Des Kaisers neue Kleider gibt es bei der Kaiserhaus- und Historika-Auktion im Dorotheum am 7. Mai 2015 zwar nicht zu kaufen, ausgewählte Stücke der Ausstattung der Kaiserin Elisabeth von Österreich finden sich aber unter dem Angebotenen.Ob die weißen, mit Spitze besetzten Seidenstiefletten der Kaiserin das richtige Schuhwerk für ihre zahlreichen Reisen waren ist zu bezweifeln, dafür spricht auch die Bestätigung anbei, dass diese nur einmal getragen wurden. Als Geschenk an das Kammermädchen gut erhalten geblieben, werden sie auf 8.000 bis 14.000 Euro geschätzt.
Auch eine persönliche Reise-, Schreib- und Nähgarnitur der Kaiserin Elisabeth, die sie als 11jährige Prinzessin erhalten hatte, in einer mit rotem Maroquinleder bezogenen Kassette, ausgestattet mit zahlreichen Deckeldosen, Schreib- und Nähutensilien wird versteigert. Innseitig ist das Stück als aus dem Besitz der Kaiserin gekennzeichnet (Schätzwert € 10.000 – 20.000).
Unerlässlich, auch auf einer kaiserlichen Reise, und ein außergewöhnlicher Gegenstand des täglichen Gebrauchs, ist eine persönliche Reise-Leibschüssel der Kaiserin Elisabeth. Die Schüssel ist aus glasierter Keramik gefertigt und befindet sich noch in der originalen hölzernen Reisekassette, welche mit Rehleder ausgekleidet ist. Eine silberne Plakette mit dem gravierten Monogramm „E“ und der österreichischen Kaiserkrone verweist auf die kaiserliche Herkunft (€ 4.000 – 8.000).
Opulent wurde am österreichischen Hof Kaiser Ferdinands I., Kaiser Franz Josephs I. und Kaiserin Elisabeths gefeiert und geschmaust, ein 117-teiliges weiß-goldenes Service gibt gut Zeugnis davon ab (€ 20.000 – 30.000).
Tragischer hätte Kaiserin Elisabeths Reise in Genf nicht enden können, ihr originaler Totenschein, ausgestellt am 10. September 1898, gibt bitteres Zeugnis davon ab (€ 1.000 – 2.000).
Aber nicht nur Seltenes, Wertvolles und Kurioses aus dem Besitz des österreichischen Kaiserhauses wird in der Dorotheum-Auktion zu finden sein, sämtliche Höfe Europas sind vertreten. Als besonderes Highlight ist sicherlich eine Deckelschale vom französischen Hof zu nennen. Zur Geburt seines Sohnes ließ Kaiser Napoleon I. diese in der Porzellanmanufaktur Sèvres fertigen. Das museale Stück, mit dem in mythologische Szenen gesetzten Kaisersohn, repräsentiert gut den Höhepunkt des klassizistischen napoleonischen Stils. Fein und detailliert bemalt wird die Deckelschale auf 70.000 bis 90.000 Euro geschätzt.