The Book of Veles © Jonas Bendiksen The Book of Veles © Jonas Bendiksen - Mit freundlicher Genehmigung von: WestLicht

Was: Ausstellung

Wann: 23.09.2022

Vortrag im WestLicht von Magnum-Fotograf Jonas Bendiksen World Press Photo-Gewinner in der Kategorie Open Format

Der norwegische Magnum-Fotograf Jonas Bendiksen hat mit seinem preisgekrönten Fake News-Projekt weltweit für Aufsehen gesorgt. Am kommenden Freitag diskutiert er im WestLicht über die Glaubwürdigkeit von Informationen im Zeitalter KI-generierter Inhalte.

Vortrag im WestLicht von Magnum-Fotograf Jonas Bendiksen World Press Photo-Gewinner in der Kategorie Open Format

Der norwegische Magnum-Fotograf Jonas Bendiksen hat mit seinem preisgekrönten Fake News-Projekt weltweit für Aufsehen gesorgt. Am kommenden Freitag diskutiert er im WestLicht über die Glaubwürdigkeit von Informationen im Zeitalter KI-generierter Inhalte.

Der norwegische Magnum-Fotograf Jonas Bendiksen hat mit seinem preisgekrönten Fake News-Projekt weltweit für Aufsehen gesorgt. Am kommenden Freitag diskutiert er im WestLicht über die Glaubwürdigkeit von Informationen im Zeitalter KI-generierter Inhalte.

Einer der aufsehenerregendsten Beiträge im diesjährigen World Press Photo Contest stammt zweifellos von Jonas Bendiksen. Der norwegische Magnum-Fotograf wurde für seine Serie The Book of Veles in der Kategorie Open Format, Europa ausgezeichnet – und sorgt damit seither weltweit für Gesprächsstoff.

Bendiksen wurde 2016 – kurz nach der Wahl Donald Trumps zum Präsidenten der Vereinigten Staaten – auf die nordmazedonische Stadt Veles aufmerksam. Erstmals wurden die massiven Desinformationskampagnen und das exponentielle Wachstum von Fake News in der breiten Öffentlichkeit diskutiert – und viele davon ließen sich bis nach Veles zurückverfolgen, wo Schüler:innen und Studierende die Produktion von Fake News zum lukrativen Geschäftsmodell gemacht hatten. In den Medien wurde die 44.000 Einwohner-Gemeinde bald als die Welthauptstadt der Nachrichtenfälscher bezeichnet.

Bendiksen reiste zweimal nach Mazedonien und verarbeite seine Impressionen in The Book of Veles. Das dokumentarische Fotobuch erschien 2021, erntete breites Lob von der Kritik und wurde auch auf einem renommierten Fotofestival gezeigt.

Sechs Monate nach Veröffentlichung nutzte Bendiksen ein gefaktes Social Media-Profil, um sich selbst als Fälscher zu bezichtigen, ehe er schließlich enthüllte, dass die Bilder in dem Buch selbst allesamt Fälschungen sind. Er hatte in Veles lediglich leere Räume fotografiert und sie mit computergenerierten 3 D-Modellen bevölkert. Die Texte hatte er mithilfe eines KI-basierten automatischen Schreibprogramms erstellt.

„Ich begann mir die Frage zu stellen: Wie lange wird es dauern, bis wir dokumentarischen Fotojournalismus sehen, der keine andere Grundlage in der Realität hat als die Fantasie des Fotografen und eine leistungsstarke Computergrafikkarte?“, erläutert Bendiksen seine Motive für den ungewöhnlichen Coup. „Werden wir in der Lage sein, den Unterschied zu erkennen? Wie schwer ist es, sowas zu machen? Ich war so erschrocken über die möglichen Antworten, dass ich beschloss, es selbst zu versuchen“.

Die ansonsten gegen jede Form von Bildmanipulation auftretende Jury der World Press Photo Foundation hielt das Projekt für preiswürdig und begründete ihre ungewöhnliche Entscheidung so: „Der Fotograf stellt auf intelligente Weise dar, was es bedeutet, in einem Zeitalter der Desinformation zu leben. Er nutzt die Fotografie, um den Zustand der Fotografie zu kommentieren und zeigt in einer Art Meta-Analyse auf, wie anfällig wir in einer sich wandelnden Branche für falsche Einflüsse sind“.

THE BOOK OF VELESFR, 23. September, 19 UhrWestLicht. Schauplatz für FotografieWestbahnstraße 401070 Wien

Eintritt mit AusstellungsticketAnmeldung unter: anmeldung@westlicht.com

Tags: Farbfotografie, Jonas Bendiksen

WORLD PRESS PHOTO 22 Ab 09.09.2022ÖFFNUNGSZEITENtäglich 11–19 Uhr donnerstags 11–21 Uhr

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