Wie das Idealbild einer Ritterburg steht die Burg Prunn auf einem nahezu senkrecht emporragenden Jurafelsen hoch über dem Flusstal der Altmühl südwestlich von Regensburg. Herren von Prunn werden erstmals 1037 erwähnt; sie wählten den Ort gewiss auch wegen der günstigen Lage an mehreren Verkehrswegen aus. Die Burg selbst stammt aus der Zeit um 1200, der Blütezeit des Burgenbaus.Im späten Mittelalter muss Prunn auch kulturell von überregionaler Bedeutung gewesen sein: Nach dem Tod des letzten Fraunberger-Grafen 1566 fand Wiguläus Hund, Geschichtsschreiber und Hofrat Herzog Albrechts V., auf der Burg den so genannten "Prunner Codex", die viertälteste vollständige Handschrift des Nibelungenliedes – des berühmtesten mittelhochdeutschen Heldenepos. Die Handschrift gelangte 1575 nach München in die herzogliche Bibliothek und befindet sich heute in der Bayerischen Staatsbibliothek.