Das Auktionshaus Michael Zeller startet mit über 3300 Ausrufnummern aus den unterschiedlichsten Sammelgebieten ins neue Auktionsjahr. Vom 9. bis 14. April werden die Kunst- und Antiquitätenobjekte dem Publikum in den hauseigenen Ausstellungsräumen präsentiert.Bildende KunstZu den interessantesten Arbeiten innerhalb der Malerei des 18. Jh. zählen fünf aus dem süddeutschen Raum stammende, künstlerisch äußerst aufwendig gestaltete Schützenscheiben mit Darstellungen historischer Momente (Lose 1619-23), wie das 1787 stattgefundene Krimtreffen zwischen Katharina II. und ihrem Amtskollegen Joseph II., welches der Memminger Elias Friedrich Küchlin (1759–1836) malerisch umgesetzt hat (Los 1619, 3.000 Euro).
Koloristisch frühlingshaft zeigt sich ein Ölgemälde des US-Amerikaners Edward Cucuel (1875–1954), das im Stil des französischen Impressionismus eine elegant gekleidete, melancholisch über den See blickende Dame in einem Nachen festhält (Los 1690, 15.000 Euro).
Nähere Betrachtung verdient eine kleine, gattungsübergreifende Kollektion von Werken des Kosmopoliten HOLMEAD (1889 –1975). Zu einer in zarten Farben gehaltenen Landschaftskomposition aus der frühen Schaffensperiode (Los 1951, 3.500 Euro) und dynamisch ausgeführten Aquarellen gesellen sich für dessen Oeuvre charakteristische Spachtelarbeiten (Lose 1954-57) sowie nur in äußerst geringer Anzahl produzierte Holzschnitte (Lose 1958-60, je 750 Euro).
ZeitmesserDie Herzen der Uhrenliebhaber schlagen gewiss einen Takt schneller beim Anblick der Mitte des 18. Jh. gefertigten Nürnberger Bodenstanduhr des bekannten Großuhrmachers Melchior Daniel Hoppert (1689–1769). Der dreifach gegliederte Gehäuseaufbau weist als Bekrönung eine vollplastische Figurengruppe mit Petrus und Paulus sowie Chronos, dem Gott der Zeit, auf. Rund um das prachtvoll gestaltete Metallzifferblattfronton entfalten sich alt- und neutestamentarische Szenen, von denen einzelne Figuren mittels Automaten in Bewegung gebracht werden. Die augenfällig typologischen Bezüge zwischen Altem und Neuem Testament legen die Vermutung eines hochstehenden Kirchenfürsten als Auftraggeber nahe (Los 2931, 9.800 Euro).
Jugendstil und Art DécoWeitere Highlights bietet eine von einem Wiener Ehepaar sorgfältig zusammengetragene Sammlung von über 250 Objekten des Jugendstil und Art Déco. Das breitgefächerte Angebot umfasst Bronze-Plastiken der in Österreichs Hauptstadt tätigen Bildhauer Josef Lorenzl (1892–1950) oder Bruno Zach (1891 – 1945), beispielsweise eine orientalische Schwerttänzerin (Los 1303, 2.200 Euro), ebenso wie Silberschmiedearbeiten und Keramiken – Wandteller, Vasen, Figurinen – aus österreich-ungarischen Manufakturen (Lose 1297 bis 1564).
KunstkammerobjektDie stupende Kunstfertigkeit von Elfenbeinschnitzern im Zeitalter des Barock manifestiert sich in einer 25 cm hohen Skulptur, die den Kentaur Nessus im Moment des tödlichen Treffers durch einen Pfeil aus dem Köcher des Halbgottes Herkules wiedergibt (Lot 1565, 68.000 Euro). Die virtuose Ausführung des hervorragend erhaltenen Kunstkammerobjekts erinnert an Werke des Meisters des Sebastian-Martyriums oder des einer Konstanzer Bildhauerfamilie entstammenden Johann Caspar Schenck.
Silber, Porzellan, MöbelPreziosen lassen sich darüber hinaus beim Silber, Porzellan und den Möbeln finden: ein siebenflammiger, mit Rocaillen prunkvoll verzierter Kerzenleuchter des Luzerner Meisters J. Bossard (Los 3041, 3.000 Euro), eine attraktive Auswahl an Gedecken und Servicen mit dem – passend zur Jahreszeit – Flora Danica Dekor (Lose 1177–1296) sowie ein Ende des 18. Jh. aus Mahagoni und Ahorn gefertigter holländischen Aufsatzsekretärs mit floraler Marquetiere (Los 2618, 15.200 Euro).