdinand Preiss entwarf die Chryselephantinefigur aus goldfarbener patinierter Bronze sowie fein geschnitzten Armen und Kopf aus Elfenbein 'Carmen' nach der Oper von Bizet. Die auf einem kubistischen Sockel stehende Figur beeindruckt durch ihre natürliche Fröhlichkeit (Lot 3706, Limit 3.900 €).
Zudem gibt es auch in der Abteilung der Grafiken viel Interessantes zu entdecken: Von einer historischen Karte 'Berlin die Praechtigst. u. maechtigste Hauptstatt deß Churfürstenthums Brandenburg ...' aus dem Jahr 1730 (Lot 1731, Limit 300 €) bis hin zu Jim Dines große Farbserigraphie 'Eight Hearts' von 1970 (Lot 1669, Limit 1.200 €).
Durchaus skurril anmutend ist eine Maulbirne des (wohl) 16./17. Jahrhunderts. Das in Bronze und Eisen gefertigte Knebel- und Folterinstrument diente zum Aufsperren des Mundes und ist mit Szenerien, Wappen und Schriftband verziert (Lot 4106, Mindestpreis 500 €). Ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert stammt ein seltener Doppel-Faßbecher aus Silber, wohl Nürnberg. Der Korpus besteht aus zwei ineinander gesteckten Bechern in Fassform, während die Wandung umlaufend mit Sinnsprüchen in Deutsch und Latein versehen ist (Lot 541, Limit 5.000 €).
Feinmalerische Blumen in goldstaffierter Kartusche und kobaltblauem Korpus, Bronzemontierungen mit Rocaillen und seitlich zu Handhaben emporwachsendes Schilf – diese Elemente wurden bei dem in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts in Frankreich gefertigten Tintenfass verwendet. Geschaffen wurde somit ein hoch dekoratives Gebrauchsstück (Lot 4195, Limit 2.000 €). Des Weiteren wurde quer durch alle Abteilungen ein interessantes Angebot geschaffen.