Nachlass von Thiereck/Schloss Staufeneck, Teppiche aus dem Inventar einer Mannheimer Versicherung, große Afrikana-Sammlung, Designer Schmuck von Si und Gerd Schulz sowie Asiatica und europäische AntiquitätenVöllig abgeschottet von der Außenwelt befand sich der Adelsnachlass der Familie von Thiereck seit Jahrzehnten in einem Forsthaus mitten im Wald bei Zweibrücken. Die Baronin Hertha Abt, geborene Thiereck, hatte sich als Jüngste ihres Adelsgeschlechtes dorthin zurückgezogen. 2013 verstarb sie im Alter von 99 Jahren und hinterließ kinderlos den lang gehüteten Familienbesitz den Jagdfreunden ihres Forstgebietes.Ursprünglich stammt der Fundus aus der Burg „Schloss Staufeneck“ bei Piding im Berchtesgadener Land, welche über mehrere Jahrzehnte der Hauptsitz der Familie von Thiereck war. Die über Jahrhunderte gesammelten Preziosen und Dokumente aus dem Burgschloss offenbaren nun spannungsreich die Historie eines ganzen Adelsgeschlechtes seit dem 18. Jahrhundert bis heute. Der Schlossnachlass umfasst weiterhin viele private und geschäftliche Dokumente, Fotoalben, Mobiliar, alte Ritterrüstungen und Waffen.
Besonderheiten darunter sind das silberne Kaffee- und Teeservice mit Adelswappen des französischen Hoflieferanten Maison Odiot um 1840 im originalen Lederkoffer (Schätzpreis: Euro 10.000-12.000,-), eine Porzellanplastik „Der Jongleur“ von Porzellanmanufaktur Meissen gefertigt (Schätzpreis: Euro 1.200-1500,-), ein bronzener Leuchterbeschlag mit Madonna aus Italien um 1420 (Schätzpreis: Euro 3.000-3.500,-) und eine meisterhafte Sepiazeichnung aus dem Barock mit der Darstellung der Marter des St. Blasius (Schätzpreis: Euro 5.000-6.000,-) sowie ein museales, großformatig angelegtes Schlachtengemälde von Peter von Hess mit einer Szene aus den Winterfeldzügen Zar Nikolaus I. gegen Frankreich 1814, das der Künstler in der Folge einer Auftragsarbeit des russischen Zarenhofs fertigte (Schätzpreis: Euro 50.000-60.000,-).
Bei der zweitätigen Auktion am 28./29. November sind außerdem aus dem facettenreichen Oeuvre des Kunsthandwerkerehepaars Sieglinde und Gerd Schulz Schmuckstücke und Keramiken zu erwerben. Es sind ausgefallene Einzelstücke, deren vegetabile Formsprache von der Natur entlehnt ist. Richtig schöne Stücke gibt es unter der hochwertigen Sammlung Orientteppiche aus der Vorstandsetage einer renommierten Versicherung, weiterhin feines Kunsthandwerk aus dem asiatischen Raum, eine ethnologische Sammlung Afrikana, präkolumbianische Artefakte, daunische Gefäße aus Apulien der Antike, Silber, Porzellane, eine Sammlung hochwertiger Pendulen und Schmuck sowie eine Gemäldesammlung.