Joanneums-Direktor Wolfgang Muchitsch mit Kulturlandesrat Christian Buchmann bei der Programmpräsentation 2017, Foto: Universalmuseum Joanneum/N. Lackner Joanneums-Direktor Wolfgang Muchitsch mit Kulturlandesrat Christian Buchmann bei der Programmpräsentation 2017, Foto: Universalmuseum Joanneum/N. Lackner - Mit freundlicher Genehmigung von: museumjoanneum

Was: Presse

Wann: 15.12.2016

Über 30 Ausstellungen an 9 Standorten, die Neupositionierung des Museums im Palais und von Flavia Solva sowie der Umbau des Kunsthaus-Foyers versprechen ein spannendes Jahr 2017: Das Universalmuseum Joanneum präsentiert auch im kommenden Jahr ein vielseitiges Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm rund um Kunst, Kultur und Wissenschaft.

„Schon im heurigen Jahr zeigt…

Über 30 Ausstellungen an 9 Standorten, die Neupositionierung des Museums im Palais und von Flavia Solva sowie der Umbau des Kunsthaus-Foyers versprechen ein spannendes Jahr 2017: Das Universalmuseum Joanneum präsentiert auch im kommenden Jahr ein vielseitiges Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm rund um Kunst, Kultur und Wissenschaft.

„Schon im heurigen Jahr zeigt sich an den Besuchszahlen, dass das Publikum das spannende Programm des Universalmuseums Joanneum annimmt und die Museen stärker wahrgenommen und besucht werden. Das Jahr 2016 ist ein Rekordjahr, mehr als 600.000 Personen werden das Joanneum besuchen. Ebenso zeigen die großzügigen Schenkungen – wie etwa jene von Helmut Suschnigg – das große Vertrauen in die Institution. Es freut mich, dass die Neue Galerie Graz im nächsten Jahr mit dem studio und dem Kunstraum Steiermark auch ein Ort für die junge steirische Kunstszene ist“, zeigte sich Kulturlandesrat Christian Buchmann bei der Pressekonferenz erfreut.

Alles neu im Museum im PalaiDas Museum im Palais wird im kommenden Jahr umfassend adaptiert, und gleichzeitig ziehen auch die Multimedialen Sammlungen in diesen Museumsstandort in der Sackstraße 16 ein. Ab 27. April präsentiert ein Schaudepot im zweiten Obergeschoss die Fülle der Kulturhistorischen Sammlung anhand von 2000 ausgewählten Objekten. Die Multimedialen Sammlungen zeigen zum Auftakt einen spektakulären Fund von einem Dachboden im oberen Sulmtal: Der Fotograf Franz Fauth hinterließ auf einem Heuboden mehr als 12.000 fotografische Dokumente, die ab 1888 im Bezirk Deutschlandsberg entstanden waren. Die Ausstellung Fauth (28.04.–08.10.2017) zeigt erstmals ausgewählte Fotografien und Dokumente aus diesem außergewöhnlichen Objektbestand.

Im Herbst laden drei weitere Ausstellungen dazu ein, in die Vielfalt der Kulturhistorischen Sammlung und der Multimedialen Sammlungen einzutauchen: Am 17. November wird die Dauerausstellung Film, Foto, Ton eröffnet – sie gibt Einblicke in die Geschichte der Multimedialen Sammlungen. Im Zentrum stehen frühere sowie aktuelle Aufgaben dieser regionalen „Mediathek“, die etwa 2,5 Millionen Film-, Foto- und Audiodokumente umfasst. Schwarze Nacht der Lichterstadt, leuchtende Provinz (17.11.2017–Februar 2018) widmet sich der Zeitspanne zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang. Die ausgestellten Fotografien zeigen, was nachts – zu einer Zeit der Ruhe und Stille – noch alles los ist. Die semipermanente Ausstellung Stadt, Land, Fluss (ab 17.11.2017) gibt in den historischen Räumen in zweiten Obergeschoss des Palais Herberstein Einblicke in die steirische Landesgeschichte, und zwar aus verschiedensten Perspektiven und mit Blick auf gesellschaftliche Entwicklungen.

