Die Ausstellung beleuchtet den Expressionismus über herkömmliche Gattungsgrenzen hinweg und stellt die wechselseitigen Einflüsse zwischen Malerei, Grafik und Film dar. Sie präsentiert rund 110 Gemälde und Arbeiten auf Papier gemeinsam mit über 40 Filmstills sowie zentralen Sequenzen aus Meisterwerken des expressionistischen Films, von „Das Cabinet des Dr. Caligari“ bis „Metropolis“.Der Expressionismus war als kulturrevolutionäre Bewegung von Beginn an bestrebt, Kunst und Leben zu vereinen und die Trennung der Künste aufzuheben. Mehrfachbegabungen wurden zum Ideal der Künstlerinnen und Künstler und das Gesamtkunstwerk zum angestrebten Ziel. „EIN BILD DER ZEIT. Expressionismus in Film und Kunst“ beleuchtet die Stilrichtung über herkömmliche Gattungsgrenzen hinweg und stellt die wechselseitigen Einflüsse zwischen Malerei, Grafik und Film dar.
Im Expressionismus leuchten einerseits Gesellschaftskritik auf, andererseits Ideal- und Traumbilder. Zerrbilder des modernen Menschen werden ebenso thematisiert wie neue Sehgewohnheiten und Verhaltensweisen. Formalästhetisch finden sich die großen Umwälzungen des beginnenden 20. Jahrhunderts in überzeichneten Figuren, starken Kontrasten und verzerrten Perspektiven wieder. Durch die Gegenüberstellung unterschiedlicher Gattungen wird das Bild dieser nervenaufreibenden Zeit lebendig. Nach dem ersten Weltkrieg erlebte der Film in Deutschland einen starken Aufschwung. Die Filme der Weimarer Zeit entstanden im Wesentlichen in Berlin. Im gemalten wie auch bewegten Bild wird deutlich, wie tief der Expressionismus von den Krisen seiner Zeit durchdrungen war und wie lautstark er den rasanten gesellschaftlichen Umbrüchen Ausdruck verlieh.
Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kulturaustausch in Tübingen. Neben vielen Leihgaben aus Privatbesitz und Museumssammlungen sowie aus der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung in Wiesbaden stammt eine große Anzahl von Werken aus dem Bestand der Kunsthalle in Emden. Eine weitere Station der Ausstellung in etwas veränderter Form ist das Museum Georg Schäfer, Schweinfurt, im Winter 2022/23.
Künstlerinnen und Künstler (Auswahl):Rudolf Belling, Otto Dix, Lyonel Feininger, Conrad Felixmüller, Arthur Goetz, George Grosz, Erich Heckel, Karl Hofer, Alexander Kanoldt, Ernst Ludwig Kirchner, Käthe Kollwitz, August Macke, Franz Marc, Ludwig Meidner, Paula Modersohn-Becker, Otto Mueller, Gabriele Münter, Emil Nolde, Hermann Max Pechstein, Christian Rohlfs, Karl Schmidt-Rottluff, Martel Schwichtenberg