Sammlung F. Victor Rolff, Burg Gladbach2 Millionen Euro spielte Van Ham in diesem Herbst für die außergewöhnliche Sammlung des Unternehmers F. Victor Rolff ein, die in einem umfangreichen Sonderkatalog präsentiert wurde. Das Schlossinventar der Burg Gladbach umfasste exquisite Möbel des 18. Jahrhunderts, erlesene Objekte der Silberkammer sowie bedeutende Altmeister-Gemälde und Gemälde des 19. Jahrhunderts bis hin zur Modernen und Zeitgenössischen Kunst.
Moderne KunstBei Van Ham kamen Bedeutung und Wert von Kurt Schwitters Collage „Mz 318. ch.“, nachdem diese auf dem Dachboden der Einlieferer in Vergessenheit geraten war, wieder ans Licht. In einem spannenden Bietgefecht kletterte der Preis auf das höchste Ergebnis der Modernen Kunst mit 400.000 Euro. Die bewegte Geschichte des „Stillleben mit Gitarre“ von Alexander Kanoldt führte letztlich zu einem Happy End, da es nun, nach der Restitution an die Erben von Dr. Ismar Littmann im Jahre 2008, wieder in die Staatsgalerie Stuttgart zurückgelangt. Zudem stellte Van Ham mit dem Ergebnis von 192.100 Euro den internationalen Auktionsrekord für Alexander Kandoldt auf. Rudolf Bauers überzeugte das Publikum wieder bei Van Ham mit den Gemälden „Triangles“ und „Andante“, das für 375.000 Euro und 250.000 Euro zuschlug, ebenso wie Alexej von Jawlenskys Gemälde„Frühlingswind und Wiesen“, das ein Ergebnis von 156.000 Euro realisierte.
Zeitgenössische KunstGerhard Richters Gemälde „Alpenlandschaft im Winter“ aus der Sammlung F. Victor Rolff erzielte in diesem Auktionsjahr das höchste Ergebnis bei Van Ham. In der Rekordauktion im Herbst erreichte die verschneite Landschaft das herausragende Ergebnis von 875.000 Euro.
Im Frühjahr hatte Van Ham schon Richters „Grau“ erfolgreich mit dem Ergebnis von 162.500 Euro umgesetzt. Ein weiteres Highlight war Lucio Fontanas „Concetto Spaziale“. In die laufende Auktion traf die neue Nummer aus dem Fontanta-Archiv bei Van Ham ein, nachdem das Werk in Mailand im Vorfeld zur Prüfung vorgestellt wurde. Zudem bestätigt das hervorragende Ergebnis von 256.000 Euro die Qualität und Besonderheit von dieser unverkennbaren Arbeit Fontanas. Seit jeher hat die Kunst der Gruppe ZERO einen besonderen Stellenwert bei Van Ham. So erfreut das sehr gute Ergebnis für Günther Ueckers kinetisches Nagelobjekt, das im Frühjahr für 75.000 Euro versteigert wurde. Ein wahres Feuerwerk gab es bei dem 15 Unikate umfassenden Angebot an Arbeiten Otto Pienes in diesem Herbst. Fast 20 Telefone boten gegen den Saal eifrig mit und erzielten eine Gesamtsumme von 590.000 Euro. Herausragend darunter war das gelbe Rasterbild von 1959/60, das den unglaublichen Preis von 231.000 Euro erreichte. Wie schon üblich stellte Van Ham wieder das stärkste Programm an Andy Warhol Graphiken hierzulande. Dabei wurden internationale Auktionsergebnisse für seine Graphiken „Beethoven“ (67.500 Euro) und „Grevy’s Zebra“ (48.500 Euro) aufgestellt.
Alte KunstNoch ein Dachbodenfund wurde zum Highlight in der Alten Kunst: Konstantin Alekseevich Korovins „Junge Dame mit Rosenstrauß“ wurde ohne Erwartungen eingeliefert und ging nach langem Bietergefecht an mehreren international besetzten Telefonen an einen amerikanischen Kunstfreund, der auf den Preis von 375.000 Euro einging. Die Stärke im Bereich der Gemälde des 19. Jahrhunderts zeigte sich ebenfalls in den Verkäufen der Werke Friedrich Nerlys und Theodor Grolls, deren Ansichten Venedigs 87.500 Euro bzw. 58.500 Euro (Int. Auktionsrekord) erzielten, sowie Armand Guillaumins impressionistische Landschaft, die für 75.000 Euro den Besitzer wechselte. Der Trend setzte sich in hohen Ergebnissen für Arbeiten Johann Wilhelm Preyers fort, sowie dem kompletten Verkauf der in einem Sonderkatalog präsentierten Arbeiten Robert Sterls, der mit einem internationalen Auktionsrekord für sein Gemälde „Steinbruch“ in Höhe von 31.000 Euro gekrönt wurde.