Skulptur, Interaktion und Architektur im Kunsthaus GrazDas Kunsthaus Graz zeigt im nächsten Jahr insgesamt sieben Ausstellungen mit Werken von nationalen sowie internationalen Künstlerinnen und Künstlern. Den Anfang macht die Ausstellung Taumel (10.02.–21.05.2017), die sich auf Basis einer Studie der Akademie der bildenden Künste Wien mit dem Thema Überforderung auseinandersetzt. Dieses Gefühl ist heute allgegenwärtig und zumeist negativ besetzt. Nur den wenigsten Menschen ist bewusst, dass der Taumel – bewusst gesetzt – auch viel kreatives Potenzial in sich birgt. Ab 24. März ist Erwin Wurm (24.03.–20.08.2017) im Kunsthaus Graz zu Gast. Der steirische Künstler wird Österreich gemeinsam mit Brigitte Kowanz auf der Biennale von Venedig 2017 vertreten. Die Ausstellung im Kunsthaus rückt eine bisher wenig bekannte Seite von Erwin Wurm in den Vordergrund: Es werden Elemente des Performativen, Partizipativen und der skulpturalen Setzung zueinander und zum Kunsthaus in Beziehung gebracht. Parallel zur Wurm-Personale präsentieren der japanische Künstler Koki Tanaka (23.06.–27.08.2017) und die koreanische Künstlerin Haegue Yang (23.06.2017–02.04.2018) ihre Arbeiten. Beide beschäftigen sich – ebenso wie Wurm – mit dem Alltäglichem und dem prozessualen Skulpturenbegriff. Tanaka plant in Graz eine ortsbezogene Arbeit, deren Ausgangspunkt ein bedeutendes Ereignis ist, das sich im kollektiven Gedächtnis festgesetzt hat. Yang bittet bekannte bzw. berühmte Persönlichkeiten aus Graz bzw. der Steiermark um die Leihgabe eines Stuhles bzw. Tisches ihrer Wahl und generiert so eine Art Porträt der Stadt bzw. des Landes.

Im Herbst 2017 dreht sich in den beiden Spaces des Kunsthauses alles um das Bauwerk selbst: Mit den beiden Ausstellungen Auf ins Ungewisse (15.09.2017–25.03.2018) und Graz Architektur (23.09.2017–07.01.2018) widmet sich Barbara Steiner sowohl der Architektur des Kunsthauses als auch den architektonischen Positionen in Graz. Auf ins Ungewisse im Space01 zeichnet die Entstehung des „Friendly Alien“ nach und zeigt auf, was von der Idee bis zur Umsetzung geblieben ist bzw. sich verändert hat. Die Ausstellung im Space02 zeigt Arbeiten von Protagonisten der Grazer Architekturszene und die Vielfalt ihrer Positionen, die sich als ebenso pragmatisch und funktional wie ästhetisch, expressionistisch oder unaufgeregt erweisen.

Neue Formate, Jubiläen, Porträts und Kunst aus Japan in der Neuen Galerie GrazDie Neue Galerie Graz präsentiert im April mit den Ausstellungen Yoshio Nakajima (07.04.–09.07.2017) und Japanische Farbholzschnitte (07.04.–20.08.2017) zwei völlig unterschiedliche Kunstrichtungen aus Japan. Im BRUSEUM werden die Arbeiten des Aktionisten Nakajima gezeigt, und parallel dazu geben japanische Farbholzschnitte aus der Zeit des 18. bis 19. Jahrhunderts Einblicke in die Lebenswelt und Kultur Japans. Mit zahlreichen Werken aus der hauseigenen Sammlung wird die Schau Porträt. Von Waldmüller bis Warhol (25.05.–03.09.2017) den Bogen vom 19. Jahrhundert über die Pop-Art bis hin zu zeitgenössischen Beispielen der Porträtkunst spannen. Ab September ist nicht nur das Festival steirischer herbst (23.09.2017–28.01.2018) mit seiner Ausstellung zum 50-Jahr-Jubiläum zu Gast im Joanneumsviertel, auch die Neue Galerie – die über Jahre in das Programm des Festivals involviert war – zieht ein eigenes Resümee aus ihren Beteiligungen und legt den Fokus vor allem auf die bedeutenden Trigon-Ausstellungen der 60er- und 70er-Jahre. Das BRUSEUM widmet sich in der zweiten Jahreshälfte dem zeichnerischen Werk von Victor Hugo (06.10.2017–14.01.2018), der hauptsächlich als Schriftsteller bekannt ist, dessen Zeichnungen aber auch immer wieder Bezugspunkte für bildende Künstler wie Günter Brus gewesen sind.

Ab Februar 2017 wird das studio der Neuen Galerie Graz wieder fortgeführt. Diese Ausstellungsreihe diente seit den 1990er-Jahren bis 2010 sehr erfolgreich als Plattform für junge österreichische Künstlerinnen und Künstler. Dieses Format fördert bzw. dokumentiert deren Arbeit und bildet neben dem Kunstraum Steiermark (07.12.2017–04.02.2018) eine weitere Präsentationfläche für zeitgenössische regionale Kunst. Die Ausstellungen der Kabinett-Reihe rufen ab Mai 2017 die Leistungen ausgewählter Künstlerinnen und Künstler in Erinnerung, die zu Lebzeiten erfolgreich waren und später weitgehend in Vergessenheit gerieten. Schließlich bietet auch nächstes Jahr die Artothek Steiermark (05.–26.11.2017) die Möglichkeit, qualitätsvolle bildende Kunst aus der Sammlung der Neuen Galerie für die eigenen vier Wände auszuleihen.

