Nolde Stiftung Seebüll
Seebüll 31, Seebüll/Neukirchen 25927, at
Email: herrschildt@nolde-stiftung.de

Die Nolde Stiftung Seebüll wurde im Jahr 1956 gegründet. Initiatorin war Ada Nolde, die Witwe des berühmten expressionistischen Malers Emil Nolde. Nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1956 richtete sie gemäß seinem Wunsch die Stiftung ein, um sein künstlerisches Erbe zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Der Sitz der Stiftung ist in Seebüll, einem kleinen Ort nahe der deutsch-dänischen Grenze in Nordfriesland. Dort befindet sich das ehemalige Wohnhaus des Künstlers, das er 1927 selbst entworfen hat – heute das Herzstück des Nolde Museums.

Seebüll ist Nolde“, schrieb einmal ein Kunstkritiker – und tatsächlich spiegelt dieser Ort wie kein anderer die Lebenswelt und die Kunstauffassung des Malers wider. Umgeben von einem prächtigen Blumengarten, der von Nolde selbst angelegt wurde, dient das Gebäude nicht nur als Museum, sondern auch als Ort der Reflexion über das Schaffen eines der bedeutendsten Vertreter des deutschen Expressionismus.

Emil Nolde (1867–1956) gilt als eine Schlüsselfigur der klassischen Moderne. Sein Stil ist geprägt von leuchtenden Farben, expressiven Pinselstrichen und einer tiefen Emotionalität. Besonders bekannt sind seine religiösen Bildserien wie die „Ungemalten Bilder“, aber auch seine Landschaftsdarstellungen, Stillleben und Porträts. Nolde war Mitglied der Künstlergruppe Brücke, wandte sich jedoch bald von ihr ab, um seinen eigenen Weg zu gehen. Sein Werk ist sowohl von seiner Spiritualität als auch von seiner Naturverbundenheit durchdrungen.

Die Nolde Stiftung Seebüll verfolgt das Ziel, das künstlerische Lebenswerk Noldes zu erforschen, zu dokumentieren und einem breiten Publikum zu vermitteln. Sie organisiert regelmäßig Ausstellungen, gibt wissenschaftliche Publikationen heraus und kümmert sich um die Pflege des Museumsensembles in Seebüll.

Heute wird die Stiftung von Christian Ring geleitet, einem renommierten Kunsthistoriker. Unter seiner Führung setzt die Stiftung verstärkt auf kritische Auseinandersetzung mit dem Werk und der Biografie Emil Noldes – insbesondere im Hinblick auf dessen Verhältnis zum Nationalsozialismus, das in den letzten Jahren verstärkt im Fokus der Forschung stand.

Die Nolde Stiftung Seebüll ist nicht nur ein bedeutender Ort der Erinnerungskultur, sondern auch ein lebendiges Forum für Kunst, Geschichte und Gegenwart. Ihre Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zur deutschen und europäischen Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts.