Kulturelle Angebote und deren Manifestation in baulicher Substanz sind Motor und Inhalt innovativer Stadtgestaltung und -planung. An die Stelle von Kirchen und Schlössern treten heute Museen und Opernhäuser, Bibliotheken und Stadien und setzen ein Zeichen für das Selbstverständnis der Städte und ihrer Bewohner/innen. Sie übernehmen zunehmend die Funktionen von Orten der Bildung, der freien Meinungsäußerung und der kritischen Intervention und werden so zu entscheidenden Impulsgebern urbaner Entwicklung.Die Ausstellung Kultur:Stadt, die von 15. März bis 26.Mai 2013 in der Akademie der Künste, Berlin, zu sehen war und von 27.06. bis 13.10.2013 in Graz gezeigt wird, widmet sich diesem Phänomen und durchleuchtet das Verhältnis von Architektur und lebensweltlicher Wirklichkeit – das Paradigma des „Bilbao-Effekts“ im Blick, ohne sich jedoch darauf zu beschränken.
Kurator Matthias Sauerbruch hat die 37 ausgewählten Kulturgebäude in fünf thematische Kapitel eingeteilt, die den städtischen Zusammenhang aufnehmen und spiegeln, wie sehr sie aus der urbanen Umgebung herauswachsen oder wie sie ihre Städte neu definieren.
Begleitend zur Ausstellung wird in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Graz und dem HDA (Haus der Architektur) in einer Reihe von Gesprächen die Rolle von Kulturbauten sowie ihre Bedingungen und unterschiedlichen Entwicklungsstrategien diskutiert.