Zwei Sonderausstellungen zum Thema „Glaube“Während sich die Ausstellung „Ein Hammerschlag …“ (15.06.2017–08.01.2018) im Museum im Palais auf das Jubiläum „500 Jahre evangelischer Glaube“ mit besonderem Fokus auf die Steiermark konzentriert, widmet sich Gott und die Welt. Woran glauben wir? (06.04.–31.10.2017) im Schloss Trautenfels der Auseinandersetzung mit spirituellen menschlichen Grundbedürfnissen aus philosophischer und religionstheoretischer Sicht sowie dem Dialog der Weltreligionen.

Vermittlungsschwerpunkte 2017Im Kunsthaus Graz beginnt die neue Reihe Big Wirbel (21.-23.04.2017), die jährlich stattfinden wird und im kommenden Jahr dem Motto „Material und Technik“ folgt: Das Textile steht dabei im Zentrum, passend zur Ausstellung von Erwin Wurm, die vom „Big Wirbel“ inhaltlich erweitert wird. Bereits zum vierten Mal findet im Landeszeughaus, im Museum im Palais und im Volkskundemuseum ein Aktionstag zum Weltfriedenstag (21.–24.09.2017) statt. Ein vielfältiges Programm für Erwachsene und Jugendliche mit Lesungen, Vorträgen und Workshops beleuchtet die Entstehung von Konflikten und bietet alternative Möglichkeiten an, mit Gegensätzen umzugehen.

Weitere Museums-HighlightsDas Volkskundemuseum beschäftigt sich mit jenem Möbelstück, in dem wir wohl den Großteil unseres Lebens verbringen: Die Ausstellung Im Bett (30.06.2017-Ende 2018) zeigt, dass das Bett Ausgangspunkt in die Welt des Traums und Schauplatz bedeutender biografischer Ereignisse ist – aber auch ein Zeuge von Trägheit, Erschöpfung, Verzweiflung, Geborgenheit und Leidenschaft. Im Naturkundemuseum geht die Ausstellung SEXperten (05.05.–08.10.2017) der geschlechtlichen Fortpflanzung im Tierreich nach: Düfte und Farben, Lichtsignale und Gesänge locken Sexualpartner an, und um die eigenen Gene weiterzugeben, werden auch Brautgeschenke dargebracht, Konkurrenten verprügelt, Balztänze aufgeführt, Verfolgungsjagten aufgenommen und vieles mehr. Im Rahmen des 2015 initiierten EU-Projekts Museum as Toolbox entstand die gleichnamige Ausstellung, die von 08.09–15.10.2017 im Kunsthaus Graz zu sehen sein wird. Diese experimentelle Schau entwickelt auf Basis eines zwischen fünf Museen (Kumu Tallinn, Muzeum Sztuki Lodz, MSU Zagreb, Museion Bozen, Kunsthaus Graz) entstandenen Konzeptes ein „sprechendes Museum“: Sie verbindet lokale Geschichte mit musealen Sammlungen und neuen Auftragsinterventionen, die in den beteiligten Museen entstanden sind, und formt sich entlang der Begriffe Aktivierung und Erfahrung.

Das Institut für Kunst im öffentlichen Raum Steiermark widmet sich im April 2017 dem Thema Licht und präsentiert am 7. April die Installation des Künstlerkollektivs LASACT im Joanneumsviertel. Passantinnen und Passanten können direkt und indirekt mit diesem Kunstwerk interagieren. Brigitte Kowanz, die 2017 gemeinsam mit Erwin Wurm den österreichischen Pavillon der Biennale von Venedig bespielt, realisiert ab 27. April im Eingangsbereich des Palais Herberstein eine spezifische Arbeit, die diesen Bereich optisch öffnet und erfahrbar macht. Bis zum Frühjahr 2017 erfährt Flavia Solva einen Relaunch, dessen Resultate beim „Aufrömern“ am 24. Mai 2017 präsentiert werden sollen: Die einstige Ausdehnung der antiken Stadt wird noch besser sichtbar gemacht, im Freigelände werden zusätzliche Informationen für die Besucher/innen angeboten, und im neu gestalteten „Schaufenster in die Römerzeit“ werden Neufunde aus Flavia Solva ausgestellt. Im Österreichischen Skulpturenpark finden auch heuer wieder das Frühlingsfest (21. Mai 2017) und das Spätsommerfest (10. September 2017) statt. Im Frühling ist dort das Breath.earth.collective als Artist in Residence zu Gast, das bei der EXPO 2016 den österreichischen Pavillon gestaltete und nun eine spezifische Arbeit für den Park entwickelt. Beim Spätsommerfest wird schließlich der zweite Teil der Skulptur plamen (ad II) von Plamen Dejanoff präsentiert.

Tags: Kunst, Kunstwerke

Di-So 10 - 17 Uhr