Ittenbach, Franz (1813 Königswinter - 1879 Düsseldorf, Bildnis einer Florentinerin. Limitpreis: 	8.000 € Ittenbach, Franz (1813 Königswinter - 1879 Düsseldorf, Bildnis einer Florentinerin. Limitpreis: 8.000 € - Mit freundlicher Genehmigung von: plueckbaum

Was: Auktion

Wann: 28.11.2014 - 29.11.2014

Zur diesjährigen "Weihnachtsauktion" am 28. und 29. November lädt das Bonner Auktionshaus Plückbaum wieder herzlich ein. Der mit 424 Positionen stark vertretene Gemäldebereich beinhaltet mehrere besonders interessante Objekte. Aus jahrzehntelangem Privatbesitz bei Bonn stammt das anmutige "Bildnis einer Florentinerin", welches Ende der 1960er Jahre als Franz Ittenbach…
Zur diesjährigen "Weihnachtsauktion" am 28. und 29. November lädt das Bonner Auktionshaus Plückbaum wieder herzlich ein. Der mit 424 Positionen stark vertretene Gemäldebereich beinhaltet mehrere besonders interessante Objekte. Aus jahrzehntelangem Privatbesitz bei Bonn stammt das anmutige "Bildnis einer Florentinerin", welches Ende der 1960er Jahre als Franz Ittenbach erworben wurde, wenngleich eine Bezeichnung nicht zu finden war. Intensive Nachforschungen konnten diese Annahme zwischenzeitlich eindeutig bestätigen. So fand sich in der Ende des 19. Jh. erschienenen Monografie "Der Madonnenmaler Franz Ittenbach" von Heinrich Finke unter der Jahreszahl 1838 die Halbfigur einer Florentinerin mit dem Hinweis auf den damaligen Eigentümer Rentmeister Ittenbach. Nachforschungen ergaben, dass die Gemäldesammlung eben dieses Herrn 1898 in Köln versteigert wurde. Besagte Florentinerin beschrieb der damalige Katalog als lebensgroße Halbfigur, en face dargestellt, "in der Hand ein Buch haltend und den Kopf nachsinnend gen Himmel gerichtet" mit landschaftlichem Hintergrund. Da darüber hinaus nicht nur die angegebenen Maße nahezu identisch sind, sondern sich auf der Rückseite des Gemäldes auch noch ein Teil des alten Auktionsaufklebers von 1898 befindet, ist die Zuordnung zu Franz Ittenbach unzweifelhaft (8.000 €). Interessant ist, dass der Künstler das Gemälde mit dem Florentiner Dom im Hintergrund bereits ein Jahr vor seiner mit Wilhelm von Schadow unternommenen Italienreise ausführte, genauso wie sein programmatisches Bild "Die Pilger vor Rom".Weitere Gemälde prominenter Vertreter der Düsseldorfer Malerschule wie August F. Siegert, "Die Lesestunde" und "Begrüßung des Heimkehrers" (2.800 €/1.800 €), Heinrich v. Angeli, "Maria Stuart vor ihrer Hinrichtung" (2.400 €), Heinrich Hermanns, "Blumenmarkt in Dordrecht" (1.200 €), Hermann Werner, "Häusliche Szene" (1.200 €) und Georg Wolf, "Viehtrieb im Dorf" (1.200 €) stammen aus dem Nachlass einer Sammlerin, die auch speziell Gefallen an der Darstellung von Katzen hatte, beispielsweise von Benno Kögl, Meta Plückebaum oder Leon Huber. Aus diesem Auftrag stammt ebenfalls ein großformatiges "Familienbild"des Wiedenbrücker Malers Hans Schmitz von 1938, das so sehr dem Geist seiner Zeit entsprach, dass es auf der Großen Deutschen Kunstausstellung in München mit einem Preis ausgezeichnet und auch auf der Biennale in Venedig ausgestellt wurde. Ausführlich nachzulesen ist dies in Helena Ketters Dissertation "Zum Bild der Frau in der Malerei des Nationalsozialismus..." (2.400 €).Ebenfalls aus altem Privatbesitz gelangte die Darstellung "In der Blüthezeit" von Raimund Ritter von Wichera in die Versteigerung, die durch einen aufwändig geschnitzten Holzrahmen besonders gut in Szene gesetzt wird (3.800 €). Für Liebhaber der Orientmalerei dürfte Eugène Fromentines " Begrüßung der Karawane vor einer Festungsmauer" (4.000 €) interessant sein, während Napoleonsammler den Korsen inmitten seiner Generale von Ludwig Elsholtz (1.800 €) oder auf einer großen Schlachtendarstellung von Ch. de Brandner (2.000 €) bevorzugen dürften. Als Besonderheit werden 19 Gemälde haitianischer Künstler zum Aufruf gebracht, die in den 1960er Jahren direkt von den Malern auf Haiti erworben wurden (je 140 € bis 400 €).

