Er ist nicht ein Werk herausragendes nur im Œuvre Gabriele Münters: „Der blaue Berg“ spielt auch eine wichtige Rolle Vorgeschichte Reiter“. Nun in des der „Blauen kommt die Meisterleistung der Künstlerin in der Jubiläumsauktion von Ketterer Kunst in München am 5. und 6. Dezember zum Aufruf.Im Spätsommer 1908 entdeckt Gabriele Münter gemeinsam mit ihren Künstlerkollegen Jawlensky, Kandinsky und Werefkin die Murnauer Landschaft. Sie mieten sich im noch heute bestehenden Gasthof Griesbräu ein und halten die Umgebung in rasch hingeworfenen Gemälden fest. Diese Wochen in Murnau werden zur Keimzelle des „Blauen Reiter“ und sie markieren den Wendepunkt in Münters Schaffen. In der Voralpenlandschaft, die wie ein Katalysator für die temporeiche Entwicklung der Künstlerin vom Postimpressionismus zum Expressionismus hin zu wirken scheint, findet sie zu ihrem ganz persönlichen Stil.
Das lange Zeit verschollen geglaubte Werk „Der blaue Berg“ ist eine der bedeutendsten Schöpfungen Gabriele Münters aus dieser epochemachenden Aufbruchszeit. Die Komposition ist ihr so wichtig, dass sie ihr als Vorlage für spätere Wiederholungen dient. Die ganze Frische der ersten Idee findet sich in dieser mit schnellen, treffenden Pinselzügen auf rohe Pappe gemalten Urfassung.
Fast 50 Jahre nach der Entstehung dieser beeindruckenden Arbeit denkt die Künstlerin noch immer an das programmatische Gemälde: „An das kl. Bild 'der blaue Berg' habe ich eine Erinnerung als sei es ein ganz besonderes Erlebnis. (…) Ich schrieb das Bild das sich mir bot, schnell hin. Dann war es mir wie ein Erwachen u. ich hatte das Gefühl, als wenn ich ein Vogel wär, der sein Lied gesungen hat.“*
Die außergewöhnliche Komposition kommt nun mit einer Taxe von € 250.000-350.000 zum Aufruf.
Weitere Glanzlichter im Bereich der Klassischen Moderne kommen neben Werken von Otto Mueller („Liebespaar/Sitzendes Zigeuner-Liebespaar“, Taxe: € 800.000-1.200.000), August Macke („Unter den Lauben von Thun (Ein Spaziergängermotiv)“, Taxe: € 600.000-800.000) und Egon Schiele („Liegender weiblicher Akt mit angezogenen Beinen“, Taxe: € 300.000-400.000) u.a. von Otto Dix, Alexej von Jawlensky, Paul Klee, Emil Nolde und Karl Schmidt-Rottluff.
Zudem bietet der Sonderkatalog „Aus der ehemaligen Sammlung Laaff“ über 30 Werke u.a. von Conrad Felixmüller („Der Maler Otto Schubert und Frau“, Taxe: € 100.000-150.000), Ernst Ludwig Kirchner, Robert Michel, Max Pechstein, Franz Radziwill, Josef Scharl und Georg Schrimpf.
Die Kunst nach 1945 besticht neben Kazuo Shiragas Ölgemälde „Chijikusei Gotenrai“ (Taxe: € 400.000-600.000) vor allem mit Werken der ZERO-Künstler (z.B.: Günther Uecker „Weißer Wind“, Taxe: € 400.000-600.000) sowie Arbeiten von Gerhard Richter, Martin Kippenberger und Andy Warhol, der mit einem Sonderkatalog (siehe separate Meldung) vertreten ist.
Die Kunst nach 1945 besticht neben Kazuo Shiragas Ölgemälde „Chijikusei Gotenrai“ (Taxe: € 400.000-600.000) vor allem mit Werken der ZERO-Künstler (z.B.: Günther Uecker „Weißer Wind“, Taxe: € 400.000-600.000) sowie Arbeiten von Gerhard Richter, Martin Kippenberger und Andy Warhol, der mit einem Sonderkatalog (siehe separate Meldung) vertreten ist.
An der Spitze der Abteilung Zeitgenössische Kunst stehen neben einem Chibachrome-Abzug von Andreas Gursky („Ayamonte“, Taxe: € 120.000-150.000) u.a. Arbeiten von Anselm Reyle, Tony Cragg und George Condo.
* Zitat nach A. Hoberg [Hrsg.], Wassily Kandinsky und Gabriele Münter in Murnau und Kochel, 1902-1914. Briefe und Erinnerungen, München 1994, S. 45f., 53f.)