Verehrte Kunstfreunde, mit über 2000 ausgesuchten und qualitativ vielversprechenden Antiquitäten und Kunstobjekten lädt das Auktionshaus Michael Zeller in Lindau am Bodensee das kunstaffine Publikum vom 31. August bis zum 10. September zur Vorbesichtigung der 118. Int. Bodensee-Kunstauktion ein.Bestand die Uhren-Offerte der vergangenen Versteigerung vornehmlich aus Wand-, Bodenstand- sowie Kaminuhren, gelangt nun in der vom 12. bis 14. September stattfindenden Herbstauktion eine ansehnliche Kollektion an Taschen- und Armbanduhren zu moderaten Limit-Preisen zum Aufruf wie ein auf dem Markt selten gehandelter Omega-Speedmaster-Classic-Chronograph mit komplettem Kalendarium sowie Mondphase (Lot 1577, 1.500 Euro) oder eine Goldsavonnette aus 14 ct. GG der Manufaktur Lange & Söhne mit – insbesondere für den Sammler von Interesse – beiliegendem Stammbuchauszug (Lot 1564, 3.000 Euro).
Die Bildende Kunst wartet mit einer Reihe von Arbeiten des 1881 in Mannheim geborenen und ab 1918 in Meersburg tätigen Malers Hans Dieter (1881–1968) auf, der im ersten Drittel des 20. Jh. zu einem der bedeutendsten Künstler der Bodenseeregion avancierte. Lichtdurchflutete Landschaften (Lots 870 und 871, 5.800 bzw. 4.000 Euro) gesellen sich zu feinfühlig formulierten Portraits (Lots 880 und 902, 300 bzw. 800 Euro) sowie genrehaften Szenen (Lots 869 und 874, 2.500 bzw. 2.800 Euro). Die Malerei des 19. Jh. besticht durch eine 1842 datierte und in feinmalerischer Manier ausgeführten Komposition einer Allegorie des Frühlings des Süddeutschen Historien- und Bildnismalers Alexander Bruckmann (1806–1852), der 1833 den Auftrag erhielt, die Schlafgemächer der königlichen Residenz in München zu freskieren. In wallendem, rotweißem Kleid und mit einem Korb voller bunter Blüten schreitet Flora durch eine idyllische voralpine Landschaft, welche für einen Limit-Preis von 13.500 Euro pure Lebenskraft versprüht (Lot 850).
Künstler von internationalem Rang finden sich im druckgraphischen Bereich. Besondere Erwähnung verdient ein von Pablo Picasso mit Bleistift signiertes und nummeriertes kubistisches Tischstilleben mit Gitarre, skulpturalem Kopf und Melone nach dessen Gemälde „Nature morte“ (Lot 1000, 4.500 Euro). Die aus französischem Privatbesitz stammende Farbaquatinta-Radierung schuf Jacques Villon (1875–1963), der sich nach dem Ersten Weltkrieg in Paris als Reproduktionsgraphiker zeitgenössischer Werke von Braque, Matisse oder Renoir einen Namen machte. Wessen Herz für die Klassische Moderne des südwestdeutschen Raumes schlägt, empfiehlt sich ein Blick auf die angebotenen Papierarbeiten des hauptsächlich in Stuttgart arbeitenden und zum Adolf-Hölzel-Kreis gehörenden Albert Mueller (1884–1963). Nach einer anfänglich abstrakten Phase verpflichtete er sich schließlich der gegenständlichen Kunst, wovon die gattungsübergreifenden, direkt aus dem Nachlass des Künstlers herkommenden Lithographien, Aquarelle, Gouachen und Zeichnungen Zeugnis ablegen (Lots 1004 bis 1015 sowie 1117 bis 1124, 120 bis 450 Euro).
Ausreichend Stauraum und eine ansprechende Optik verspricht ein aus Kirschbaum und Ahorn gearbeiteter sowie mit dem Monogramm „MLAW“ versehener Bodenseeschrank fürstlicher süddeutscher Provenienz, dessen Kassetten Blumen, Vögel und Mäander zieren (Lot 1366, 5.000 Euro). Zu den weiteren Highlights im Bereich „Möbel und Einrichtung“ zählen ein prachtvoller, mit Blüten und Blattwerk besetzter Wiener Lüster, der garantiert Licht in die trüben Herbsttage bringt (Lot 1426, 5.800 Euro), sowie eine äußerst dekorative Aubusson-Tapisserie aus dem 3. Viertel des 18. Jh., welche vermutlich nach einer Vorlage von Jacques-Nicolas Juillard gefertigt wurde und eine ländliche Szenerie mit Bäcker, tanzendem Paar und Geiger festhält (Lot 1354, 4.800 Euro).
Eine breitgefächerte Kollektion an chinesischen Schalen, Bechern, Cachepots, Flaschen sowie Vasen unterschiedlicher Größe, Ausformung und Bemalung – vertreten sind sowohl monochrom als auch polychrom gehaltene Stücke mit geometrischem oder figurativem Dekor – beglückt wohl jeden Liebhaber der asiatischen Porzellan- und Fayencekunst. Bei dieser Mannigfaltigkeit und den attraktiven Taxierungen wird ein jeder ein passendes Objekt entdecken (Lots 582 bis 723).