Aus dem Bereich sakraler Kunst ist ein besonders qualitätvoll geschnitzter süddeutscher Hausaltar, Mitte 18. Jh. mit einer Verkündigungsdarstellung hervorzuheben (5.000 €) und – da von einem verstorbenen Augenarzt gesammelt – mehrere selten anzutreffende Skulpturen der Heiligen Odilia und Lucia als Schutzpatronin der Blinden und Sehbehinderten (z.B. Lot 1510, 1.400 €) sowie eine russische Ikone um 1700, "Hl. Prophet Geraume" (2.800 €).Als besonders anspruchsvoll weil schwer abklärbar, aber nicht minder interessant, stellte sich eine "Juan Gris" bezeichnete Bronze "Harlequin", H 63.5 cm, heraus. Trotz der Ähnlichkeit mit der im Philadelphia Museum of Art befindlichen Gipsskulptur von Juan Gris aus dem Jahr 1917 und einer im November 2006 versteigerten Bronze gleichen Namens konnte eine Überprüfung der Echtheit der hier angebotenen, aus hiesigem Privatbesitz stammenden Bronze nicht vorgenommen werden (8.000 €).

Mit knapp 300 Positionen nicht nur quantitativ, sondern durch zahlreiche interessante Figuren auch qualitativ gut bestückt ist der Bereich Porzellan mit einem großen Angebot, vor allem von Meissen: "Die glückliche Familie", Anfang 19. Jh. (800 €); Wackelpagode, "Sitzende Chinesin" (1.000 €); "Schokoladenmädchen", 19. Jh. (800 €); "Sitzende Loreley", 1850–1924, (750 €); Prunkpendule, Mitte 19. Jh., Zeus mit Adler, H 72 cm (2.500 €); Prunktafelaufsatz, "Rokokopaar an Baumstamm", 19. Jh., H 47 cm (1.000 €) sowie sieben Ansichtentassen, KPM Berlin, 19. Jh., mit vorwiegend Berliner Motiven; Bildplatte, "Bildnis einer alten Frau", KPM Berlin, G. A. Krausche, 1916 (500 €).Innerhalb des Kunstgewerbes wird eine Sammlung Jugendstil-Glas von Gallé, Daum, Legras bzw. Muller Frères genauso angeboten wie Silber, Afrikana und Asiatica, südamerikanische Tonobjekte und Militaria. Passend zur Weihnachtsauktion enthält die Rubrik Schmuck nicht nur zahlreiche hochkarätige, sondern auch hübsche Pretiosen des 19. Jh. (z.B. Moretto-Brosche, Italien, 600 €) und des Art Deco.

Beim Mobiliar fällt unter den Barockmöbeln besonders ein reich intarsierter, gut erhaltener Schreibschrank, Nussholz, Mitte 18. Jh. (8.000 €) sowie eine Braunschweiger Aufsatzkommode, um 1760, aus Nuss-/Nussmaserholz mit Intarsien und Zinneinlagen (3.500 €) auf. Ebenfalls zu erwähnen sind eine intarsierte, süddeutsche Barockkommode Nussbaum mit Bandeinlagen und Elfenbein-Intarsien (1.000 €), ein friesischer Kissenschrank um 1700, Palisander (3.500 €), ein Schrägklappen-Sekretär, 18. Jh., Nussholz mit Intarsien, (1.500 €), ein Zylindersekretär, Biedermeier, Nuss-/Nussmaserholz (1.800 €), ein Billardtisch, 1920/30 Jahre, Dreiband, Eiche (1.200 €) sowie ein komplettes reich geschnitztes ostasiatisches Zimmer (10 Teile, zus.1.500 €).140 alte und antike sowie hochwertige neuzeitliche Teppiche, teils auch mit Übermaß, runden das Angebot ab.

Bronze, "Harlequin", auf dem Sockel bezeichnet Juan Gris. Limitpreis: 	8.000 € Bronze, "Harlequin", auf dem Sockel bezeichnet Juan Gris. Limitpreis: 8.000 € - Mit freundlicher Genehmigung von: plueckbaum / Auktionshaus Plückbaum Prunktafelaufsatz, "Rokokopaar an Baumstamm", Meissen. Limitpreis: 	1.000 € Prunktafelaufsatz, "Rokokopaar an Baumstamm", Meissen. Limitpreis: 1.000 € - Mit freundlicher Genehmigung von: plueckbaum / Auktionshaus Plückbaum Moretto-Brosche/Anhänger, Italien, 19. Jh. Limitpreis: 	600 € Moretto-Brosche/Anhänger, Italien, 19. Jh. Limitpreis: 600 € - Mit freundlicher Genehmigung von: plueckbaum / Auktionshaus Plückbaum
Tags: August Siegert, Bronze, Brosche, Franz Ittenbach, Gemälde, Ikonen, Meissen, Möbel

Besichtigung Freitag, 21.11. bis Mittwoch, 26.11., 10-18 Uhr; Donnerstag, 27.11., 10-14 Uhr