Höhepunkte bei den Altmeistern waren zwei Gemälde aus der Sammlung F. Victor Rolff: Jakob Isaaczs. van Ruisdaels „Wasserfall mit Burg Bentheim“ erzielte 87.500 Euro, während Jan van Goyens „Mächtige, alte Wettereiche“ ein Ergebnis von 85.000 Euro erzielte.
Europäisches KunstgewerbeAus bedeutenden Sammlungen stammten viele der Highlights des Europäischen Kunstgewerbes. So auch die Folge von zehn gotischen Relieftafeln, die in einem barocken Diptychon adaptiert wurden. Sie stammen aus der Sammlung Dr. Alfred Schuberts, ehemals Kurator am Kunstmuseum in Düsseldorf. Die seltene Goldschmiedearbeit erzielte ein Ergebnis von 106.000 Euro. Aus einem rheinischen Barockschloss wurde die Folge von drei englischen Konsoltischen mit vollplastischen Tierdarstellungen eingeliefert, die im Frühjahr für einen Gesamtpreis von 175.000 Euro verkauft wurden. Eine elegante Kommode sans Traverse Louis XV war Teil der Sammlung F. Victor Rolff aus der Burg Gladbach. Die Pariser Arbeit von Pierre Roussel erzielte ein stolzes Ergebnis von 33.500 Euro. Auch in den Bereichen des Silbers und des Porzellans gab es beeindruckende Zuschläge, die die herausragende Position Van Hams im Bereich des Kunstgewerbes auf dem deutschen Kunstmarkt bestätigten.
Schmuck und UhrenZum Jahresende gab es nach zwei erfolgreichen Schmuckauktionen in Köln noch ein weiteres Highlight: Zum ersten Mal versteigerte Van Ham „Schmuck und Uhren“ in der Hamburger Repräsentanz im Chilehaus. Drei seltene Vanity Cases aus dem Hause Cartier waren in diesem Jahr besondere Glanzstücke mit Ergebnissen bis zu 93.500 Euro. Edle Naturperlen und hochkarätige Diamanten und Edelsteine erfreuten sich ebenfalls großer Beliebtheit. Begehrt bei den Uhren waren Modelle renommierter Manufakturen wie A. Lange & Söhne und Glashütte. Van Ham behält im Bereich Schmuck und Uhren auch 2013 die deutsche Spitzenstellung.
TeppicheMit einer Verkaufsquote von rund 80 Prozent und einem Gesamtergebnis von 380.000 Euro entspannt sich der Teppichmarkt im Vergleich zu den Jahren 2010 und 2011. Das Highlight der Auktion war ein feiner, seidener Gebetsteppich aus Kum Kapi, dem armenischen Viertel in Istanbul, mit einem Ergebnis von 25.000 Euro.
FazitDas Auktionsjahr bei Van Ham gipfelte Ende November in der Rekordauktion der Modernen und Zeitgenössischen Kunst. Das neue Rekordergebnis von 26 Mio. Euro bedeutet eine Steigerung um 8,5 Prozent zum Vorjahr und bestätigt einmal mehr Van Hams starke Marktposition unter den deutschen Auktionshäusern. Über 3.000 Neukunden aus 60 Ländern innerhalb eines Jahres verdeutlichen das internationale Renommee des Hauses. Im Sommer 2014 steht der Umzug in den Van Ham-Neubau an, in dem die Position der Zeitgenössischen Kunst weiter ausgebaut wird.
Weitere InformationenAlle Ergebnisse inkl. Aufgeld.Auktionsrekorde laut artprice.com (Stand 6. Dezember 2013)
Van Ham Kunstauktionen, gegründet 1959, ist ein Familienunternehmen, das in zweiter Generation von Markus Eisenbeis als persönlich haftender Gesellschafter geleitet wird. Jährlich finden circa zwölf international beachtete Auktionen in den Bereichen Alte Kunst, Europäisches Kunstgewerbe, Schmuck und Uhren, Moderne Kunst, Zeitgenössische Kunst, Teppiche und Dekorative Kunst statt. Durch regelmäßig erzielte Auktionsrekorde gehört Van Ham zu den führenden Auktionshäusern in Deutschland mit Spitzenpositionen im Europäischen Kunstgewerbe, dem Schmuck und bei den Gemälden des 19. Jahrhunderts.
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