260. Auktion am 13. und 14. März 2015: Vom Museum in den AuktionssaalAls Neuentdeckung unlängst in der großen Max Slevogt Retrospektive im Landesmuseum Mainz ausgestellt, kommt das Ölgemälde „Buwi Griesinger mit Ausblick über Neukastel“ in der Frühlingsauktion unter den Hammer. Zudem gibt es einen umfangreichen Kunstnachlass eines Heidelberger Musikers und das Villeninventar einer badischen Unternehmerfamilie mit zahlreichen Asiatica und klassischen Antiquitäten zu entdecken.
Bereits 2013 hatte der süddeutsche Privatsammler das Gemälde „Bubi Griesinger mit Ausblick über Neukastel“ von Max Slevogt im Auktionshaus vorgezeigt. Anschließend wurde es von der Kuratorin der Max Slevogt Galerie in Edenkoben als Neuentdeckung erfasst und seine kunsthistorische Bedeutung in der Ausstellung „Max Slevogt. Neue Wege des Impressionismus“ (4. Mai - 12. Oktober 2014) des Landesmuseum Mainz dargelegt. Das Gemälde aus dem Jahr 1897 zeigt den Neffen von Slevogts Ehefrau aber auch den bekannten „Slevogthof“ in Pfälzer Landschaft.Es kündigt gleichsam mit wenigen anderen Gemälden einen malerischen Umbruch im Werk des Künstlers an. Denn es ist eines der ersten Werke, die Slevogt in der freien Natur malte. Nach seiner Leihgabe für die Museumsschau ist das Gemälde wieder zurück im Auktionssaal und kommt nun mit einem Startpreis von 18.000 Euro zum Aufruf (Schätzpreis: 45.000-50.0000 Euro).
Des Weiteren ist am 13./14. März 2015 die große Kunstsammlung eines Heidelberger Musikers Schwerpunkt der zweitätigen Frühlings-Auktion. Dieser verstarb letztes Jahr und hat neben einer großen Grafiksammlung der Moderne mit zahlreichen Klassikern spannende Entdeckungen hinterlassen. Druckgrafische Werke von Beuys über Immendorf, Janssen, Newton, Dorazio, Penck bis zu Santomaso befinden sich darunter – vieles davon ist unlimitiert. Werke dieser Künstler sind unter anderem Siebdrucke aus der legendären „3- Tonnen-Edition“ von Joseph Beuys, das handsignierte Erstausgabenexemplar „Sumo“ von Helmut Newton, eine Assemblage in Glasvitrine von Horst Janssen sowie über 40 Grafiken und eine Pastellkreidezeichnung von Piero Dorazio. Kunstliebhaber dürfen sich außerdem auf einen Holzschnitt von Lyonel Feininger von 1919, ein Blumenarrangement von Anna Peters, den „E Fou de Campagne“ von Mathijs Eekman und eine erotischen Schönheit von Féodor Tchoumakoff freuen. Viele feine Sammlerobjekte gibt es im Bereich der klassischen Antiquitäten: Keramiken von Wilhelm Süs, Wilhelm Sauer und Max Laeuger kommen von einem ehemaligen Karlsruher-Majolika-Sammler, ein figürlicher Porzellan-Tafelaufsatz der Königlichen Manufaktur Meissen des 19. Jahrhundert aus gehobenem Hause und paar große geschnitzte und bemalte Engel aus dem Palais Portia München. Diese wurden 1960 von L. Bernheimer erworben und stammen von Joseph Effner selbst oder aus dessen Werkstatt.
Der erste Auktionstag bietet wie gewohnt eine feine Auswahl an Kunst und Kunsthandwerk aus dem asiatischen und afrikanischen Raum. Spannend sind eine Reihe von Schreinen (Gau) und anderen Zeremonialobjekte im Bereich der tibetischen Ritualkunst sowie ein umfangreiches Angebot chinesischer Snuffbottles sowie Netsuke der Edo-/Meiji- Zeit. Als Besonderheit stechen zwei königliche Stifterpaare der nepalesischen Malla- Dynastie des 18. Jahrhunderts aus Bronze und die absolute Rarität einer kaiserlichen Ediktrolle des alten China, gesiegelt von Qing-Kaisern Kangxi bis Daoguang, hervor.