Zweck des Verbandes der Antiquare Österreichs ist die Vereinigung der auf dem Gebiete Österreichs tätigen Antiquare, soweit sie sich entweder ausschließlich oder wesentlich mit dem An- und Verkauf antiquarischer Bücher, Zeitschriften, Grafiken, Autographen, Musikalien usw. befassen.
Die Mitglieder des Verbandes der Antiquare Österreichs unterwerfen sich freiwillig dem „Code of Ethics“, einer auf die österreichischen Verhältnisse adaptierten Form der „Rules, Customs and Usages“ der ILAB.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt hat der Verband der Antiquare Österreichs 36 Mitglieder.
GeschichteWien war bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs neben Berlin, München und Paris die Drehscheibe des kontinentalen Antiquariatsbuchhandels. Die Firmen außerhalb Wiens arbeiteten eng mit den weltweit agierenden Antiquaren in der Hauptstadt zusammen.
Der Generation vor uns ist der Versuch gelungen, die begabtesten und erfolgreichsten unter ihnen aus "rassischen" Gründen zu vertreiben oder zu vernichten. Die meist jüdischen Kollegen wurden in die Emigration gezwungen und ihre Geschäfte arisiert . Fast alle hatten sich bis 1945 eine neue Existenz im Ausland, meist in der Schweiz oder Amerika, aufgebaut. In den Fünfziger-und Sechzigerjahren waren es vor allem Rudolf Hoffmann, die beiden Nebehays und Dr. Krug, die das oberste Segment im österreichischen Antiquariat besetzten.
In der globalisierten Internetwelt von heute finden Sie im österreichischen Antiquariatshandel auch heute immer herausragende und interessante Objekte. Einige unserer Kolleginnen und Kollegen sind auf dem Parkett der internationalen Messen auf allen Kontinenten zuhause, andere gepflegte Antiquariate in Wien und den Bundesländern senden Ihnen gern Kataloge und freuen sich auf Ihren Besuch. In den österreichischen Antiquariaten lassen sich immer überraschende Entdeckungen machen, die sich aus der Fülle von Geschichte, Geschichten, Traditionen, Vermutungen, Revolutionen, Geheimnissen, Überlieferungen, Lügen, Verleumdungen und Offenbarungen in vielen Jahrhunderten überbordend genährt und erhalten haben. Was den klassischen Handel mit alten Büchern und alter Grafik betrifft, ist das heutige, kleine Österreich immer noch die große alte Donaumonarchie – von Bregenz bis Czernowitz – samt allen angrenzenden Gebieten.
Seit seiner Gründung im Jahre 1949 war der Verband der Antiquare Österreichs bereits dreimal Gastgeber für den alle zwei Jahre stattfindenden Kongress der International League of Antiquarian Booksellers, letztmals im Herbst 1998. Im Anschluss an diesen Kongress, an dem sich 243 Antiquare aus aller Welt beteiligten, organisierte der Verband der Antiquare Österreichs auch die, seit Jahrzehnten mit Kongressen verbundene, 17. Internationale Antiquariatsmesse in Wien. An dieser Messe, die in der Wiener Hofburg stattfand, beteiligten sich nicht weniger als 111 Antiquariatsfirmen aus 16 Ländern. Darüber hinaus beherbergte der Verband der Antiquare Österreichs bereits mehrmals das jährlich stattfindende President's Meeting der International League of Antiquarian Booksellers.
Neuwahlen des Vorstandes erfolgen, gemäß unseren Satzungen, alle drei Jahre. Seit der Gründung des Verbandes der Antiquare Österreichs im Jahre 1949 waren folgende Mitglieder Vorsitzende des Verbandes:1949–1962 Prof. Christian M. Nebehay (†)1962–1970 Ingo Nebehay (†)1970–1976 Michael Krieg (†)1976–1985 Dkfm. Werner Taeuber (†)1985–2000 Dr. Hansjörg Krug2000–2003 Hans-Dieter Paulusch (†)2003–2012 Norbert Donhoferseit 2012 Dieter Tausch