Der Dreißigjährige Krieg, der vor über 400 Jahren begann, war eine der dramatischsten Epochen der europäischen Geschichte: Der Konflikt nahm 1618 mit dem Prager Fenstersturz seinen Lauf, erlebte in der Schlacht am Weißen Berg 1620 einen ersten militärischen Höhepunkt und weitete sich in den folgenden Jahrzehnten zu einem erbittert geführten Kampf um Macht und politischen Einfluss innerhalb Europas aus.Doch auch während des Krieges war die Arbeit von Künstlern gefragt: Kunstwerke dienten der Repräsentation von Macht, dem diplomatischen Austausch von Geschenken, der Dokumentation von Kriegshandlungen oder der Mahnung zum Frieden. Von erzwungener Migration waren Künstler und Kunstwerke gleichermaßen betroffen. In gezielten Plünderungsaktionen wurden ganze Sammlungen aufgelöst und zerstreut. Die begehrten Beutestücke wechselten mehrfach den Besitzer und gehören heute zu den Highlights der europäischen Museen.
Im Zentrum der Ausstellung stehen eindrucksvolle Auftragswerke der damaligen Herrscher aus den Beständen der Kunstsammlungen und namhafter europäischer Museen: Gemälde, Pretiosen, Kostüme und Waffen sowie authentische Zeitdokumente, die auch die Schreckensseiten des Krieges eindringlich vor Augen führen.
"Bellum et Artes" schlägt einen Bogen zu Themen unserer Zeit – Fragen nach dem Zusammenhalt Europas, den Auswirkungen von Flucht und Migration, dem Umgang mit Beutekunst oder der Relevanz des kulturellen Erbes für die Bildung nationaler Identitäten.