Ein Mitarbeiterteam von insgesamt 21 Fachwissenschaftlern und ehrenamtlichen Fachberatern, die beratende Hilfe des Westf. Museumsamtes, des Amtes für Bodendenkmalpflege, des Westf. Naturkundemuseums sowie die Verwendung gutachtlicher und konzeptioneller Vorarbeiten, die beim Kulturamt der Stadt Bocholt bereits vorhanden waren, halfen die allgemeinen Zielvorstellungen der Museumsplanung zu konkretisieren. Die Bereitschaft zur Errichtung eines Stadtmuseums in Bocholt wurde auch dadurch wesentlich gefördert, dass von der Stadt Bocholt seit Jahren angestrebt wurde, die Sammlungsbestände zur Bildenden Kunst in einer geeigneten Ausstellungsstätte der Öffentlichkeit zugänglich werden zu lassen. Die von der Archäologischen Gruppe im Verein für Heimatpflege Bocholt in den vergangenen Jahren vorgenommenen Grabungen mit wichtigen Funden und Erkenntnissen zur Bocholter Geschichte sowie die von dieser Gruppe für das Stadtmuseum Bocholt für dauernd bereitgestellten Grabungsfunde haben den Gedanken eines Stadtmuseums ebenfalls nachdrücklich vorangebracht.
Das Haus Osterstr. 66 ist eines der wenigen Gebäude innerhalb des historischen Gebietes der Stadt, das noch Zeugnis von der Vergangenheit gibt. Als Nachfolger des ehemals hier vorhandenen Ostertores am historischen Befestigungsring Bocholts und gegenüber dem Kunsthaus Stadt Bocholt gelegen, bildet es mit diesem zusammen ein kulturelles Stadttor im Osten Bocholts. Das unter Denkmalschutz stehende Haus im Reformhaus-Stil ist mit Wandpaneelen, historischen Türen, Treppenhaus und zahlreichen Details einheitlich im Stile des Art-Deco, der in Bocholt sonst nicht in gleicher Sorgfalt und Erhaltung zu finden ist, ausgestattet.