MIT AUSGEWÄHLTER KUNST DEM FRÜHLING ENTGEGENDas Auktionshaus Michael Zeller in Lindau eröffnet die Versteigerungs-Saison 2014 mit einem facettenreichen Angebot von über 3500 Ausrufnummern. Vom 29. März bis 8. April steht das mit viel Liebe arrangierte „Museum auf Zeit“ mit Artefakten aus aller Welt dem kunstinteressierten Publikum für einen Besuch offen.
Möbelstücke und orientalische Knüpfkunst
Ein Hauch von Italianità versprüht ein prächtiger, aus Nussbaum gearbeiteter Schreibschrank im venezianischen Rokokostil mit verspiegelten Türen, zwei Auszügen für Leuchten und Vasenaufsätzen (Lot 2600, 14.000 Euro). Nicht nur Möbel, sondern auch Teppiche tragen zum wohnlichen Ambiente der privaten Räumlichkeiten bei, weswegen ein Blick auf eine erlesene Auswahl äußerst delikat geknüpfter Stücke kaukasischer respektive persischer Herkunft lohnt, die aus der Sammlung eines Münchner Kaufmannes stammen. Ein koloristisch fein abgestimmter Blüten-Shirwan (Lot 2880, 5.500 Euro) sowie ein Sarough-Feraghan mit zentralem Medaillon und floraler Musterung zählen zu den beeindruckendsten Exemplaren (Lot 2846, 9.800 Euro).
Malerei des 19. und 20. Jahrhunderts
Schmuckes für die Wände findet sich innerhalb der gattungsübergreifenden Gemälde-Offerte. Aus der Hand des bekannten, in Bergamo tätigen Portraitmalers Vittorio Ghislandi stammt das Bildnis eines ernst blickenden Herren, vermutlich ein Schauspieler, worauf die Maske schließen lässt (Lot 1804, 12.500 Euro). Sowohl der deutsche Johann Georg Mayer als auch sein französischer Zeitgenosse Emile Munier waren im ausgehenden 19. Jh. erfolgreich mit reizvollen Bildern von Kindern aus dem ländlichen Milieu (Lot 1830 bzw. 1851, 6.500 bzw. 7.500 Euro). Ein für den Betrachter wunderbar haptisches Erlebnis versprechen die Felsmassen einer norwegischen Fjordlandschaft von Adolf Gustav Schweitzer (Lot 1878, 7.500 Euro). Für jene, die einen breit gestrichenen Farbauftrag favorisieren: Edward Cucuels Starnberger Uferstück mit einer elegant gekleideten Dame, die einen Nachen verlässt (Lot 1935, 25.000 Euro).
Buddhas und Tempelfiguren
Auf den Liebhaber asiatischer Kunst- und Kulturgeschichte wartet eine Reihe an qualitativ hochwertigen und ausdruckstarken steinernen Skulpturen sowie Reliefs, beispielsweise ein stehender Buddha in ausgeprägt voluminös gerafftem Gewand (Lot 1471, 9.000 Euro), der im 2./3. Jh. in Gandhara – der Wiege figürlicher buddhistischer Kunst– entstanden ist und vom gegenwärtigen Besitzer in den 1960er Jahren im Swat-Tal erworben wurde. Nicht weniger beeindruckend sind ein Torso eines Vishnu oder Shivas in elegant moduliertem Sampot (Lot 1474, 11.00 0 Euro) sowie ein vierteiliges Tempelfragment, welches eine in einem schmalen Tor stehende Göttin mit Lotusblüte festhält (Lot 1472, 15.000 Euro). Beide Exponate stammen aus Kambodscha und gelangten im Rahmen einer Indochina-Expedition im Jahre 1925 in die Sammlung des jetzigen Eigentümers.
Zeitmesser
Die zum Ausruf kommende Uhrmacherkunst lässt sowohl Frauen- als auch Männerherzen höher schlagen. Nebst einigen stilvoll gestalteten Bronz-doré-Pendulen verführen eine goldene Patek-Philipp-Taschenuhr mit Minutenrepetition und beiliegendem Archivauszug (Lot 2972, 18.000 Euro), eine auf dem Markt sehr gesuchte Rolex-Herrenarmbanduhr mit Kalender und Mondphase (Ref. 8171 / Lot 2973, 68.000 Euro) sowie eine mit 32 Diamanten besetze „Lady Royal Oak“ aus dem Hause Audemars Piguet (Lot 2983, 4.900 Euro) zum Kauf.
Kunstkammerobjekte
Mit welch kostbaren und außergewöhnlichen Objekten höfische sowie bürgerliche Kunst- und Wunderkammern bestückt waren, lässt sich exemplarisch anhand einiger in Deutschland geschaffener Elfenbein-Schnitzereien nachvollziehen, deren Produktion im 19. Jh. aufgrund ausgeweiteter Handelsbeziehungen eine wahre Renaissance erlebte. Besondere Beachtung verdienen ein Prunk-Humpen mit neptunischer Darstellung (Lot 2945, 12.500 Euro) und ein motivisch reich verzierter Olifant – ein aus der Spitze des Elefantenstoßzahn gebildetes Jagdhorn (Lot 2943, 18.000 Euro). Hinter Lot 2944 verbirgt sich ebenfalls eine Rarität, die sich bei sammelwütigen Fürsten und vermögenden Bürgern gleichermaßen großer Beliebtheit erfreute: ein wahrscheinlich in der 2. Hälfte des 17. Jh. im Tiroler Raum angefertigtes Tödlein als Trommler zur Verbildlichung des memento mori (Lot 2944, 28.000 Euro).
Weitere geschmackvolle Kunstwerke und Antiquitäten lassen sich vor Ort oder in unserem reich bebilderten Katalog entdecken, auch abrufbar unter www.zeller.de. Bei der dreitägigen Frühjahrs-Auktion vom 10. bis 12. April haben Sie die Möglichkeit per Post, Fax, Telefon oder in persona mitzubieten.