Highlights der 124. Auktion am 25. und 26.02.2015 beim Berliner Auktionshaus HistoriaMit circa 2.800 Objekten wurde für die erste Auktion in diesem Jahr wieder ein vielfältiges Angebot zusammen getragen. Besonders interessant ist eine 58 cm große und äußerst prunkvolle Monstranz aus dem Ende des 19. Jahrhunderts. Das Stück wurde in Silber gefertigt, ist teilweise vergoldet und auf dem Stand befindet sich ein beeindruckender blütenförmiger Aufsatz mit sechs runden Kartuschen. Darin finden sich figürliche Darstellungen, z.T. mit polychromem Emailledekor (Lot 605, Limit 7.500 €).
Von besonderer Lebendigkeit ist das von Casimir Geibel in Öl auf Leinwand festgehaltene 'Erntefest in Thüringen'. Die vielfigurige Szene zeigt eine feiernde und musizierende Dorfgemeinschaft vor dem Haus des Bürgermeisters. Das fein gemalte Hauptwerk des Künstlers lebt von der hohen Charakterisierungskunst Geibels mit sehr individuell geschilderten Figuren. Casimir Geibel studierte seit 1863 an der Kunstschule in Weimar bei Arthur Georg v. Ramberg, Ferdinand Pauwels und Albert Brendel. In den 1870er Jahren verband Geibel in seinen Werken stimmungsvolle Landschaften mit Genreszenen, besonders Markt und Erntemotiven, die ihn zu einem geschätzten Maler werden ließen. 1870-1892 war er vielfach in der Berliner Akademie-Ausstellung und im Münchener Glaspalast mit Gemälden vertreten, darunter 1887 mit diesem 'Erntefest' (Lot 1417, Limit 16.000 €).
Weniger lebensfroh im Vergleich zu Geibels Erntefest, aber nicht minder vielschichtig ist das von dem holländischen Maler und Radierer Andries Dircksz Both angebotene Gemälde. Die dargestellte Szenerie zeigt eine Variante seines 'Zahnarztes', von dem mehrere Versionen nachweisbar sind. Eine sehr ähnliche Komposition radierte sein Bruder Jan Both als 'Gefühl' innerhalb der Folge der 'Fünf Sinne'. Oberhalb der Figurengruppe befinden sich als groteske Elemente eine Eule in einer Fensterlaibung sowie das Bild einer hockenden Figur, die einen Bandwurm entlässt (Lot 1218, Limit 2.000 €).
Der französische Bildhauer des Art Nouveau Emmanuel Villanis schuf eine lebensgroße Damenbüste in dunkelgrün patinierter Bronze. Geheimnisvoll blickt 'Lola' in die Ferne (Lot 3721, Limit 2.200 €). Ebenso beeindruckend und großformatig ist Artur Hoffmanns 'Heiliger Florian', welcher in Bronze gegossen ist. Der Schutzheilige trägt zu Pferd ein Haus sicher über die lodernden Flammen (Lot 3827, Limit 1.800 €).
Viele hochwertig verarbeitete Schmuckstücke des Juweliers C. Ernst in Wiesbaden stehen im Angebot. Darunter befindet sich beispielsweise ein Smaragd-Brillant-Ring mit einem sehr feinen facettierten Smaragd in sehr guter Farbe und zwölf Diamant-Trapeze (Lot 96, Limit 2.000 €).
Des Weiteren wurde quer durch alle Abteilungen ein interessantes Angebot geschaffen.