Memento Mori. In einem Sarg liegender (weiblicher?) Leichnam, den Kopf auf einem Kissen mit Kreuz und Zackenkanten. Vollplastische Elfenbeinschnitzerei auf Ebenholz mit Elfenbein-Linienintarsien. Herausnehmbar.Ausrufpreis: 4800 Euro Memento Mori. In einem Sarg liegender (weiblicher?) Leichnam, den Kopf auf einem Kissen mit Kreuz und Zackenkanten. Vollplastische Elfenbeinschnitzerei auf Ebenholz mit Elfenbein-Linienintarsien. Herausnehmbar.Ausrufpreis: 4800 Euro - Mit freundlicher Genehmigung von: zeller

Was: Auktion

Wann: 23.06.2011 - 25.06.2011

Verehrte Kunstfreunde, die untrennbare Verbindung vom (lustvollen [sic]) Sterben in Italien bringt niemand besser auf den Punkt als Thomas Mann in seiner Novelle „Tod in Venedig“. Will man jedoch heutzutage eintauchen in den, zwischen Dekadenz und Todessehnsucht oszillierenden, Aschenbachschen Kosmos, so empfiehlt sich - statt eines Venedigbesuchs in Badeschlappen, mit…
Verehrte Kunstfreunde, die untrennbare Verbindung vom (lustvollen [sic]) Sterben in Italien bringt niemand besser auf den Punkt als Thomas Mann in seiner Novelle „Tod in Venedig“. Will man jedoch heutzutage eintauchen in den, zwischen Dekadenz und Todessehnsucht oszillierenden, Aschenbachschen Kosmos, so empfiehlt sich - statt eines Venedigbesuchs in Badeschlappen, mit Handycams und überteuerten Bellinis in Harry’s Bar - auf die exquisiten Kunstschätze der Juniauktion zu setzen, um sich in die rechte Stimmung zu bringen!

Memento Mori

Wie wäre es also mit einem transportablen Memento Mori in Form eines Sarges (Ausrufnummer 1690, Limit 4.800 Euro)? Öffnet man diesen, nur knappe 12 cm langen, in Ebenholz gefertigten und mit Schildpatt und Fischhaut aufwendig ausgestatteten Miniatursarg, so findet sich im Inneren der in Elfenbein gearbeitete geöffnete Leichnam, der uns – ganz gleich, ob männlich oder weiblich – nur an eines erinnern soll: „Fui non sum estis non eritis“ (Ich war – ich bin nicht – ihr seid – ihr werdet nicht sein). In ihren stilistischen Feinheiten verweist die Schnitzerei auf eine Entstehung im Umkreis Stephan Zicks, was eine Datierung um 1680 zulässt.

Italienische Ansichten

Südliches Licht, eingefangen als spektakuläres Abendrot im Hafen von Neapel, verspricht das Gemälde Friedrich Paul Nerlys (1842 Venedig - 1919 Luzern) – darüber hinaus einen Blick auf den Golf von Neapel, die Stadt und den Vesuv zu Beginn des 20. Jahrhunderts (Ausrufnummer 2535, Limit 25.000 Euro). Wer mehr auf die Schönheit italienischer Frauen gibt, sei auf das Porträt einer jungen Frau in Tracht und mit Tambourin verwiesen, die Stephano Novo (1862 Cavarzere – 1927 Padua) 1891 in Öl verewigte (Ausrufnummer 2554, Limit 5.000 Euro). Auch im Bereich Moderner Kunst gilt es, die Schönheiten der italienischen Landschaft zu genießen. Hier in Form eines Atelierausblicks auf eine Häuserzeile in Montagnola (Ausrufnummer 2675, Limitpreis 7.800 Euro), gemalt von Gunter Böhmer (1911 Dresden – 1986 Lugano) in den dreißiger Jahren. Die Affinität zu Italien und im Speziellen zum Dörfchen Montagnola entdeckte Böhmer dank seiner Freundschaft mit Hermann Hesse – ein weiterer deutscher Literat mit Italienfaible.

Um die Assoziationskette nicht zu lange zu knüpfen, lenken wir den Blick auf Kostbarkeiten anderer Kulturkreise und Epochen, die es auch diesmal wieder in großer Fülle zu bestaunen gilt.

Wunderkammer

So zum Beispiel eine umfangreiche Sammlung hochfeiner Netsuke des 18. und 19. Jahrhunderts. Gesammelt wurden diese, ursprünglich als Gegengewicht des Inrô (einer kleinen mehrtlg. Holzdose) am Gürtel des Kimonos angebrachten Figürchen nicht nur von Japanern, sie fanden sich alsbald auch in den Vitrinen betuchter Sammler aus Europa und Amerika. In diesem Fall stammen die über 140 (!) aus Elfenbein, Horn, Holz oder Nüssen gearbeiteten Handschmeichler aus der Sammlung Ihrer Hoheit der Erbprinzessin Elisabeth von Anhalt, Prinzessin von Hessen (1861-1955).

Der Kreis schließt sich an dieser Stelle mit der Vorstellung eines um 1650 gefertigten Rhinozerospokals aus dem Umkreis der bereits erwähnten Nürnberger Schnitzerfamilie Zick. Da hochfeine Drechslerarbeiten aus Nashorn bis zur zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts noch äußerst selten und dementsprechend kostbar waren, darf man hinsichtlich des kontrastreichen Farbverlaufs und der Präzision in der Verarbeitung dieses Stücks getrost von einem kunsthandwerklichen Meisterwerk sprechen, das hier mit der Ausrufnummer 1691 und einem Limitpreis von 5.800 Euro zur Versteigerung gelangt.

Wie immer sei darauf hingewiesen, dass noch 3000 andere schöne, exklusive, seltene und/oder kuriose Ausrufnummern darauf warten, von Ihnen entdeckt zu werden!

Nutzen Sie also die Gelegenheit und besuchen Sie uns vom 10. bis 21. Juni 2011 (Montag bis Freitag von 13 bis 18 Uhr, Samstag, Sonntag und Feiertag von 10 bis 18 Uhr), um die vielen Kunstwerke vor Ort zu bestaunen. Die Auktion findet am 24. und 25. Juni statt. Bitte beachten Sie, dass die Versteigerung der Bücher (und zwar nur der Bücher!) ab sofort in Form einer stillen Auktion durchgeführt wird.

Presse: Mag. Kathrin Dünser.

Tags: Italien, Kunstschätze, Thomas Mann, Venedig