Die japanische Künstlerin Chiharu Shiota (*1972) realisiert für die Landesgalerie Niederösterreich eine neue, raumgreifende Installation, die sowohl auf die Architektur wie auch auf den Standort des Museums Bezug nimmt.Shiota spannt im lichtdurchfluteten Ausstellungsraum im Erdgeschoss ein dichtes Geflecht aus roten Wollfäden und verbindet diese mit am Boden liegenden Booten. Dabei handelt es sich um Zillen, wie sie in Krems und der Wachau für die Fahrt auf der Donau üblich sind und auch als solche verwendet werden.
Die Boote sind für die Künstlerin ein Sinnbild für das Reisen. Die Donau fließt durch mehrere europäische Länder, sie kann Grenzen überwinden und völkerverbindend wirken. Diesen Aspekt verstärkt Shiota durch verschiedene historische Landkarten des Donauraums, die in das Fadengeflecht eingewoben werden.
Die Werke der Künstlerin berühren zentrale Themen menschlicher Existenz: Erinnerung und Zeit, Heimat und Tradition, Leben und Tod. Ihre Installationen lassen daran denken, dass wir Menschen und die Welt durch unsichtbare Fäden verbunden sind und sich Gefühle und Gedanken über innere Linien berühren können.
2015 bespielte Shiota mit einer Aufsehen erregenden Installation den japanischen Pavillon bei der Biennale in Venedig und feierte damit ihren internationalen Durchbruch.
Kurator*innen: Gerda Ridler, Günther Oberhollenzer Verlängerung
Die Ausstellung wurde verlängert und endet am 19.02.2023 (und nicht, wie ursprünglich angekündigt, am 15.01.2023).