Vom 27. bis 29. November ruft das Auktionshaus Michael Zeller in Lindau zur letzten Versteigerung des Jahres. Im Rahmen der Vorbesichtigung vom 20. bis 25. November kann das interessierte Publikum mit über 3000 stimmungsvoll arrangierten Objekten in die kaleidoskopische Welt der Kunst und Antiquitäten eintauchen.Sammlung JaggiErlesene Stücke stammen dieses Mal aus dem Nachlass des im Jahr 2002 verstorbenen Züricher Sammlers Werner-Konrad Jaggi, der die Leitung der Zentralkatalogisierung des Schweizerischen Landesmuseums innehatte und sich als Autor von Fachpublikationen zur Sakralkultur einen Namen machte. Die reichhaltige Kollektion umfasst bildhauerische Werke, Miniaturen, Volkskunst, Hinterglasmalerei, Devotionalien, Porzellan und Glas. Neben zwei übergroßen, äußerst delikat gearbeiteten Solothurner Papierschnitzbildern mit der Darstellung des Hl. Mauritius bzw. des Hl. Urs (Lose 727 und 728, je 2.800 Euro), einem signierten Buchsbaumrelief des Bildhauers Johann Georg Schwanthaler (1740 – 1810), welches den Hl. Nepomuk im Kerker zeigt, gebührt einem venezianischen Vortragskreuz aus Silber mit aufwendigen Akanthusblattgravuren besondere Beachtung (Los 940, 4.000 Euro).
MalereiEinen Hauch von Afrika in die eigenen vier Wände zaubert eine pastelltonig ausgeführte Zebuherde im Kral von Wilhelm Kuhnert (1865 – 1926), einem der bedeutendsten Vertreter der deutschen Tiermalerei (Los 1224, 9.500 Euro). Im Gegensatz zu vielen anderen Tiermalern seiner Zeit spürte er seine exotischen Motive nicht im Zoo, sondern in freier Wildbahn auf. Die unter den Hammer kommende Arbeit entstand während Kuhnerts zweiter Expedition nach Deutsch-Afrika (1905/06), dem heutigen Tansania. Bei der Zeitgenössischen Kunst zieht eine junge, in einem verwunschenen Garten sitzende Frau das Auge des Betrachters auf sich. Das vom chinesischen Künstler An He (Pseudonym Hans Amis) geschaffene, romantisierende Gemälde ist mit einem Limit-Preis von 3000 Euro betont sammelfreudig eingestuft (Los 1443).
AsiaticaNebst Porzellan-Objekten jeglicher Façon, hochwertigen Seidenstickereien und bunten Rollbildern vermögen eine Reihe an buddhistischen Figuren den Liebhaber asiatischer Kunst zu betören wie die aus Tibet stammende Bronzefigur des Aksobhya, der zu den fünf transzendenten Buddhas zählt (Los 2029, 8.000 Euro), oder der äußerst fein skulptierte Kopf eines Maitreya, der als Buddha der Zukunft gilt. Das aus Schiefer im 2./3. Jh. n. Chr. in Gandhara gefertigte Fragment kommt aus der Sammlung eines luxemburgischen Botschafters und ist mit 6.000 Euro limitiert (Los 2023).
Schmuck und KunstkammerobjekteIm Bereich „Schmuck und Juwelen“ brilliert – passend zu einem eleganten Weihnachtsdinner – eine prachtvolle Parure mit Rubinen und Diamanten, die garantiert jeden Blick auf sich zieht (Los 2764, 19.800 Euro). Einige mit stupender Kunstfertigkeit geschnitzte Elfenbeinobjekte (Lose 2686, 2687, je 8.000 Euro sowie Los 2684, 15.000 Euro) sowie ein Männerkopf aus Lindenholz, den Übergang vom Leben zum Tod darstellend (Los 2688, 4.000 Euro) vermögen wohl nicht nur den Connaisseur von Kunstkammerobjekten zu überzeugen.