Bereits seit 25 Jahren führt das Auktionshaus Dr. Fischer einmal jährlich eine Glasauktion in der Glasstadt Zwiesel durch. Anlässlich dieses Jubiläums veranstaltet unser Haus zudem ein Glaswettbewerb mit 25 Glaskünstlern, die am Tag der Auktion prämiert werden. Viele der Teilnehmer stammen aus dem Bayerischen Wald. Es gibt aber auch Teilnehmer aus England, Tschechien oder Singapur.Die Auktion erfreut mit Ihren knapp 700 Objekten Glasfreunde des alten und des modernen Glases. Im der Sparte des Schnittglases sticht ein Lauensteiner Deckelpokal mit dem Wappen von Friedrich Wilhelm von Westphalen, dem Fürstbischof von Hildesheim, hervor. Der Fürstbischof führte zahlreiche Reformen, unter anderem im Schulwesen und für die Landwirtschaft durch und ließ das Schloss Fürstenberg errichten. Der Pokal wird mit einem Preis von 3.500 € aufgerufen. Ein feiner Schnitt von Anton Wilhelm Mäuerl ziert einen Wappenpokal mit Spiegelmonogramm. Der um 1730 entstandene Pokal geht mit 3.000 bis 4.000 € in die Auktion ein. Hervorzuheben sind außerdem ein 25 cm großer Potsdamer Jahreszeitenpokal in der Art von Friedrich Winter aus dem späten 17. Jh. (Taxe: 1.500 bis 2.000 €) und ein Becher aus Neuwelt mit Allegorien um 1835 (Taxe. 1.200 bis 1.500 €).
Mit 120 Gläsern ist die Sparte des Farbglases des 19. Jahrhunderts reich bestückt. Ein knapp 21 cm großer, bernsteinfarben gebeizter Pokal von Franz Anton Pelikan, der eine Treibjagd zeigt, geht mit 2.500 bis 3.000 € in die Auktion ein. Das Motiv der Jagd bedient auch ein 21 cm hoher Fußbecher von Franz de Paula Zach aus dem späten 19. Jahrhundert (Taxe: 2.000 bis 2.500 €). Ein seltener Deckelkrug aus dem Annathal bei Schüttenhofen aus der Jahrhundertsmitte wird mit 1.500 bis 1.800 € aufgerufen.
Die Sparte des Jugendstils ist mit über 200 Gläser dieses Mal am besten besetzt. Schön anzusehen mit ihrem dunkelviolettem Unterfang und silbergelben Auflagen ist eine Henkelvase von Loetz Wwe. Die Schätzung liegt bei 3.000 bis 4.000 €. Ebenfalls von Loetz Wwe. stammt die Vase „Cytisus“ mit Metallmontierung aus der Kunstgewerblichen Metallwarenfabrik Orion in Nürnberg (Taxe: 2.800 bis 3.500 €). Eine besonders durch ihre Größe ins Auge stechende 31,5 cm große Vase mit Frauenschuh von Emille Gallé wird auf 2.000 bis 2.500 € geschätzt. Ebenfalls hervorzuheben ist eine Vase von Ferdinand von Poschinger, nach einem Entwurf von Carl Schmoll von Eisenwerth (Taxe 1.000 bis 1.300 €) und eine seltene Vase nach einem Entwurf von Anton Hanel aus der Fachschule Haida (Taxe: 2.000 bis 2.500 €).
In der Sparte des Modernen Glases & Studioglases kommt eine bedeutende kürbisförmige Vase „Transennati“ nach einem Entwurf von Anzolo Fuga für 5.500 bis 7.000 € zur Versteigerung. Das tschechische Künstlerpaar Stanislav Libenský und Jaroslava Brychtová haben das Studioglas des 20. Jahrhunderts stark beeinflusst. Ihr Werk „Space II“ aus dem Jahr 1992 ist mit 11.000 bis 13.000 € attraktiv geschätzt. Nicht zu verachten ist der kleine „Teapot“ von Richard Marquis aus dem Jahr 1988, der durch seine eingeschmolzene Murrine ins Auge fällt (Taxe 2.300 bis 2.800 €). Ein Kontrast hierzu ist das 49 cm hohe Vasenobjekt „Auftriebe-rosa“ von Erwin Eisch und einer Gravur von Josef Schneider aus dem Jahr 1982 (Taxe: 1.300 bis 1.600 €).