Carl Friedrich Mylius Blick über den Main mit Eisernem Steg und Dom, 1860–1862 Albuminpapier auf Karton, 12,6 x 23,3 cm © Städel Museum Carl Friedrich Mylius Blick über den Main mit Eisernem Steg und Dom, 1860–1862 Albuminpapier auf Karton, 12,6 x 23,3 cm © Städel Museum - Mit freundlicher Genehmigung von: staedelmuseum

Was: Ausstellung

Wann: 12.02.2025 - 01.06.2025

Die Fotografien von Carl Friedrich Mylius (1827–1916) sind künstlerisch herausragende Werke und zugleich bedeutende Dokumente der Stadtgeschichte. Mylius prägte das Bild von Frankfurt wie kaum ein anderer Fotograf. Mit Aufnahmen von der Zeil, dem Eschenheimer Turm, dem Goethe-Denkmal, dem Römer und dem Mainufer hielt er die berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt fest.…
Die Fotografien von Carl Friedrich Mylius (1827–1916) sind künstlerisch herausragende Werke und zugleich bedeutende Dokumente der Stadtgeschichte. Mylius prägte das Bild von Frankfurt wie kaum ein anderer Fotograf. Mit Aufnahmen von der Zeil, dem Eschenheimer Turm, dem Goethe-Denkmal, dem Römer und dem Mainufer hielt er die berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt fest. Damit wurde er vor mehr als 150 Jahren zum Wegbereiter der Architekturfotografie.

Das Städel Museum widmet Carl Friedrich Mylius mit rund 80 Arbeiten die erste große Einzelausstellung. Diese Fotografien spiegeln eine Stadt im Wandel wider. Im 19. Jahrhundert war Frankfurt ein bedeutender Anziehungspunkt für Reisende, bekannt als historischer Ort der Kaiserkrönungen, Messestadt und durch seine geografische Lage am Mittelrhein. Durch den sich etablierenden Tourismus wurden Mylius’ Fotografien zu beliebten Souvenirs.

Viele seiner Ansichten dokumentieren den politischen und gesellschaftlichen Umbruch jener Zeit. Die preußische Annexion sowie Industrialisierung und Verstädterung veränderten das Stadtbild radikal – ganze Straßenzüge der Altstadt verschwanden. Mylius hielt sowohl historische Orte als auch Neubauten, Industrieanlagen und die moderne Infrastruktur sachlich und unvoreingenommen fest. Dabei nutzte er gestalterische Mittel wie die Zentralperspektive und einen ausgewogenen Bildaufbau, was sein Gespür für Komposition zeigt.

Ein besonderes Highlight der Ausstellung ist ein 7,60 Meter langes Mainpanorama. Mylius fotografierte 1860 und 1861 in 31 Einzelaufnahmen beide Ufer des Mains – ein einzigartiges Zeugnis aus der Frühzeit der deutschen Fotografie. Auch das Frankfurter Umland faszinierte ihn: Feldberg im Taunus, Kronberg, Königstein und Gelnhausen zählen zu den ersten bekannten fotografischen Darstellungen dieser Orte.

Mylius’ Lebensgeschichte ist eng mit dem Städel Museum verbunden. 1842/43 besuchte er dort Kurse bei Jakob Becker, die seinen Blick für Bildkomposition prägten. 1854 eröffnete er ein Atelier in Frankfurt und übergab bereits zu Lebzeiten Fotografien an das Museum. Im Jahr 2023 wurde dieser Bestand durch eine private Schenkung von 180 Fotografien erweitert. Mylius bleibt ein Schluüsselakteur in der Geschichte der Fotografie und ein Chronist einer sich wandelnden Stadt.

 

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Tags: 19. Jahrhundert, Carl Friedrich Mylius, Dokumentarfotografie, Farbfotografie, Schwarzweißfotografie‎, Stadtgeschichte

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